Montag, 5. Dezember 2011

Du bist ned mei Mama

"Du, du!", sagt sie. "Sonst gibt's a schlechte Note!", sagt sie. "So geht das nicht!", sagt sie. Und plötzlich ist die netti Frau gar nicht mehr nett. Während sie also herummault und immer noch erklärt, dass das so nicht geht, kristallisiert sich Folgendes heraus: Unsere Professorin für Rhythmik hat weder Unterrichtsziele noch Arbeitsaufträge und Präsentationstermine klar formuliert und ihren StudentInnen weitergegeben. Aber Hauptsache mal alle wie Kleinkinder behandeln und so schimpfen, als ob sie gerade Schokolade aus einem Süßwarengeschäft geklaut hätten. "Du, du!" Wissen Sie was, Frau Professor? Ich bin 30. Ich lebe seit 10 Jahren in einem eigenen, in meinem, Haushalt. Ich war Redaktionsleiterin. Täglich haben mir Tausende Menschen zugehört, ob sie wollten oder nicht. Ich bin ein großes Mädchen. Und jetzt muss ich mich von jemandem wie ein kleines Kind behandeln lassen, deren Name zwischen "Inkompetent" und "Irrwitzig" zu finden ist? Ja sag mal: GEHT'S NOCH? Mir reicht es jetzt! Liebe Profs der Pädagogischen Hochschule Salzburg! Wir sind erwachsene StudentInnen. Also hört auf, uns so anzuscheißen, als ob wir kleine Kinder wären! Und liebe (f)netti Frau: Du bist ned mei Mama. Also hör auf, dich so zu benehmen. Sonst benehme ich mich so, als ob ich dein eigenes, kleines Kind wäre. Und glaub mir: Das ist nicht lustig.

Anm.:
MEINE ECHTE MAMA ist großartig und nach wie vor die einzige Person, die mich schimpfen DARF. Was sie aber nicht tut, weil ich 30 bin!!!!

Donnerstag, 1. Dezember 2011

I HEART SALZBURG




Wieso mach ich eigentlich nur Sightseing, wenn ich auf Urlaub bin? Ich meine - schaut euch das mal an, wo ich leben darf!






Wieso schaukel ich in Bangkok durch den Floating Market oder versuche den Geruch von getrocknetem Haifisch in Bergen am Fischmarkt zu ignorieren, wenn am Donnerstag Morgen die Schranne mit allerhand Leckereien auf eine/n wartet?








Wieso bestaune ich in Malaysien die Petrona wedestroyearthlegally Twin Towers mit der unfassbaren Skybridge, das Schloss Versailles in Frankreich oder Holzschlösser in Trondheim, wenn ich neben dem Schloss Leopoldskron wohne?








Wieso bin ich fasziniert von Bambushütten auf Inseln in der Andaman Sea, wenn die Festung Hohen Salzburg auf dem Weg in die Uni meine ständige Begleiterin ist und mich dazu bringt, die Zeit zu vergessen und zu spät zur Uni zu kommen?







Wieso schlafe ich in abgefuckten Youthhostels in Berlin, Bergen, Oslo, Trondheim, Bangkok oder Paris, wenn meine Nachbarn das schönste aller Wohnzimmer besitzen (in das man nur am Tag der offenen Tür darf - aber immerhin!)?







Wieso? Na, weil reisen bildet und den Horizont erweitert. Weil es das Leben lebenswert macht. Weil ich es vermisse, weil ich als Studentin keine Kohle dazu habe. Und weil es das Schönste ist, in diese Stadt wieder heimzukommen.

Mittwoch, 23. November 2011

Liebes Tagebuch!

Heute hab ich voll g'schimpft bekommen. Vom Vizerektor. Der is uuuur in die Luft gangen. Zuerst hat er g'fragt, ob wir das eh alle g'lesn haben und dann is er voll explodiert. Weil ma das uuur vergessen haben - na, und a paar hat's auch nicht g'freut, dass sie was lesen aus seinem selbst g'schriebenen Buch. Dann is er voll laut worden und hat g'fragt, wer das jetz nicht g'lesn hat. Und dann haben halt der Dodo, die Leni, der Bertl und ich aufzeigt, und dann hat der Vizerektor gleich unsere Namen aufg'schrieben. Und dann hat er g'fragt, wer's sonst auch nicht g'lesn hat. Und dann hat fast die ganze Klasse aufzeigt. Woa!!!! He, Tagebuch! Das war das Ärgste! Der Typ is voll in die Luft gangen. Dass das voll respektlos is den Referierenden gegenüber, und dass ma eh so wenig tun müssen, und eigentlich sollt ma ja viel mehr lesen müssen, und wenn ma in Zukunft noch einmal so faul sind, dann gibt er uns halt noch mehr zu lesen und so. Und dann hat er g'sagt, dass er sich das jetz aufg'schrieben hat und er uns das bei der Prüfung dann voll spüren lässt, weil er dann weiß, was ma nicht g'lesn haben. Und das hat er halt alles voll laut gesagt, also richtig g'schimpft und so. Weißt eh, wie das bei mir immer so ist, wenn mich wer ur zamscheißt: Ich fang voll zum Lachen an und kann immer nimmer aufhör'n. Ich hab mich dann voll zamreiß'n müss'n.
Na, auf jeden Fall is der jetz super bös' auf uns, weil ma alle so faul sind. Gott sei Dank ist er nicht nachtragend, hat er g'sagt. Warum er dann aber trotzdem die Notiz in seine Unterlagen g'macht hat und uns bei der Prüfung ur arg fragen will, hab ich ehrlich g'sagt dann nicht verstanden.
Egal! Ich geh ma heut am Abend Twilight im Kino anschau'n, das wird sicher ursupa!

XOXO,
Keksi

Montag, 21. November 2011

Intoleranz

Ich bin ein schrecklich intoleranter Mensch. Ich bin sogar so intolerant, dass ich intolerante Menschen nicht toleriere. Und dass ich Milch nicht toleriere. Das heißt: Eigentlich toleriert mein Körper keine Milchprodukte, vornehmlich hasst er Kuhmilchprodukte.
Neulich sitz' ich mit einer Freundin in der ARGE, trinke Fair Trade Cappuccino, freu mich über das kleine Milchhäubchen und neide meinem Gegenüber den perfekten Chai-Latte, den ich ja nicht trinken kann, weil zu viel Milch drinnen ist und mein Körper ja Milch nicht toleriert. Während ich also meiner Freundin erkläre, dass ich den Chai-Latte auch gerne hätte, ja sogar viel lieber als meinen Fair Trade Cappuccino, den Chai aber nicht trinken kann/darf, weil sonst mein Körper NAAAAAAAIEEEEEEEEEEEEEEEN brüllt, braut sich in meinem Bauch etwas zusammen. Mein Magen hat bemerkt, dass ich ihm eine kleine Menge Milchschaum untergejubelt habe. Uäää. Milch. WTF!?! Kuhmilch. Vorerst denkt sich mein Hirn nicht viel. Aber nur 20 Minuten nach dem letzten leckeren Fair Trade Schluck im Bus sitzend, brüllt mich mein Körper an: "Laktose? Seriously? Hast du sie noch alle!? Ich HASSE LAKTOSE!!!" Mein Körper beschließt also, mich zu bestrafen und mir wird erstmal richtig schön übel. Gespickt wird das Ganze noch mit einem dauerhaften Spuckegeräusch eines Jugendlichen, der hinter mir im Bus sitzt. Dann wären da auch noch die Fahrbahnunebenheiten, für die sich die netten Schilder der Stadt Salzburg so nett entschuldigen. Während ich also bete, mein Körper möge doch etwas toleranter sein, kämpft meine Speiseröhre gegen den nicht enden wollenden Würgreflex. Nach 20 Minuten Martyrium stürze ich aus dem Bus, in die Wohnung, aufs Klo.
Denn das ist, was dein Körper von dir will. Das Klo. Und dass du deine blöden Laktrase Tabletten nimmst, damit du 2cl Milch, also Kuhmilch, trinken kannst. Ich frage dich, lieber Körper, vor all den anwesenden LeserInnen:
WILLST DU ENDLICH MEINEN KUHMILCHKONSUM TOLERIEREN SO WIE ICH DICH MIT ALL DEINEN FETTPÖLSTERCHEN TOLERIERE?

Wenn nicht: Is deppad, kann ich jetzt genau genommen auch nix machen. Und nur damit du's gleich schon weißt: Das nächste Mal bestell' ich mir einen Häferlkaffee. Mit extra viel Schlag. HA. Dann werden wir schon sehen, wer hier was nicht toleriert!

Montag, 7. November 2011

Dorsch. Oder: Wie sich Ergotherapie für Verhaltenskreative anfühlen muss

Ich mag Meerestiere. Echt. Bunte Fischis beim Schnorcheln, hässliche aber leckere Fischis auf'm Teller. Ich mag sogar das Lied "Dorsch". Aber heute ist mir der Appetit auf Meerestiere gründlich vergangen.
In der Pädagogischen Hochschule Salzburg wird Praxis großgeschrieben (sagen sie jedenfalls), sich selbst so fühlen wie ein Volksschulkind scheint das Credo zu sein. Manchmal fühlt man sich aber nicht wie ein Kind. Manchmal fühlt man sich einfach wie ein/e Verhaltenskreative/r. Zu deutsch: Man fühlt sich, als hätte man ganz ordentlich einen an der Klatsche.


Mit Chiffontüchern bewaffnet, untermalt mit einem Glockenspiel, zwei Gitarrenakkorden und einer Altflöte wird da die Geburtstagsparty des Meeresgottes Neptun zelebriert. Blöd nur, dass
a) niemand von uns Arielle ist (oder sein will - wer will schon Schuppen, mal ehrlich?)
und
b) keiner um Drei am Nachmittag Lust hat, völlig beschränkt herumzuspringen (unter Alkoholeinfluss sagt kein Mensch was).
Welches Fach? RHYTHMIK. Danke. Mein Lieblingsfach.


An alle Jutesacktrommelpantarhei-Tanten:
Aus Meeresbewohnern ein Rondo machen ist nicht lustig! Weder am Montag Nachmittag noch am Vormittag noch an irgendeinem anderen Tag oder zu irgendeiner anderen Tages/Nachtzeit!!!

Man stelle sich folgendes Notenblatt inkl. folgender Textpassagen vor:
Dorsch. Dorsch. Hammerhai. Hammerhai. Tintenfische. Tintenfische. Oktopus. Schmatz.

WTF?
Dazu wird eine wilde Choreografie gemacht. Da spielen die "miesen Muscheln" mit Seilen und simulieren Oktopus Tentakel, die "fidelen Forellen" werfen Chiffontücher in die Luft, die "lustigen Haie" wackeln beim Wort "Tintenfisch" mit dem Hintern und die "Dorsch Combo" verfolgt als Hammerhai einen Dorsch begleitet von einer Rassel und einer Triangel.





Oh, ihr wollt wissen, wie das Lied ausgegangen ist?
Miesmuschel. Oktopus. Waaaaaaaal. und aus.



Wie jetz'? Ihr findet das macht keinen Sinn?
Stimmt. Aber das ist so, wenn man an die PH geht. Irgendwann hört man auf zu fragen, warum das so ist und tut's einfach. Auch wenn man dafür ein stinkender Dorsch sein muss.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Biochemische Waffen

Sie sind grausam, unsichtbar, schwächen ihren Feind und wirken zielsicher. Sie sind die gefürchteten Waffen der großen Weltwirtschaftsmächte. George Dumpfbacke Bush und seine wirren Berater haben sie verzweifelt gesucht, nicht gefunden und andere erfunden. Nahoststaaten behaupten, sie hätten sie. Russen behaupten, sie haben keine Ahnung, worum es ginge und China sowie Korea verwenden sie zu Folterzwecken: Viren, die sich auf schwitzigen Kinderhänden befinden!
Wer kann schon Nein sagen, wenn dir eine Sechsjährige ihre Wurstsemmel verschmierte Hand gibt und sagt, sie müsse dir uuuuuuuuunbedingt den neuen Lillifee Trinkbehälter zeigen, den sie von der Mama gekriegt hätte.
Einmal ins Gesicht geniest, während man gemeinsam an einer Matheaufgabe arbeitet - ach was solls! Wozu Hand vorhalten? Sind doch nur Kinder, se san jo so liab! Rotz in den Hemdärmel wischen geht auch, Papiertaschentücher sparen schützt die Umwelt. In die Hand niesen oder husten und dann der Frau Lehrerin die Hand geben und artig "Bye bye, see you tomorrow!" sagen ... Ach, es gibt so viele Möglichkeiten, die kleinen Kinderviren in den Umlauf zu bringen.
Hat man selbst noch keine Zwutschgerl, besitzt man auch keine Abwehrkräfte. Dessen bin ich mir nach einer ganzen Woche dröhnendem Schädel, verschleimten Husten, ekelhaften Halsschmerzen und grausamen Schnupfen nun bewusst. Wie konnte ich das nur unterschätzen? Meine einzige Angst waren Kopfläuse, die im Herbst munter von Schule zur Schule hüpfen. Ich hatte bereits Kopfläuse von Kindergartenkindern. Vor fünf Jahren. Ich weiß also, wie das ist. Nicht witzig.
Die Folgen eines schwitzigen Kinderhandangriffs sind dermaßen fatal, dass ich sogar behaupte, die Zwergis werden als lebendige Waffen von den Geheimdiensten eingesetzt. Niemand kann Kindern widerstehen, weil sie so herzig sind und die bösen CIANSAKGBDingsbums Menschen wissen das genau. Niemand sagt "Wäh, geh weg!" wenn ein Kind rotzt, schnupft oder sonst irgendwie grauslich ist. Jeder denkt sich "Moiiii! Das arme Zwutschgerl! Soll ma schnäuzen?" Bäh. Und schon ist man infiziert.
Kinder als biochemische Waffen einzusetzen ist eine Frechheit. Aber ich werd schon noch immun werden, spätestens, wenn die eigenen Rotznasen da sind.

Montag, 19. September 2011

A1 muasst mit'm Oasch ins G'sicht foan

Dieses Zitat habe ich zweckentfremdet vom Mundl und es tut mir auch schrecklich leid, dass meine Ausdrucksweise zu wünschen übrig lässt. Aber anders kann ich mich zu A1 nicht mehr äußern.
Einige von euch haben bereits mein Desaster mit dem Handyvertragsanbieter A1 mitbekommen. Für die anderen im Shortcut:
Hatte 10 Jahre einen A1 Vertrag, den ich im Februar gekündigt habe. Auch meine temporäre A1 Nummer (damit man auch weiterhin den Drecksanbieter schön unterstützt) habe ich gekündigt. Im Juni stelle ich in meinem Kontoauszug fest, dass ich noch immer die Grundgebühr von A1 abgebucht wird. Ich ruf also bei A1 an (dat's des ned, da arbeiten ja wirklich nur Pfosten), geh zum A1 Shop (auch Pfosten) und schreib eine Beschwerdemail, wo ich die Antwort erhalte, dass ich ein Kontaktformular mit 1500 Zeichen auf der A1Seite dafür hernehmen soll.
Das Problem an der ganzen Sache: Um mich länger bei A1 zu knechten, ruft 1 Tag der der Handykündigung ANGEBLICH irgendjemand am temporären Telefonanschluss an (der war zu diesem Zeitpunkt längst AUSGESCHALTET). Die nicht-vorhandene-Person am ausgeschalteten Telefon nimmt anscheinend einen 40 Euro Gutschein an und versklavt sich ergo MICH somit für weitere 2 Jahre.
HALT! STOPP!

Ich so: WHAAAAAAAAAAAAAT?
A1 so: HUUU HUUUU HUUU HAAAA HAAAA HAAAA!
Ich so: F* YOU!
A1 so: Yeaaaaaaaaaaaaaaaaaah - no.

Ich geh also dahin, wo ich weiß, dass einem geholfen wird: ZUR AK. Die Arbeiterkammer Salzburg, das muss man jetzt mal wirklich sagen, ist großartig. Sofort setzt sich mein Konsumentenberater mit den A1 Fatzken in Verbindung und verhandelt eine Lösung. Ich erhalte heute per Post einen Schriftsatz von der AK, der folgende Einigung bestätigt:
Mein Versklavungsvertrag wird sofort gekündigt und ich erhalte die 3 Monate Grundgebühr, die mir abgebucht wurde wieder retour. AWESOME.
Die Freude währt heute allerdings nur kurz. Das Handy (ich bin jetzt bei einem anderen Anbieter) läutet, ein gewisser Herr S. ist am Telefon von der A1 Beschwerdemanagementstelle, er wolle mir nur sagen, dass es sich bei dem vereinbarten Betrag um einen falschen handle. Anstatt der 64 Euro seien es nur 60 Euro abzüglich der 40 Euro Gutschrift, die mir jetzt bei A1 gutgeschrieben werde.

Ich so: WHAAAT THE HELL? Ich krieg jetzt nur 20 Euro?
Herr S. so: Ja, das hamma so ausgmacht mit der AK. Die kriegen Sie gutgschriebn.
Ich so: AN SCHEISS!!!! Ich will nichts gutgeschrieben, ich will das wieder auf meinem Konto haben. JETZT.
Herr S. so: Es tut ma läääd, dass Sie so enttäuscht sind.
Ich so: I schmia da oane, dass da 3 Tog späda a nu vom Teifi dramt!!!! Sie ziehen mir ernsthaft die Gutschrift ab, die NIE IRGENDWER angenommen hat?
Herr S. so: Naja, das ist ja ein Streitpunkt.
Ich so: TEXAS CHAINSAW MASSACRE in meinem Kopf... Ich will meine 3 Monate Grundgebühr und eine sofortige Vertragskündigung.
Herr S. so: Aber wir haben...
Ich so: Des is mir wuascht, wos Sie angeblich mit irgendwem ausgmocht hom. I WÜ DES SO. (Puls ist kurz vor Explosion des Kopfes)
Herr S. so: Warum haben's denn ääägentlich gleich die AK eingschaltet?
Ich so: ATMEN. WEIL VON EICH HIAFLA NIE WER FÄHIG WOAR!! Es erfolgt eine kurze Erklärung des Sachverhaltes, damit der etwas begriffstützige Mann vom A1 Beschwerdemanagement endlich den Ernst der Sache und meine Wut erkennt.
Herr S. so: Na, es tut ma wirklich läääd, dass Sie so enttäuscht sind. Dürf ma Ihnen den Betrag gutschrääbn?
Ich so: OIDA! I SCHREIB DIR A GLEI WOS GUAD IN DEIM GSICHT! Nein, dürfens nicht. Der Betrag wird überwiesen und zwar heute noch. Ich werde NIE WIEDER IRGENDWAS bei A1 unterzeichnen. Mich sehen Sie nie wieder, so a Frechheit wie das da alles is.
Herr S. so: Ma, ja. Es tut ma wirklich lääääd, dann überwääs ma das, ja? Danke für das Gespräch Froo Posch.
Ich so: GEH.IN.OASCH. Danke, wiederhören.
In Italic Geschriebenes ist übrigens Gedachtes....

Nach dem Telefonat bin ich mir kurz nicht sicher, ob ich kotzen oder heulen soll, weil ich so wütend bin. Ich entscheide mich für einen Tourette-Klassiker und beschimpfe random ALLES. Das Telefon läutet. Schon wieder. Der nette Herr S. is wieder dran. Ach wie fein!

Herr S. so: Froo Posch, die Sache is dermaßn verfahrn, wir kommen Ihnen gerne mehr entgegen. Was haltens davon, wenn wir die 3 Monate Grundgebühr überweisen plus dem Klingeltonabo abzüglich der Grundgebühr plus meinermuataihrgödtaschl minus meinhirn, das macht dann 49 Euro und aus dem Vertrag sinds eh schon drooßn.
Ich so: Du bist echt der greste Sautrottl der ma jemois unterkema is und des woan echt scho vü! Ja, dann mach ma das so.
Herr S. so: Es tut ma wirklich lääd. Danke fürs Gespräch, auf wiederhörn!
Ich so: Jo, deina Muata duats load. Auf wiederhörn.

Ich fasse zusammen:
Anstatt der 64 Euro hätt ich 60 Euro gekriegt, von denen mir 40 Euro abgezogen werden, die ich nie angenommen habe. Die 20 Euro werden mir zurücküberwiesen, aber dann doch nicht, weil dann die A1 Trottel so nett sind und sich irgendwas einfallen lassen, was ich jetzt noch dazu krieg und schlussendlich land' ich bei 49 Euro. I vasteh's ned. Aber die wahrscheinlich auch nicht.

Anm.: Sollte sich jemand durch meine derbe Ausdrucksweise gestört oder angegriffen fühlen, is es mir auch wuascht. Dieses Thema kann ich leider nicht anders aufarbeiten. Sämtliche Schimpfwörter hab ich NIEMALS bei meinen Eltern gehört, alle Wörter habe ich mir selbst angeeignet. Und sie sind toll.

Mittwoch, 14. September 2011

Alterskrise

Sie tragen Blazer, darunter meist weiße T-Shirts, übergroße Tücher, Röhrenjeans, XXL-Shoppingbags und geglättete Haare. Oh hey, den Nude-Look im Gesicht nicht zu vergessen. Sie unterhalten sich darüber was sie gestern erfolgreich nicht gegessen haben und heute erfolgreich nicht essen werden. Dabei tänzeln sie auf ihren Tommy Hilfiger Slippern hin und her.
Nur zwei Reihen weiter sitzen diejenigen, die sich jetzt im Vintage-Style kleiden. Vintage? Pf. Bei uns war das Grunge. Wir haben unsere Strickjacken nicht bei Zara oder H&M im Fucked-Up Style gekauft. Wir haben sie unseren Großeltern aus dem Kasten geklaut. Zerrissene Jeans muss man nicht um 100 Euro von einem teuren Label kaufen, man setzt sich einfach auf das Grip-Deck eines Skateboards und wetzt ein paar Mal hin und her. Schleifpapier wirkt Wunder! Statt XXL-Shopper hatten wir einen fetten, alten "Woadsock", sprich Rucksack. Da drinnen konnte man dann versiffte Jausenpapierl neben York-Kippen und Mappen finden, die voller Zeitungsschnipselcollagen waren (meine Favourites damals: River Phoenix, Keanu Reeves und Werner Schreyer). Hip gestylt im Vintagelook tragen sie jetzt statt einer aufgekrempelten Sturmhaube vom Opa einen fancy Hut im Madonnastil der 80er. Hallo??? Du kannst ned die 80er mit den 90ern mischen. Des geht ned!!! (spricht die Mode-Autistin in mir).
Schräg gegenüber von mir sitzt ein Mädchen mit straffem Zopf, V-Pulli, einer Schultasche anstatt fetter Bag und Turnschuhen. Sie lächelt mich an, ich lächle zurück. Interessant. Früher wären diese braven Streber auf meinem Speiseplan ganz weit oben gestanden. Heute bin ich froh, wenn sie auch im Bus sitzen, weil dann muss ich nicht so Angst haben, dass ich die Einzige bin, über die die Nase gerümpft und g'schimpft wird. Wobei: ich bin tendenziell mehr das Opfer, denn immerhin bin ich kein Hungerhaken, nicht scheiß reich (ich seh nicht mal so aus als ob) und keine sweet little 16 mehr. Sondern in genau einem Monat 30.
Und NEIN. ES MACHT MIR NICHT ZU SCHAFFEN.

Montag, 15. August 2011

De Deitschn ...

Sie sind überkommunikativ.
Sie sind immer fröhlich.
Sie sind stets freundlich.
Sie sind laut.
Sie feiern gerne.
Sie wollen mit allem und jedem befreundet sein.
Und sie nerven. Jeden Tag.

Die Deutschen, pardon, de Deitschen sind ein Volk der fröhlichen und kommunikativen Menschen. Im Urlaub. Oder besser gesagt: Auf Mallorca. Und weil mich dieses sofortHändeschüttelnundsichvorstellen in meiner Österreichischen Grantlerei nicht nur irritiert, sondern auch stört, hab ich den Deitschen, die in Malle unter unserem Appartement gewohnt haben gleich am ersten Abend gesagt, was ich von Ihnen halte: NÄMLICH NIX. Am zweiten Abend habe ich Ihnen zu verstehen geben, dass Österreicher aufgrund ihrer exponierten Berghanglage sowieso besser Autofahren können und sie sich wegen einer Serpentinenstraße bitte nicht anscheißen sollen. Am dritten Abend waren diese Deitschen immer noch freundlich. Also hab ich mich darüber lustig gemacht, dass sie tagein tagaus ihr weißes BMW Cabrio bewachen, weil sie einige Tage zuvor abgeschleppt worden sind. Am vierten Tag waren die noch immer lustig und kommunikativ, also hab ich mich über die Deutschen per se lustig gemacht (weil mir eben nichts anderes mehr eingefallen ist). Am fünften Tag wollte ich ein bisserl stänkern, blöderweise entwickelte sich aber ein Gespräch über Ausflugsziele und Restaurants in der Gegend. Und am letzten Abend dann das Drama: Ich habe mit den Deitschn tatsächlich getrunken und mich unterhalten. Blendend. Und vor lauter Gin Tonic und Vodka Lemon bin ich mir selber in meiner Österreichischen "Wir mengan eich oafoch ned" Mentalität in den Rücken gefallen und hab mich entschuldigt. Fürs unfreundlich sein und für die blöden Meldungen und überhaupt und sowieso.
Jo, des is' jetz' total deppad. Owa es is so: De Deitschn, so deppad san de goa ned. Vielleicht liegts an uns. Wobei ... naaaa! Und wonn, donn darat ma des nie zugeben!

Dienstag, 9. August 2011

Ikea-Deutsch. Deutsch-Ikea.

Man nehme:
Eine baufällige Küche, unebene Wände, wenig Budget, eine nervige Vermieterin und ein kleines Portiönchen Idealismus.
Man erhält:
15 verschiedene Kartons mit den Namen "Faktum", "Perfekt", "Frostig", "Alsvik", "Atlant", "Fastbö" und "Prägel".
Was tun?
Erstmal mit der besten Freundin auf Urlaub fliegen und in der Zwischenzeit vom MamisPapis, Schwiegermamispapis und der besseren Hälfte die alte Küche ausräumen und neu ausweißen lassen, außerdem muss ein neuer Boden rein.
Schritt zwei:
Vom Urlaub heimkommen, am nächsten Tag beim schwedischen Einrichtungshaus die Kartons (sprich KÜCHE) holen und voll motiviert mit Papis Rat und Können Kartons aufreißen. Sieben Schränke sollten schnell zusammengebaut und angebracht sein, den Kühlschrank und den Herd auch noch rein, alles auf gleicher Höhe - großartig! Die Nussholzarbeitsplatte könnte schwierig werden, muss aber nicht ... möglicherweise aber vielleicht doch. Verdammt! Das Sägeblatt wird immer schiefer, egal wie gerade man zu sägen versucht. Außerdem ist die Wand auch noch ungerade und ... Ach verdammt! Ist ja schon 21 Uhr, da darf man ja gar nicht mehr hammern und sägen. Also morgen weiter.
Nächster Tag:
Schwiegermamispapis rücken an mit jeder Menge Holzknowhow im Gepäck und faszinierend viel Werkzeug: Flex, Stichsäge, Feilen, Raspeln, Hobel, Schleifer und das übliche Werkzeugkofferl. Was man eben so braucht fürs tägliche Handwerkerdasein. Schwiegerpapis ist topmotiviert, die Arbeitsfläche kann ned so a G'schicht sein. Also werden drei Oberschenkel und sechs stützende Arme schnell zu einer Werkbank am Balkon umfunktioniert. Nach einer Säge,- Hobel-, Schleif- und Raspelorgie sowie geschätzen dreimillionen Anpassungsversuchen passt die Arbeitsplatte endlich an die schiefe Wand.
Ran an die Spüle! Spüle laut Anweisung abpausen, einen Zentimeter nach Innen messen, Linien ziehen, ausschneiden. Sägeblatt windet sich in alle Richtungen. Spüle geht nicht rein. Also wieder sägen, hobeln, ... na ihr wisst schon. Spüle passt endlich rein. Oh hey! Wir brauchen ja noch die Amaturen. Ein Loch muss gebohrt werden. Durchmesser: 3,5 Zentimeter. Gibt es eigene Bohrer für Aluminium??? Wenn ja, wer besitzt sowas? Schwiegerpapis sagt "mit der Stichsag mach ma das!" Also wieder helfende Hände, Stichsäge, Raspel. Eine halbe Stunde später endlich das "gschissene Scheißloch für die scheiß Drecksamaturen!". Dann Versuch Wasser anzuschließen - schwierig. Der Schlauch ist zu kurz. Also erstmal nur Warmwasserzufuhr. Auch ok.
Na? Seid ihr noch motiviert? Wenn ja: Ich bin mit meiner schwedischen Küchensaga noch nicht am Ende!
Die Wandpanele muss angebracht werden, feinstes mattes Aluminium, sehr stylisch zur weißen Küche mit dunkelbrauner Nussarbeitsplatte. Zuerst auf der unebenen Wand eine dünne Holzpanele anbringen, dann mit Montagekleber die Aluplatten rauf. Sehen eh hinten und vorne gleich aus. NOOOOOOOOT. Vorder- und Hinterseite haben verschiedene Faserungen, die man nicht gleich erkennt. Erste Platte mit der hellen Seite aufgeklebt. Zweite Platte mit der dunklen. Ja, was solls. Scheiß drauf. Dann eben hell dunkel, hell dunkel, hell dunkel. Wenn wer fragt: DAS WAR ABSICHT UND WIR FINDENS TOLL.

Ob wir schon fertig sind mit dem Aufbau? Macht ihr Witze? Ich schreibe hier über eine SCHWEDISCHE ICHKANNDASALLEINEUNDBRAUCHEKEINEHILFE KÜCHE. Also NEIN, wir sind nach zwei Tagen sägen, flexen, schrauben, hämmern und bohren noch nicht fertig. Wir brauchen noch die Silikonverkleidung, die Blenden für die Schränke und die untere Blende. Dann sind wir fertig. Hoffe ich zumindest.

Und stellt mir jetzt ja nicht die Frage:
SCHRAUBST DU NOCH ODER KOCHST DU SCHON?

Mittwoch, 13. Juli 2011

sinnlose körperteile

Hat sich jemand von euch schon einmal gefragt, wozu man eigentlich Zehen braucht? Ich möchte jetzt keine "Aber die braucht man fürs Gleichgewicht" Argumente hören, denn das stimmt nicht. Auch Menschen ohne Zehen fallen nicht um. Gut, wenn die große Zehe fehlt, wirds wackelig. Aber es geht. Ich meine Hallo??? Man ist ja ohnehin in Schuhe hineingeschnürt, ob man da jetzt nur einen Fußschaft ohne Zehen hat oder mit, is' auch schon wurscht.
Warum ich mich über Zehen so aufrege? Weil ich mir innerhalb von eineinhalb Jahren zwei Zehen gebrochen habe und höchstwahrscheinlich davor auch schon, aber da hab ich mir nur gedacht, sie seien a bisserl "umknackst" - in Wahrheit hab ich sie mir sicher schon hundert Mal gebrochen. Weil diese seltsam geformten Wuzeln ja auch überall hängen bleiben müssen. Vornehmlich an Tischbeinen und Wohnzimmerschränken. Und ehe man sich's versieht- BAAAAMM- Zehe umgebogen. Die Folgen? Höllischer Schmerz gefolgt von Übelkeit durchwachsen mit nicht jugendfreien Flüchen. Gespickt wird das ganze dann noch mit einem hämisch grinsenden Arzt, der seinem Kollegen erklärt, dass es sich hier wohl um eine "ausgesprochen schwere Verletzung" handeln dürfte. (So geschehen im letzten Winter, die kleine Zehe sah aus wie ein ganz kleines, schwarzes Wuzerl, das nach links weggestanden ist)
Heuer bin ich tapfer. Ich geh sicher nicht zum Arzt und lass mich sicher nicht auslachen. Und wenn mir meine Zehe abfault, is es mir auch wurscht, weil ohne den blöden Trum (für Deutsche: Ding) kann ich genau so gehen ohne umzufallen. Und Nagellack brauch ich dann auch weniger.
Ha.
Falls es jemanden von euch tatsächlich interessieren sollte, wozu man jetzt diese kleinen Dinger am Ende des Fußschaftes tatsächlich braucht ... ich hab hier eine wissenschaftlich hochinteressante Diskussion in einem Forum gefunden. Viel Spaß damit!
http://www.cosmiq.de/qa/show/2027114/Welchen-Zweck-haben-die-Zehen/

Dienstag, 5. Juli 2011

Wie man 10.000 Euro in Scheiß investieren kann- ein Beispiel anhand der STV Salzburg

Was würdet ihr mit 10.000 Euro machen? Mal ehrlich? 10.000 Euro Überschuss, die unbedingt weg müssen, damit ihr im nächsten Jahr dieselbe Summe wieder erhaltet, damit das Budget nicht gekürzt wird, weil es nicht bis zum letzten Knopf ausgegeben worden ist.
Also-wenn ich mir das mal so überlege... ich würde mir neue Twintips kaufen, ein Snowboard, Schuhe, Petticoat Kleidis, ganz viele neue Tätowierungen würden meinen Oberarm zieren... und eine neue Wii für meine bessere Hälfte, natürlich inklusive Beamer.
Wobei- da fällt mir ein, dass ich die Wii und den Beamer gar nicht kaufen muss, weil das ja die STV der PH Salzburg schon erledigt hat. Ja, was soll man denn sonst mit 10.000 Euro Subvention machen? Man könnte I-Pods mit I-Talk Funktion kaufen, damit StudentInnen endlich qualifiziertes Material für Podcasts, Interviews etc. haben, um diese für die BakkArbeit oder im Unterricht zu verwenden. Man könnte für die Bibliothek Bücher kaufen- also, neuwertige Literatur, denn ich bin mir sicher, dass sich seit 1964 einiges geändert hat, was Pädagogik, Naturwissenschaften etc. betrifft. - Oh hey, nein doch nicht. Denn die PH hat dafür ein eigenes Budget und die Professoren könnten ja selber eine Literaturliste schreiben, die dann genehmigt werden muss. Da braucht man jetzt nicht das STV Geld raushauen. Da fällt mir ein, eine selbstreinigende Kaffeemaschine wäre für das STV Kammerl auch großartig, denn immer das Putzen von eben diesem Gerät ist auch irgendwie deppert. Aber von den 10.000 Euro sind dann noch immer... naja, keine Ahnung wie viel, aber schon viel, übrig. Büromaterial könnte auch nicht schaden, immerhin gibt es in so einer StudentInnenvertretung immer viel zu diskutieren, also, wenn alle mal zu einem Besprechungstermin da wären. Is ja egal, das gehört jetzt nicht hier her.
10.000 Euro verprassen, sonst streicht das Bundesministerium für Bildung die Subventionen. Oder zumindest werden sie gekürzt. Natürlich könnte man das ganze Jahr über nachdenken, was man für ALLE STUDENTINNEN an der Hochschule anschaffen könnte. Wii, Beamer und Kaffeemaschine machen das STV Kammerl aber cooler und irgendwie ist dann das herumsitzen und warten auf verzweifelte StudentInnen auch nimmer so fad. Also zählt diese Begründung und wird sogar vom Rektorat abgezeichnet.
Und jetzt frag ich mich ganz ehrlich:
Seid ihr eigentlich noch ganz dicht?

Mittwoch, 1. Juni 2011

Finanzieller Ruin- Ein Tourettezwischenstand


Ich bin pleite. Bankrott. Kann Privatkonkurs anmelden. Unser Anti- Tourette Monat ruiniert mich finanziell. Während Dodo ein Magengeschwür heranzüchtet (ich weiß es! Er sagt zwar nix, aber: ICH WEISS ES!!), habe ich mich für die weniger gesundheitsschädliche dafür aber kostenspielige Variante entschieden:
ICH FLUCHE UND ZAHLE DAFÜR.
Klassisches Beispiel gerade erst gestern: Ein Anzugmensch schneidet uns, die wir umweltbewusst mit dem Rad unterwegs waren, mit seinem Audi A6 und schaut noch angestrengt in unsere Richtung. Während Dodo fester in die Pedale tritt (um ihm nachzukommen und ihn zu verprügeln!?), brülle ich ein lautes "Du blödes A*loch!!!!" hinterher. Mir gehts besser, dafür hab ich schon wieder ein Stricherl mehr und 50 Cent weniger. Ähnliche Geschichte heute beim Frühstück: Ich hau mir die kleine Zehe an. Lache hysterisch. Verzerre mein Gesicht. Und sag dann:" Is ma jetz egal. Trag a Stricherl ein. SCH*DRECK!!!" Tja, was soll ich machen. Ich hab gute und schlechte Tage. Aber derzeit scheinen all die Schimpfwörter, die ich mir verbissen habe, aus meinem Mund rauszuwollen.
Wenn das so weiter geht, finanziere ich unseren Seychellenurlaub ALLEINE. Aber wer weiß, ob der Dodo überhaupt mitkommt, weil der nach Ende unseres Experiments wahrscheinlich mit Gastritis im Krankenhaus liegt.

Sonntag, 29. Mai 2011

Sehr geehrter Herr Wissenschaftsminister, lieber Karlheinz!

Vor einigen Tagen erreichte mich ein Brief der Salzburger Gebietskrankenkasse, dass es ihnen schrecklich leid täte, aber mein Betrag für die Selbstversicherung verdopple sich leider. Von 24,93 Euro auf 48, 85 Euro. Als Begründung wurde erwähnt, dass "das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung die Vereinbarung mit dem Hauptverband der österreichischen Sozialversichungsträger, bezüglich der Übernahme des halben monatlichen Betrags, mit 30.06. 2011 gekündigt hat".
Frage:
Wer. Macht. Sowas?
und
Warum. Macht. Der/die. Das?
Mir ist schon klar, Schulden und so. Exorbitant hohe Ausgaben im Sozialbereich. Krankengeld, Versicherungen, Unterstützungen, der Kreisky hat Schuld. Mhm. Genau. Wissen wir ja alle.
Aber, lieber Herr Wissenschaftsminister, bitte seien Sie doch ehrlich zu mir. Wem ist das eingefallen, warum beschließt man, die ohnehin schon finanziell belasteten StudentInnen noch mehr zu schröpfen und warum soll an allem, was im Sozialstaat Österreich eigentlich ein gutes System wäre, der Kreisky schuld sein?
Lieber Herr Töchterle, Sie sind ja ganz neu in dem G'schäft. Sie sind doch bestimmt noch nicht so ein durchtriebener Rundherumfragennichtbeantwortersondernirgendwasfasler, nicht wahr? Sie sind noch ein ehrlicher Tiroler, oder? Und an der Uni Innsbruck waren Sie lange Zeit Rektor, dann wissen Sie ja, wie es uns StudentInnen geht, oder?
Ich bin mir sicher, dass nicht Sie als Person Schuld daran sind, dass ich jetzt um das doppelte mehr zahlen muss. Wahrscheinlich haben Sie noch kleinere Schwierigkeiten, sich gegen die Fekter Mitzi durchsetzen zu können. Die hält ja einen eisernen Sparkurs, genauso wie sie ihre menschenverachtende Politik durchgezogen hat. Aber meinen's nicht, Herr Minister, dass Sie der Mitzi mal a bisserl Gas geben könnten?
(Das hab ich jetzt gut gemacht, gell? Jetzt hab ich den Schwarzen Peter dem Kreisky weggenommen und der Fekterin zugespielt. Aber die mag eh keiner, da is es eh wuascht)

Also- noch einmal kurz zusammengefasst:
Bitte übernehmen Sie die Hälfte der Sozialversicherungskosten, so wie früher auch, das wäre fein. Sonst gibts zum Schluss noch Studiengebühren, beschränkte Zugänge für StudentInnen, zu hohe Sozialversicherungskosten und am Ende ist das Studienrecht nur noch Männern vorbehalten.
Und das hätt der Kreisky sicher nicht gewollt.

Es grüßt Sie herzlichst,
Ihre Keks

Sonntag, 22. Mai 2011

Tourette Zwischenstand

Seit genau einer Woche wird im Hause DodoKeks nicht mehr geflucht. Und wir sind tapfer. Wir haben unsere Sprache jetzt nämlich umgestellt. Auf Drumherum-Style. Wenn was nervt, heißt's nicht mehr "So ein Sch*!" Sondern "Das ist jetzt nicht ideal!" oder "hm, ja, irgendwie blöd." So bringt man seinen Unmut ein bisschen zum Ausdruck, aber man bedient sich keiner Negativenergie (schon mal was von Autosuggestion gehört?- Nein?- Ausprobieren, das geht!!). Sogar, wenn die Musikprofessorin keine Antworten auf wichtige Fragen gibt, bleibt man ruhig. Oder wenn man eine Klasse hat voller Kinder, die sagen, dass Bauernhoftiere aus Buntpapier reißen der größte Schrott ist, den sie jemals gemacht haben. Sogar da fängt man nicht innerlich zu fluchen an, sondern denkt sich "Ok. Dann eben nicht."
An Tag fünf sind wir jedoch auf eine harte Probe gestellt worden:
Wir sind zum Golf spielen eingeladen. Nicht gut. Wer mich kennt, weiß, dass ich für diesen Pensionistensport absolut keine Geduld habe. Nach kurzer Instruktion ballert Dodo die Bälle ins Green (über das Green?- na eben über den Rasen) und ich ballere Löcher in den Rasen. Neben mir ein übermotivierter Golfspieler, der versucht mich mit den Worten "Jaaa- genau. So gfoit ma des scho bessa. Jetzt biagst nu de Knia eini (WOZU??) und donn schwingst gscheid durch. Locker bleim und onsponna (HÄ?)!" Ich merke also, wie mir die Wut aufsteigt- kann mich teuer zu stehen kommen. Entweder Monatslohn in die Seychellen-Kassa oder ablenken. Also beginne ich, mit dem netten Herrn zu plaudern. Wie lange er denn schon spielt und was eine Mitgliedschaft kostet und wie kompliziert so ein Green zu pflegen ist ... Fragen über Fragen und alles nur, damit ich nicht pleite bin, weil ich sage, was ich mir denke.
Aber auch diesen Nachmittag überlebe ich. Übrigens: Golfspielen ist anstrengend, der Nachmittag war wirklich lustig und ich hab nur einmal 50 Cent zahlen müssen.
Der Stand nach einer Woche ist wie folgt:
Dodo- 22 mal 50 Cent
Keks- 16 mal 50 Cent
Wer hätte das gedacht??

Mittwoch, 18. Mai 2011

V* Sch*!!! Wieso darf ich nicht mehr fluchen?? F*!!!

Wenn der Grundwortschatz um Wörter wie Scheiße, Fuck, verdammt, g'schissn oder Oaschloch erweitert wird, ist das schon schlimm genug - aber in Österreich Usus. Man will ja ordnungsgemäß fluchen und schimpfen können. Wenn man aber keinen Satz mehr ohne diese Wörter auskommt, die mir - und das muss hier erwähnt werden - meine Mama NIEMALS gelernt hat, weil in unserer Familie das schlimmste Schimpfwort "Sautrottel" ist (zu sehr besonderen Anlässen ...), dann muss man etwas ändern.
Diesen Entschluss haben meine bessere Hälfte und ich vor zwei Tagen gefasst. Zu viel negativer Wortschatz fördert zu viel negative Energie, die wiederum Sonnenschein in große, graue Wolken wandelt. Ein Selbstversuch muss her:
Einen Monat lang weder fluchen noch schimpfen- sonst: 50cent in unsere Seychellen-Kassa (man muss sich ein Ziel stecken, sonst haut das alles nicht hin).
Dass ein Selbstversuch klare Regeln braucht, ist uns heute, an Tag 2, bewusst geworden. Er sagt "Trottel", ich sag "50cent, das ist ein Schimpfwort", er sagt "Nein, ist es nicht." Er sagt "Wenn ich Sch* in einem metasprachlichen Zusammenhang verwende, gilt es nicht!" Ich sage "Sch* bleibt Sch*- metasprachlich hin oder her!" Ich sage "He, Angi, schreiben wir nach der Stunde unsere versch* Fördereinheit!?" Er sagt "HA! 50 cent!!" Ich sag "SCH*!!!" Er sagt "HA! 1 Euro!!!" Also gar nicht so einfach, die ganze Sache. Dodo versucht sich mit Ausnahmeregelungen aus Strafzahlungen zu manövrieren, ich hingegen werde als "Fundi" bezeichnet ... Wir sind uns nicht ganz einig- deshalb eben heute eine klare Definition von Wörtern, die man einfach nicht sagen tut. (Siehe Bild)
Unsere StudienkollegInnen wissen alle bescheid, immerhin muss man ja alles dokumentieren, und damit niemand schwindelt, müssen es die anderen auch wissen. Was machen nette StudienkollegInnen?- Sie versuchen einen zum Fluchen und Schimpfen zu bringen. Aber wir sind sehr tapfer. Obwohl eigentlich sind wir gar nicht tapfer. Denn trotz größter Bemühungen könnten wir heute schon locker essen gehen mit den 50 cents, die wir verflucht haben.

Der Stand an Tag 2 ist wie folgt:
DODO 12x 50cent
KEKS 14x 50cent (ja- ich weiß. Es überrascht niemanden ...)

Ich halte euch weiterhin am Laufenden- jetzt die Frage an euch:
Sind Wörter wie:
DOOF, DUMM, DEPPAD etc. in unsere Pfui-Liste mit aufzunehmen oder nicht?

Donnerstag, 14. April 2011

Politische Korrektheit authentisch wertschätzen

Wenn man nicht mehr "Umwelt" sagen darf, sondern "Mitwelt" (Umwelt schließt mich aus- Mitwelt schließt mich ein), wenn man gefragt wird ob man sich als werte Kollegin nicht wohlfühlt, weil man nach acht Stunden durchgehendem Unterricht einmal unkonzentriert ist, wenn man gefragt wird, ob man denn bereits am so eben fixierten Schwerpunktthema arbeite, weil man den Termin der Präsentation während des Unterrichts im Kalender einträgt, wenn man mit säuselnder Stimme vernimmt, dass die Unterrichtssprache- auch wenn man unter KollegInnen ist- weder pinzgauerisch noch gosingarisch sondern Standardsprache ist, wenn man während einer Diskussionsrunde jemanden eine Viertel Stunde neben sich stehen hat, und die Person plötzlich meint, sie wolle nicht stören und sie hoffe genau dies täte sie nicht, aber sie wolle nun wissen worum es gerade gehe, anstatt sich einfach hinzusetzen und mitzudiskutieren - dann befindet man sich inmitten der politisch korrekten wertschätzenden Authentizitäten, die an der PH Salzburg unsere Nerven überstrapazieren.
Übermotiviert wertschätzende Mitfünfzigerinnen arbeiten noch wertschätzender mit StudentInnen, die vor lauter political correctness in ihrer Freizeit verbal immer politisch unkorrekter werden, weil sie so viel säuseln und lächeln einfach nicht mehr ertragen können. Wertschätzungen, die so unauthentisch sind, dass sie fast schon beleidigend wirken. Anstatt ehrlich zu fragen: "Warum passt du nicht auf?" wird an der PH die Frage wie folgt formuliert: "Liebe Kollegin, fühlen Sie sich nicht wohl? Geht es Ihnen nicht gut oder wieso ist Ihr Verhalten gerade so?"
Uns wird seit Tag 1 eingebleut, dass wir als LehrerInnen authentisch sein sollten, weil Kinder es sofort merken, wenn man ihnen etwas vorgaukelt. Nun, so nebenbei zur Info: auch StudentInnen merken, ob jemand authentisch ist. Gekünsteltes Lachen nachdem man absichtlich einen Fehler in eine Choreographie eingebaut hat kommt ebenso schlecht an, wie das ständige sich entschuldigen und betonen, dass man störenderweise etwas fragen müsse, aber keinesfalls stören wolle, obwohl man wisse, dass dies sehr störend sein könne.

Liebe Damen!
Dieser wertschätzende Appell richtet sich an eure nicht authentische Art uns sehr authentisch auf den Wecker zu gehen.Wir wissen, dass ihr auch nur Menschen seid. Wir wissen, dass ihr auch schlechte Tage habt. Wir wissen, dass es mühsam ist, soviele StudentInnen zu unterrichten und wir wissen auch, dass schwätzende MitzwanzigerInnen schrecklich nerven können. Dann bitteschön tut uns allen einen Gefallen:
Sagt uns politisch korrekt und wertschätzend, dass wir die Klappe halten und aufpassen sollen. Das ist authentischer und jede/r weiß woran er/sie ist.

Mittwoch, 23. März 2011

Göttliches Monopoly oder Spiel des Lebens

"Gehe in den Arrest"
"Setze drei Monate aus"
"Du verlierst dein Geld"
...
"Du lebst nun in Bel Air an der Prunkstraße"
"Überhole deine Mitspiele und presche zehn Felder nach vor"
"Du erhältst 100 000 Token"
...
Jepp. So is' es, das göttliche Monopoly oder Spiel des Lebens oder wie auch immer ihr es nennen wollt. Dieses Spiel ist sauanstrengend, weil ständig wird die Spielfigur auf dem Brett herumgeschubst. Mal dahin, mal dorthin. Irgendwann kommt der Punkt, an dem man am liebsten wie ein kleines Kind bitzeln will und sagen wil l"I SPÜH NEAMA MIT.", denn die Spielkarten warten auf einen mit folgenden Spielzügen:
Warte wochenlang auf die Wohnung, die du willst, aber nicht kriegst, weil der Sohn der Vermieterin vielleicht, eventuell, rein theoretisch doch noch einziehet. Hadere wochenlang mit dir selbst, ob du den dämlichen StudentInnenjob um €6,10 pro Stunde an den Nagel hängst und geh deshalb in Warteposition. Ziehe wochenlang jeden Tag eine dämliche Aktionskarte.
Und dann ist er da, der Tag an dem du eine Karte ziehst, die dich durchdrehen und ausflippen lässt, denn auf dieser Karte steht in roten Lettern:

WERDE ERWACHSEN!

Und während du noch überlegst, auf welche Insel du am Besten abhauen könntest (das Geld für den Flug müsstest du dir ausborgen...), ist der Tag da, an dem alles anders wird. Plötzlich ziehst du Karten mit Regenbögen, Glitzersteindis, Blumis und Einhörnern.
Plötzlich wird dir gesagt:
Da hast du die Wohnung, zieh JETZT ein.
Da hast du einen neuen Job, fang JETZT an.
Da hast du dein Stipendium, es wird dir nachgezahlt.
Da hast du Sonnenschein.

Und ich sag:
Ich spiel wieder mit. Wer is dran mit würfeln?

Montag, 21. Februar 2011

Der Adam, die Petze

Ich steh schwer auf Ben Becker. Nicht jetzt, weil er so fesch is. Sondern einfach weil er eine coole Sau ist. Mit seinem Totenkopfring und immer schwarz angezogen und kettenrauchend... aber in erster Linie bin ich seiner Stimme verfallen. Also habe ich mir von einer Freundin "Die Bibel- eine gesprochene Symphonie" von Ben Becker geborgt.
Ich schalt also auf PLAY und höre zunächst eine wundervolle Ouvertüre, dann liest Ben Becker Teile aus der Schöpfung. Gänsehaut! Wie unglaublich ist denn diese Stimme? Ich sitze da und höre mit offenem Mund zu (da kann man besser hören, hihi ).
Das nächste Kapitel "Der Sündenfall". Kennt ja jeder die Geschichte, oder? Adam und Eva im Garten Eden, dann kommt die Schlange, Eva beißt vom Apfel ab der vorher noch am Baum der Erkenntnis gehangen ist und gibt die Frucht weiter an Adam, der sich das Ganze auch schmecken lässt. Und dann kommt er (sie? es?), der Allmächtige. Und dann gibt's gleich mal ein Donnerwetter. Warum der Rotzlöffel da jetzt von dem Baum gegessen hat, will der liebe Gott wissen. Hat er doch zum Adam gesagt, dass er auf keinen Fall und unter gaaaar keinen Umständen von genau dem Baum essen darf. "Ja, naja", sagt daraufhin der Adam, "die Eva hat mir den Apfel gegeben." Wie bitte? "DIE EVA HAT MIR DEN APFEL GEGEBEN?" Ja- gehts noch?? Das war nicht der erste Sündenfall, das war der erste Fall von verpetzen. Ich sitz also im Wohnzimmer, schüttle den Kopf und höre mir weiterhin (jetzt ein bisschen aufgebracht, weil der Adam die Eva verpfiffen hat...) die Bibel an. Mit der Petzerei von Adam ist es aber nicht genug- denn der liebe Gott ist jetzt auf Eva sauer, weil sie ja Adam verführt hat (der offenbar ein eher labiler Charakter ist- und feige noch dazu...). Meint der Allmächtige doch glatt: "Ich werde dir viel Mühsal schaffen wenn du schwanger wirst. Unter Mühen sollst du Kinder gebären."
Danke dafür. Jetzt sitz ich nicht mehr auf der Couch und höre zu. Jetzt steh ich in der Mitte des Wohnzimmers und rege mich furchtbar auf.
Darüber, dass der Adam ein labiler Feigling UND eine Petze war
Darüber, dass die Eva das auch noch alles zugegeben hat
und
Darüber, dass Männer die Bibel geschrieben haben und jetzt so tun, als ob der Allmächtige Gott das alles so gesagt hat. Weil Männer zu feige waren uns Frauen als ebenbürtig zu sehen oder weil sie tief im Inneren Komplexe hatten, weil sie gerne besser gewesen wären. Deshalb haben sie sich den ganzen Firlefanz einfallen lassen mit "Gott hat gesagt...".
Naja. Und so wird mein entspannter "Hörnachmittag" zu einem Fall von Zeter und Mordio schreien und ich schalte ganz schnell auf STOP.

Lieber Ben!
Solltest du das jemals lesen: Bitte vertone andere Bücher- ich würd dir so gerne zuhören.
Aber bei "Die Bibel" schaff ich es nicht. Wie heißt's oft so schön: Das finde ich ethisch verwerflich.

Dienstag, 15. Februar 2011

Ausgmocht is ausgmocht

Zuerst- die passende Musik:
http://www.youtube.com/watch?v=cUi9e_8EA0U
Boxen laut aufgedreht? Dann kanns losgehen.

Kennt ihr den Spruch "Ausgmocht is ausgmocht"? Das wird einem doch als Kind ständig eingeblä/eut, oder? Dass man alles einhalten muss...
wenn man am Nachhauseweg von der Schule gesagt hat "Klar komm ich vorbei!"
wenn man nach einer Nacht gesagt hat "Ich ruf dich an!"
wenn man zur besten Freundin gesagt hat "Sicher fliegen wir gemeinsam auf Urlaub!"
Also ich für meinen Teil habe bis jetzt immer alles eingehalten (außer das mit dem anrufen...), weil meine Mama gesagt hat: "AUSGMOCHT IS AUSGMOCHT!"

Seit das Jahr 2011 begonnen hat, scheint sich aber vermehrt eine neue Spezies durchzusetzen. Nämlich die, die sich was ausmachen und dann nicht daran halten. Die, die sagen "ich ruf dich am Montag an und sag dir dann, wann du den Mietvertrag unterzeichnen kannst." Die, die sagen "Sie brauchen nur das Arbeitsjournal fertigstellen und die selben Präsentationen wie ihre KollegInnen machen, dann benote ich Sie!"
Tja- und ich habe dann vor kurzem folgendes festgestellt: Man muss sich nicht an "Ausgmocht is ausgmocht" halten. Man kann auch mehr der Typ "jung, spontan, flexibel" sein. Man ändert einfach Abmachen. Seit drei Wochen warte ich auf meinen Mietvertrag, weil der Typ nicht erreichbar ist. Zweimal hab ich ihn jetzt kurz erwischt. Er sei in Russland und in Rumänien auf Geschäftsreise gewesen (mhm...) und sein Handy sei ihm ins Wasser gefallen und kaputt gegangen (jo sichaaaaa) und die Vermieterin hätte nie Zeit, weil ihr Sohn plötzlich krank geworden wäre (passt scho, Tschekov)... aber er würde mich ganz bestimmt in dieser Woche noch anrufen und dann würden wir das regeln. (Kennt ihr den Spruch: "Wer einmal lügt...."?)

Neben all dieser "Jung, spontan, flexibel" Typen gibts da noch die "Ich bin neu und unwissend" Menschen. Das sind die, die sich drauf rausreden, dass ihnen vorher NIE jemand IRGENDWAS gesagt hat und sie jetzt ganz schrecklich arm sind, weil diese Änderungen für sie auch mehr Arbeit heißen würden und sie seien daran gar nicht schuld. (Jo na eh...) Diese "neu und unwissend" Typen haben anscheinend ein Nest in der PH Salzburg. Da wimmelts in letzter Zeit davon. Wie ihr wisst, war ich ja in Norwegen um ein Auslandssemester zu machen. Jetzt muss ich noch 8 ECTS Punkte nachholen um das Semester abzuschließen. Alles kein Problem, die ersten 7ECTS sind abgeschlossen. Den letzten Punkt hol ich mir Anfang März. Ich war mir meiner Sache ganz sicher, weil "ausgmocht is ausgmocht!". P.U.S.T.E.K.U.C.H.E.N.
Freitag Abend trudelt eine email von einer neuen Professorin ein, wir müssten den Stoff des letzten Semesters nachlernen und dann könne sie eine Note eintragen. Oder wir belassen es bei dem abgegebenen Arbeitsjournal und würden eben nicht benotet werden. So war das nicht abgemacht. Gar nicht abgemacht. Überhaupt nicht abgemacht. Aber die Arme hat's ja nicht gewusst. Weil sie ist ja "neu und unwissend" und wir sind "jung, spontan, flexibel". Also machen wir diese (alle unter 18 Jahren jetzt bitte Augen schließen) SCHEISS Prüfung. Aber dann mach ich mir im Vorfeld schon aus, dass ich einen Einser krieg. Weil:
AUSGMOCHT IS AUSGMOCHT!!!!

Ich schließe mit diesem Lied:
http://www.youtube.com/watch?v=us8OhI-OTHg

Mittwoch, 26. Januar 2011

Echt jetz'?

"Die Mietan-
schaffungskosten belaufen sich auf 3.800 Euro, die Miete auf 780 Euro, dazu kommt dann noch die Heizung." Für mein neues Haus oder wie?- Nein, für eine 60 qm Wohnung in Salzburg, Baujahr 1971, Standort in Morzg. Wie jetz'? Echt jetz'?
Ok. Nächster Versuch:
58qm, sehr zentral (seit wann ist Itzling zentral??), Festungsblick (auf einer Tapete am Klo oder wie?), leicht renovierungsbedürftig (wer braucht schon eine verputzte Wand?), Kostenpunkt 640 Euro. Wie jetz'? Echt jetz'?
Pfff. Weiter gehts:
80qm, im Grünen, mit Dachschräge, Blick auf Untersberg und Gaisberg mit Balkon und eigenem Parkplatz, 790 Euro. Ich will sie! Ich nehm sie! Jetzt! Gleich! Oh- meine bessere Hälfte passt nicht rein und haut sich ständig das hübsche Köpfchen an. Also wieder nix. Wie jetz'? Echt jetz'?
Durchatmen. Weitergoogeln...

...........ZWEI MONATE SPÄTER.............

54qm, Moosstraße, Balkon, 590 Euro warm. Was haben wir zum verlieren außer unseren Verstand (und der funktioniert nicht mehr wirklich...)? Also anrufen und Termin vereinbaren. Wir sollen vorbeikommen sagt der nette Mann. Ok. Wir gehen zwei Minuten von meiner Wohnung zu Fuß zur Immobilie des Begehrens. Aha. Ned weit, naja- cool. Fünf andere Besichtiger sind auch schon da. Verdammt. Jetzt bloß sympatisch wirken und Scherze machen. Telefonnummer aufschreiben, verabschieden, hoffen.
Sendepause.
Vier Anrufe in Abwesenheit? Whaaaaaaaaaat? Wer isn da so penetrant? Pf. Vielleicht mal zurückrufen. "Wollt ihr die Wohnung noch?- Ihr kriegt sie!" Wie jetz'? Echt jetz'?
"Ab Mitte Februar könnt ihr rein. Bezahlen müsst ihr erst ab Anfang März." Wie jetz'? Echt jetz'?
"Dann sehen wir uns nächste Woche um den Mietvertrag zu unterschreiben!" Wie jetz'? Echt jetz'?

Wir haben eine Wohnung. In Salzburg. Eine, für die wir nicht unsere Organe verkaufen müssen um die Miete bezahlen zu können. Eine mit einem Balkon ins Grüne. Und Badezimmer und Klo getrennt. Und Abstellkammerl. Und und und neu renoviert ist sie auch.
Echt jetz'.

Dienstag, 25. Januar 2011

The french connection

"Write your blog in English because I don't understand a fucking word" she wrote. Ok. No here I go. My blog in fucking English. For my favourite french girl Camille!
On the 31st of December last year (sounds sooooo long ago but actually IT ISN'T) I got an email on my facebook account which said: "I found something very funny and colorful and I wanted to ask you your address to send it to you...I really can imagine you wearing that thing" Camille wrote the message and I was curious because I had no clue what it could be. And i had to wait for three weeks to find out. Yeaaaah- I don't know what's wrong with the whole "sending a letter from Norway to any other European country" thing. But it's way faster to send a big fat box from Malaysia to Austria than to send a picture post card from Bergen to Austria. Or a letter from Kristiansand to Salzburg. What. So. Evarrr.
So anyway- I got her letter yesterday. A tinywiny letter. I thought:"How can you stuff something to WEAR in a small letter?? Is it a french thing?" Well- and then I opened the letter. And it was....
colourful.
crazy.
old.
Just like ME.
Camille actually sent me DINSOSAURS made of plastic to stick them on the fridge or wear them as an IDON'TKNOW!!!! Aaaaand my favourite french girl wrote: "They are like you. Old." Thank you darling! :) You know what?- If you could read German language- and therefore my blog- my dear Camille, you would know that I'm still partying like Paris Hilton, P. Diddy aaaaaaand the Bloodhound Gang (that's bad right? Oh shit! I got no other comparisons... ANY IDEAS???).
But: we partied aaaaaall night long in Norway- and I hope you still do. Because I do. Which gets sometimes really awkward because old Dinosaurs can't cope with too much alcohol and so they tend to throw up. Yes. I know. That's really awkward. And embarrassing. Yeah. Whatever. That's me. I am a Dinosaur.

PS: Camille explained right now what the Dinosaur thingys really are:

"Did I forget to mention that the colourful things are bracelets? you're definitely too old: it's supp...osed to be the HUGE fashion all around the world (at least France and Norway: but it's kinda the whole world ;)As comparison you could add that you party as the twins Olsen, Lindsay Lohan or Perez Hilton (the gay brother of Paris)Here it's a little bit different: I really try to do the same but for some new guys it's more party like Jane Fonda, Clint Eastwood or any other very old guy ("can I have a glass of water please?"...)come back here to teach them how to party as a fashion-rock star ;p!CHEERS!"

Sonntag, 23. Januar 2011

Muass des sei?


Mir ist schlecht. Mein Gott- is mir schlecht. Wie kann einem nur so schlecht sein. Wäh. Aber so schlecht sein. Elendig.
Warum mir schlecht ist? Na, wegen dem blöden Bier. Weil man mit knapp 30 noch immer dumm genug ist zu viel zu trinken, schlau genug ist es zu bemerken, aber wiederum dumm genug ist nicht auf zu hören. Und so friste ich heute mein Dasein bei strahlendem Sonnenschein auf der Couch, weil ich ohnehin nicht weiter komme als von der Couch in die Küche (zum Tee machen- keine Nahrungsaufnahme möglich!). Weitere Strecken (fünf Meter...) unmöglich. Da stellt man sich dann schon die Frage: "Muass des sei?"
Muss es sein, dass ich im belgischen Bierpub ein paar Honigbier(e oder s??- Plural gesucht!) trinke, das LAUWARM UND SÜSS ist und eine Lawine an Geld kostet?
Muss es sein, dass ich im nächsten Lokal wieder ein Bier trinke?
Muss es sein, dass ich im nächsten Lokal wieder mehrere Bier(s/e) trinke obwohl ich jetzt eh schon merke, dass es eigentlich genug ist?
Muss es sein, dass ich im nächsten Lokal noch einen Schluck Bier trinke um dann festzustellen: "Caution! Danger! You better leave. Right.F*ing.Now."
Muss es sein, dass ich vor dem heimgehen noch ein Paarl Frankfurter schoaf esse?

Ja. Muss alles sein. Weils lustig war. Und weil ich endlich mal wieder Zeit hatte, um mit meiner geliebten Freundin um die Häuser zu ziehen. Das bisserl Übelkeit und Schädlweh- pah!
Danke für gestern Abend, Puppi!

Mittwoch, 19. Januar 2011

Wie jetzt?

Das Leben in Österreich ist hart. Überhaupt als Österreicherin. Noch schlimmer als Studentin. Und am allerschlimmsten als vom Ausland Zurückgekommene. Österreich schenkt dir gar nichts. Wobei- so stimmt das nicht. Österreich schenkt dir aufgrund der Bürokratie jede Menge Drama, weggeschmissene Nerven, Lachkrämpfe (die hysterisch sind und absolut NICHTS mit einer lustigen Situation zu tun haben) und leere Konten. Oh- und- als Österreicherin ist es meine Pflicht, zu jammern. Zu sudern. Sudern macht ÖsterreicherInnen wieder glücklich und hält uns davon ab
a) die Regierung zu putschen
b) durchzudrehen
c) anderen Menschen eine gepflegte Ohrfeige (österr. "Watsche") zu geben
d) Innovationen anzuerkennen
e) sich zu freuen in einem friedlichen Land zu leben
f) das Sozialsystem eigentlich gut zu finden
....
Die Liste kann nach Belieben länger ausgeführt werden, was ich aber jetzt nicht mache, sonst sudert wieder irgendein/e LeserIn, dass das eine viel zu lange Liste ist wo eh nur Blödsinn steht.
Wo war ich also?- Ah ja! Bei der heimischen Bürokratie.
Wenn man also Drama will, dann sucht man um Beihilfen an, die laaaaaaaaaaange nicht genehmigt und dann plötzlich doch genehmigt werden um dann wieder gekürzt zu werden. Wie das geht?- Ganz einfach!
Die Behörde verlangt einen Bescheid, dass man drei Monate im Ausland verbringt- die finanzielle Unterstützung wird zugesagt. Dann stellt eine andere Behörde fest, dass die drei Monate eigentlich vier Monate sind - das heißt: ein neuer Bescheid muss ausgefüllt werden um dann einen Bescheid zur Verlängerung zu erhalten damit dieser dann ausgedruckt, unterschrieben und an die zuständige Behörde geschickt werden kann. Dass genau dieser Bescheid ausgedruckt und unterschrieben werden soll von der betreffenden Person (also MIR) hat kein Mensch erwähnt. Erst als das Schreiben der zuständigen Behörde bei mir einlangt, man könne den Zusatzmonat nicht finanzieren weil ich vergessen hätte, einen Verlängerungsantrag zu stellen, klingeln die Alarmglocken. In diesem Moment tue ich das, was von mir als gute Österreicherin erwartet wird:
Ich sudere.
Ich sudere die Beamtin an, sie möge doch bitte eine Ausnahme machen (ja, Österreich ist ein korruptes Land mit dem Lieblingsvitamin B), sie bleibt dennoch beim "nein!". Ich schaue auf mein Konto, rufe meine Mama an (ja, auch in meinem Alter ruft man in case of emergency noch immer die Mama an) und sudere. Über die blöde Kuh der zuständigen Behörde die mir mein Geld nicht gibt, den unterbezahlten Nebenjob an einer Kinokasse, mein unglaubliches Loch in meinem Konto und über die blöde eitrige Angina, die ich jetzt auch noch habe. Meine Mama sagt, ich solle sofort aufhören zu sudern (die scheint es mit den Pflichten als Österreicherin nicht ganz ernst zu nehmen) und die Ärmel hoch krempeln. Pf! Darüber sudere ich gleich bei meiner Freundin, weil mich die Mama ja nicht sudern lässt. Aber die sagt genau das gleiche. Hör auf zu sudern. Das ist jetzt hald mal so.
Na gut. Dann ist das hald mal so. Dann ruf ich eben alle an, die ich kenne (korruptes Land?- nein! Nachbarschaftshilfe nennt man so was in dem Fall!) und sudere um einen Job. Das sudern hat geholfen! Schon zwei Tage später werde ich überhäuft mit Angeboten. Viel zu viele. Wann soll ich denn die Jobs alle bitte machen? Das geht sich nie aus. Bitte- da darf ich jetzt aber schon sudern, oder? Bei so viel Arbeit, die mein Konto schneller auffüllt als gedacht. Die Mama bleibt hartnäckig beim NEIN- SUDERN NICHT ERLAUBT. Na gut, wenn ich schon nicht sudern darf, dann stell ich mir ernsthaft eine Frage:
WIE JETZT?- Vorher keine Arbeit in Sicht und dann auf einmal viel zu viel und alles auf einmal.
Das Leben in Österreich ist hart. Das Leben in Österreich ist hart. Überhaupt als Österreicherin. Noch schlimmer als Studentin.Und am allerschlimmsten ist es, wenn man plötzlich nach vier Monaten nicht arbeiten müssen was zu tun hat.