Mittwoch, 20. Juni 2012

Machts gut, ihr Spinner! oder: Eine Reflektion Pt. I


Die sechs Semester durchzuhalten war für uns alle nervenaufreibend, Burn-out streifend, viel Gelächter und noch mehr Fragezeichend aufwerfend. Doch alles der Reihe nach.
1. Semester: Mathe: Um Himmels willen! Seitenlange Manuskripte über die hohe Mathematik, verstanden hats niemand. Die Prüfung. Eine Farce! Wenn wir Katrin Sontag nicht gehabt hätten, wären wir ALLE mit Bomben und Granaten durchgefallen. ALLE. AUSNAHMSLOS (außer die Katrin). Also. Danke dafür! Musik: Das highlight-das ist mein Stuhl! Ja, das ist mein Stuhl! Der Ein oder die Andere mag sich jetzt fragen: WTF?!? Nun, das ist mein Stuhl hat meine Beziehung gestartet (Schnaitl+Bier+Das ist mein Stuhl=beste Beziehung EVARRRR), bunte Tücher und infantile Lieder haben für viele Lacher gesorgt. Präsentationen der Scooby Doo Group feat. Bertibott: Fünf Scoobies präsentieren die Wööööödpräsentation. Wer kommt zu spät und ist betrunken? HELL YEAH! It’s Berti!!! Mit einem „Woooooh Heyyyyy“ wird der pawlowsche Hund erklärt, die Fahne reicht bis in die letzte Reihe. Nicht zu vergessen das Krocha-mäßige „BAAAAMMMMM!“ als Ausdruck des Erstaunens. Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
2. Semester: Eine Ode an die Gitarre! Man muss dazusagen: Ich hätte wohl besser das Klavier wählen sollen, als Gitarre. Dieses dämliche Instrument hat mich (und alle anderen) fertig gemacht. Im Bistro wurde herumgeklimpert und gesungen, die Töne nur selten gehalten. Selten ist vielleicht übertrieben. Ich würde mal sagen: NIE. JEDE/R HAT IMMER FALSCH GESUNGEN. TSCHISAS! (Im 6. Semester geht einem das massiv auf die Eier/stöcke) Es tut mir leid für die Lärmbelästigung, wenn die Gruppe Buttmann „Der Cowboy Jim aus Texas!“ zum Besten gab. ELEND! ALTER! ELEND! (Die Gitarre steht übrigens seit Ende des 5. Semesters in der Ecke. Und da bleibt dieses blöde Trum auch!) Nicht zu vergessen, PERSÖNLICHKEITSBILDUNG. Wer bin ich? Pfoah. Keine Ahnung. Wer soll ich sein? Wer wollt ihr, das ich bin? Ich weiß es noch immer nicht. Kennt ihr das? Auf der bunten Blumenwiese geht ein buntes Tier spazieren... Hätten wir das gelesen, wüssten wir genauso viel, wie nach dem Seminar. Seriously. Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
3. Semester: Nun, es bleibt mir nichts anderes zu sagen, als ENTSCHULDIGUNG! Es tut mir leid, dass ich nach unserem Norwegen Semester bei der Rückkehr meine Studienkolleginnen zusammengesch* habe, so wie es eben nur einen Keks im Rage-Modus zusammenbringt. Mehr kann ich darüber nicht sagen, außer: ES TUT MIR LEID! Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
4. Semester: Leichtathletik. Wie kann man nur so langsam sein und so viel Luftnot haben. Wie kann man nur 5 Kilometer laufen und dafür 45 Minuten brauchen. TSCHISAS! Die Hellbrunner Allee war unser FEIND. Nämlich wirklich Feind. Lauf mal 5 Kilometer mit Ende in Sicht, das immer weiter wegrückt. So eine Kacke. Muss man jetzt wirklich mal so sagen. Als Ausgleich stapfen wir im Kreis, klatschen, stampfen und trommeln auf selbst gebastelten Trommeln. Wörter wie "Umwelt" werden aus politisch korrekten Gründen in "Mitwelt" geändert. Danke Rhythmik Pt. I.
Nicht zu vergessen: Das erste Blockpraktikum. OH MEIN GOTT. Als LehrerIn das Erste Mal in einer Klasse stehen. Alleine. HILFE. (Meine Klasse war großartig. Ich würd meine Kinder nur zur Frau Huber nach Leopoldskron-Moos schicken, die is SUPER!) Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
5. Semester: "Sie sollten mit Ihrem Theorieteil der Bachelorarbeit bereits fertig sein, um auch alle Arbeitsaufträge zu schaffen." Öhm. Jo. Wie jetz? Fertig sein? Ich hab noch gar nix. Meh! Das geht sich schon aus! Chilloutmodus on. Gar nicht gechillt war wiederum Rhythmik Pt. II (siehe Blogeintrag http://wiejetzt-keks.blogspot.co.at/2011/11/dorsch-oder-wie-sich-ergotherapie-fur.html ) Aber Gott sei's gelobt gibts ein Blockpraktikum in neuer Klasse: Herzlich willkommen in der IC, der International Class! Ich habe diese Klasse GELIEBT!!! Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
6. Semester: Schön langsam wirds eng. Die Bakkarbeit hat erst 14 Seiten. Ich soll dann doch mal abgeben. Ich drehe durch (Siehe Blogeinträge: Januar, Februar, März, April 2012). Aber sonst, alles cool. Motivation? Hat sich mit der Mühe und dem Einsatz versteckt und will nicht mehr rauskommen. Präsentationen? Pf. HAHAHAHAHA! Wayne interessierts? Referate und Handouts - geh kum! Highlight? Unsere abgegebenen Arbeiten+Defensiones (die ich noch nicht hatte, aber trotzdem solidarisch mitgefeiert habe) Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
Wie's weitergeht?
Pffffffffff. Ich weiß es nicht. Ich muss zuerst mal reflektieren.
Und einen zweiten Teil unserer Highlights schreiben. Da gibts noch genug!

Montag, 11. Juni 2012

D'Evolution is a Hund!

Vor über 250.000 Jahren beherrschen sie unseren Kontinent. Kleine Stirn (allerdings mit stark ausgeprägtem Stirnbein), wulstige Augenhöhlen, breites Jochbein. 220.000 Jahre lang machten sie Jagd auf Wollnashörner, Mammuts und Rentiere in Europa. Perfekt angepasst an eiszeitliche Bedingungen. Homo neanderthalensis. Ein Genie auf dem Gebiet des Überlebens. Doch plötzlich verschwindet er. (Ja. Er. Wir Frauen stammen definitiv nicht von diesen Hinterwäldlern ab!) Stattdessen betritt ein andere die Bildfläche: Homo sapiens. Kommt aus Afrika. Ist schlanker, größer, im Vergleich zum kleinen, kompakten Neandertaler also the fancy guy. Und der bleibt. Bis heute.
Was haben diese beiden Dudes gemeinsam? Wir stammen von ihnen ab. Und noch was. Ein klitzekleines Detail: Wenn die Zeiten hart waren, speicherten sie ihre Reserven im Körper, denn die Eiszeit is a Luada (jede/r Gosinga/rin kann das bestätigen), da brauchte man genug Energie. Mal ehrlich- jetzt, im 21 Jahrhundert? Energiereserven? In einem industrialisierten (Achtung! Politisch unkorrekter Terminus folgt) 1. Welt-Land? Jepp. Es scheint so. Ich bin der beste Beweis. Jetzt nicht wegen der Eiszeit (in der wir uns rein theoretisch noch immer befinden), sondern weil mein Körper noch Gene von vor 250.000 Jahren und noch länger in sich trägt.
Heißt jetzt was genau, denkt sich der/die genervte Leser/in?
Heißt:
Ich voll im Stress ein dreiviertel Jahr lang. Prokrastination. Bakkarbeit Literatur suchen. Literatur gefunden. Prokrastination. Uni-Arbeitsaufträge abschließen. Prokrastination. Bakkarbeit schreiben. Ruhen lassen (wie beim Teig für Palatschinken ...). Prokrastination. Weiterschreiben. Uni-Prüfungen absolvieren. Prokrastination. Bakkarbeit finalisieren. Prokrastination. Na, ihr wisst schon! Auf jeden Fall zwischen all dem "Tun" und "so tun als ob" war ich dermaßen gestresst, dass mein Körper geglaubt hat, ich befände mich in der Eiszeit. Akute Alarmbereitschaft! Alle Motoren runterfahren! Körperwichtige Organe am Leben erhalten, alles andere (Sozialleben etc.) weg damit! Stattdessen: Fettreserven aufbauen. Nudeln, Gemüse, Reis, Pad-Thai, Kekse, Schokolade in Fett umwandeln. In 5 Kilo Fett. Innerhalb von einem halben Jahr. Körper stabilisiert. Kerstin fett.
DANKE EVOLUTION! Für ein Kampfgewicht, das ich noch nie hatte. Zumindest kann ich am Wochenende getrost heim nach Gosau fahren. Denn erfrieren (und ertrinken) werde ich mit meinen Pölsterchen garantiert nicht!

Montag, 4. Juni 2012

RUHE!!!!!!!! oder: Wohnen in einem Plattenbau

Er mäht den Rasen, wenn ich meine Bachelorarbeit auf Zitate kontrolliere. Er trimmt den Rasen, wenn ich auf die Suche nach Genderfehlern in meiner Bachelorarbeit gehe. Er stemmt die alte Glasplatte vom Nachbarbalkon herunter, lässt sie in tausend Scherben zerbrechen und lacht, wenn ich für eine Prüfung lerne. Er geht mit dem Laubbläser, auch wenn es gerade erst Frühling geworden ist und die ersten Blumen sprießen, wenn ich einen Kater habe. Er lässt die Äste der Bäume im Garten stutzen, wenn ich auf dem Balkon gerade Schüleraufsätze korrigiere.
Die Kinder trampeln um 22:10 mit Siebenmeilenstiefeln von A nach B und plärren dabei. Die Kinder spielen draußen im Garten "Schweine schlachten" (oder zumindest hört sich die Schreierei ganz danach an), wenn ich am Abend in Ruhe fernsehen will. Die Kinder weigern sich, schlafen zu gehen (so gegen 23:40 wochentags) und gröhlen dabei herum.
Sie schimpft die Kinder, er schimpft sie, weil sie die Kinder schimpft. Sie schimpft ihn, weil er sie schimpft, weil sie die Kinder schimpft. Die Türe fliegt zu. Es pumpert und kracht.
Ist sie tot? Ist er tot? Haben sie sich jetzt umgebracht? Soll ich die Polizei rufen? Ach nein, die Kinder rennen schon wieder herum und sie schreit schon wieder und jetzt schreit er auch wieder. Alles gut. Alle schreien. Alle leben noch.

Aber-irgendwann geh ich da rüber. Und dann sag ich ihnen, dass Kinder wochentags in dem Alter um spätestens 20:00 im Bett sein müssen. Dass sie gefälligst noch einmal leiser spielen sollen. Dass er endlich aufhören soll, sie anzubrüllen, weil sonst gibt's von mir mal eine gescheuert. Dass sie endlich aufhören soll, die Kinder und ihren Mann anzubrüllen, weil ihre Stimme einfach zum Kotzen ist.
Kurzum:
RUHE. Bitte. Seid einfach einmal ruhig. Ihr scheiß Nachbarn. In dem scheiß Plattenbau.