Montag, 19. September 2011

A1 muasst mit'm Oasch ins G'sicht foan

Dieses Zitat habe ich zweckentfremdet vom Mundl und es tut mir auch schrecklich leid, dass meine Ausdrucksweise zu wünschen übrig lässt. Aber anders kann ich mich zu A1 nicht mehr äußern.
Einige von euch haben bereits mein Desaster mit dem Handyvertragsanbieter A1 mitbekommen. Für die anderen im Shortcut:
Hatte 10 Jahre einen A1 Vertrag, den ich im Februar gekündigt habe. Auch meine temporäre A1 Nummer (damit man auch weiterhin den Drecksanbieter schön unterstützt) habe ich gekündigt. Im Juni stelle ich in meinem Kontoauszug fest, dass ich noch immer die Grundgebühr von A1 abgebucht wird. Ich ruf also bei A1 an (dat's des ned, da arbeiten ja wirklich nur Pfosten), geh zum A1 Shop (auch Pfosten) und schreib eine Beschwerdemail, wo ich die Antwort erhalte, dass ich ein Kontaktformular mit 1500 Zeichen auf der A1Seite dafür hernehmen soll.
Das Problem an der ganzen Sache: Um mich länger bei A1 zu knechten, ruft 1 Tag der der Handykündigung ANGEBLICH irgendjemand am temporären Telefonanschluss an (der war zu diesem Zeitpunkt längst AUSGESCHALTET). Die nicht-vorhandene-Person am ausgeschalteten Telefon nimmt anscheinend einen 40 Euro Gutschein an und versklavt sich ergo MICH somit für weitere 2 Jahre.
HALT! STOPP!

Ich so: WHAAAAAAAAAAAAAT?
A1 so: HUUU HUUUU HUUU HAAAA HAAAA HAAAA!
Ich so: F* YOU!
A1 so: Yeaaaaaaaaaaaaaaaaaah - no.

Ich geh also dahin, wo ich weiß, dass einem geholfen wird: ZUR AK. Die Arbeiterkammer Salzburg, das muss man jetzt mal wirklich sagen, ist großartig. Sofort setzt sich mein Konsumentenberater mit den A1 Fatzken in Verbindung und verhandelt eine Lösung. Ich erhalte heute per Post einen Schriftsatz von der AK, der folgende Einigung bestätigt:
Mein Versklavungsvertrag wird sofort gekündigt und ich erhalte die 3 Monate Grundgebühr, die mir abgebucht wurde wieder retour. AWESOME.
Die Freude währt heute allerdings nur kurz. Das Handy (ich bin jetzt bei einem anderen Anbieter) läutet, ein gewisser Herr S. ist am Telefon von der A1 Beschwerdemanagementstelle, er wolle mir nur sagen, dass es sich bei dem vereinbarten Betrag um einen falschen handle. Anstatt der 64 Euro seien es nur 60 Euro abzüglich der 40 Euro Gutschrift, die mir jetzt bei A1 gutgeschrieben werde.

Ich so: WHAAAT THE HELL? Ich krieg jetzt nur 20 Euro?
Herr S. so: Ja, das hamma so ausgmacht mit der AK. Die kriegen Sie gutgschriebn.
Ich so: AN SCHEISS!!!! Ich will nichts gutgeschrieben, ich will das wieder auf meinem Konto haben. JETZT.
Herr S. so: Es tut ma läääd, dass Sie so enttäuscht sind.
Ich so: I schmia da oane, dass da 3 Tog späda a nu vom Teifi dramt!!!! Sie ziehen mir ernsthaft die Gutschrift ab, die NIE IRGENDWER angenommen hat?
Herr S. so: Naja, das ist ja ein Streitpunkt.
Ich so: TEXAS CHAINSAW MASSACRE in meinem Kopf... Ich will meine 3 Monate Grundgebühr und eine sofortige Vertragskündigung.
Herr S. so: Aber wir haben...
Ich so: Des is mir wuascht, wos Sie angeblich mit irgendwem ausgmocht hom. I WÜ DES SO. (Puls ist kurz vor Explosion des Kopfes)
Herr S. so: Warum haben's denn ääägentlich gleich die AK eingschaltet?
Ich so: ATMEN. WEIL VON EICH HIAFLA NIE WER FÄHIG WOAR!! Es erfolgt eine kurze Erklärung des Sachverhaltes, damit der etwas begriffstützige Mann vom A1 Beschwerdemanagement endlich den Ernst der Sache und meine Wut erkennt.
Herr S. so: Na, es tut ma wirklich läääd, dass Sie so enttäuscht sind. Dürf ma Ihnen den Betrag gutschrääbn?
Ich so: OIDA! I SCHREIB DIR A GLEI WOS GUAD IN DEIM GSICHT! Nein, dürfens nicht. Der Betrag wird überwiesen und zwar heute noch. Ich werde NIE WIEDER IRGENDWAS bei A1 unterzeichnen. Mich sehen Sie nie wieder, so a Frechheit wie das da alles is.
Herr S. so: Ma, ja. Es tut ma wirklich lääääd, dann überwääs ma das, ja? Danke für das Gespräch Froo Posch.
Ich so: GEH.IN.OASCH. Danke, wiederhören.
In Italic Geschriebenes ist übrigens Gedachtes....

Nach dem Telefonat bin ich mir kurz nicht sicher, ob ich kotzen oder heulen soll, weil ich so wütend bin. Ich entscheide mich für einen Tourette-Klassiker und beschimpfe random ALLES. Das Telefon läutet. Schon wieder. Der nette Herr S. is wieder dran. Ach wie fein!

Herr S. so: Froo Posch, die Sache is dermaßn verfahrn, wir kommen Ihnen gerne mehr entgegen. Was haltens davon, wenn wir die 3 Monate Grundgebühr überweisen plus dem Klingeltonabo abzüglich der Grundgebühr plus meinermuataihrgödtaschl minus meinhirn, das macht dann 49 Euro und aus dem Vertrag sinds eh schon drooßn.
Ich so: Du bist echt der greste Sautrottl der ma jemois unterkema is und des woan echt scho vü! Ja, dann mach ma das so.
Herr S. so: Es tut ma wirklich lääd. Danke fürs Gespräch, auf wiederhörn!
Ich so: Jo, deina Muata duats load. Auf wiederhörn.

Ich fasse zusammen:
Anstatt der 64 Euro hätt ich 60 Euro gekriegt, von denen mir 40 Euro abgezogen werden, die ich nie angenommen habe. Die 20 Euro werden mir zurücküberwiesen, aber dann doch nicht, weil dann die A1 Trottel so nett sind und sich irgendwas einfallen lassen, was ich jetzt noch dazu krieg und schlussendlich land' ich bei 49 Euro. I vasteh's ned. Aber die wahrscheinlich auch nicht.

Anm.: Sollte sich jemand durch meine derbe Ausdrucksweise gestört oder angegriffen fühlen, is es mir auch wuascht. Dieses Thema kann ich leider nicht anders aufarbeiten. Sämtliche Schimpfwörter hab ich NIEMALS bei meinen Eltern gehört, alle Wörter habe ich mir selbst angeeignet. Und sie sind toll.

Mittwoch, 14. September 2011

Alterskrise

Sie tragen Blazer, darunter meist weiße T-Shirts, übergroße Tücher, Röhrenjeans, XXL-Shoppingbags und geglättete Haare. Oh hey, den Nude-Look im Gesicht nicht zu vergessen. Sie unterhalten sich darüber was sie gestern erfolgreich nicht gegessen haben und heute erfolgreich nicht essen werden. Dabei tänzeln sie auf ihren Tommy Hilfiger Slippern hin und her.
Nur zwei Reihen weiter sitzen diejenigen, die sich jetzt im Vintage-Style kleiden. Vintage? Pf. Bei uns war das Grunge. Wir haben unsere Strickjacken nicht bei Zara oder H&M im Fucked-Up Style gekauft. Wir haben sie unseren Großeltern aus dem Kasten geklaut. Zerrissene Jeans muss man nicht um 100 Euro von einem teuren Label kaufen, man setzt sich einfach auf das Grip-Deck eines Skateboards und wetzt ein paar Mal hin und her. Schleifpapier wirkt Wunder! Statt XXL-Shopper hatten wir einen fetten, alten "Woadsock", sprich Rucksack. Da drinnen konnte man dann versiffte Jausenpapierl neben York-Kippen und Mappen finden, die voller Zeitungsschnipselcollagen waren (meine Favourites damals: River Phoenix, Keanu Reeves und Werner Schreyer). Hip gestylt im Vintagelook tragen sie jetzt statt einer aufgekrempelten Sturmhaube vom Opa einen fancy Hut im Madonnastil der 80er. Hallo??? Du kannst ned die 80er mit den 90ern mischen. Des geht ned!!! (spricht die Mode-Autistin in mir).
Schräg gegenüber von mir sitzt ein Mädchen mit straffem Zopf, V-Pulli, einer Schultasche anstatt fetter Bag und Turnschuhen. Sie lächelt mich an, ich lächle zurück. Interessant. Früher wären diese braven Streber auf meinem Speiseplan ganz weit oben gestanden. Heute bin ich froh, wenn sie auch im Bus sitzen, weil dann muss ich nicht so Angst haben, dass ich die Einzige bin, über die die Nase gerümpft und g'schimpft wird. Wobei: ich bin tendenziell mehr das Opfer, denn immerhin bin ich kein Hungerhaken, nicht scheiß reich (ich seh nicht mal so aus als ob) und keine sweet little 16 mehr. Sondern in genau einem Monat 30.
Und NEIN. ES MACHT MIR NICHT ZU SCHAFFEN.