Sonntag, 23. Februar 2014

Die Pest...

…auf Euer beider Häuser!
Diesen herrlichen Fluch hat seinerzeit schon der werte Herr Shakespeare den sterbenden Mercutio aussprechen lassen. Genau diese Zeilen werde ich jetzt auf die Eingangstüre unserer Nachbarn plakatieren. Nicht einfach nur in A4 hinkleben. Das wäre zu klein. Oh nein! In großen Lettern werde ich, wie einst Martin Luther, an das Tor 95 Thesen hämmern. Und zwar 95 Thesen über das besch* Verhalten von A*nachbarn und diese werde ich dann mit Mercutios Fluch besiegeln.
Warum so aggressiv, Frau Keks, möchte man nun fragen. Gleich eins vorweg: Ich bin nicht aggressiv. Für dieses Stadium gibt es glaub ich kein Wort mehr im deutschen Vokabular. Um es in der Sprache eines Kindes auszudrücken: supermegaoagobergigahyperstinkesauer.
Seit drei Jahren wohnen wir herrlich idyllisch. Der Weiher um die Ecke, die Altstadt zum Greifen nah. Aber dann, dann stören diese besch* A*nachbarn meine Ruh'. Ich fluche zuviel, meint ihr? Echt jetz'? Dann gebt euch das mal:
Sonntag, 12:00, Sonnenschein, +9°C. Familie Lautstark hat zum Feste geladen. Zu der eh schon Stadionlauten 4-köpfigen Familie kommt der Rest der Familie, ca. 40 Personen. Allesamt schwere Fans der lauten Unterhaltung und der fixen Überzeugung, dass Kinder eben Kinder sind und deshalb wie King Kong, Godzilla und Megatron durch die Wohnung poltern dürfen. Zwischen unverständlich lautem Stimmengewirr wird in der Wohnung der Griller (ja, kein Schmäh) angeworfen. Auf die nette alte Frau unter Familie Lautstark wird geschissen. Und zwar ordentlich. Die Alte ist eh schon um die 80, das heißt, sie hört eh nix mehr. Und wenn doch, dann kriegt sie eben einen Herzinfarkt und kann sich in weiterer Folge nicht mehr aufregen. Über die Asche, die von Familie Lautstarks Griller einfach vom Balkon auf ihre Terrasse gekippt wird oder die Brösel, die von den Tischtüchern runtergeschüttelt werden. Die anderen Nachbarn, diese faden Scheißlehrer, sind auch von geringem Interesse. Immerhin sind das Lehrer. Die haben eh nix zu tun, also ertragen sie ein bisschen Partylärm ganz gut.
Die 44-köpfige Familie Lautstark inkl. King Kong, Godzilla und Megatron, bleiben ganze 12 Stunden in der 50qm Wohnung. Damit es sich auch auszahlt! Weil man sieht sich ja erst wieder am kommenden Sonntag und bis dahin muss man seine Lautstärkereserven gegenseitig ausschütten/befüllen. Deshalb gegen 21:00 noch einmal, nach einem ganzen Tag Herumgejohle, Getrampel und Gekreische, fett die Sau raus lassen! Am besten, indem alle 44 Familienmitglieder gleichzeitig Fangen spielen. Fänger ist der 5-Jährige Megatron, der bereits dermaßen überdreht ist, dass er nur noch im Ultraschallbereich kreischt und sämtliche Hunde in der Nachbarschaft zum Jaulen bringt. Das weckt wiederum den eineinhalbjährigen Godzilla auf, der grade bei Oma Lautstark so gut eingeschlafen wäre. Was solls! Dann eben wieder ordentlich Stoff geben. Auch der 9jährige King Kong gibt seinen Senf dazu und plärrt den blöden kleinen Megatron an, der sowieso geschwindelt hat beim Fangen und überhaupt will er jetzt noch was zu essen! Also wirft der Gastgeber, Herr Lautstark, um 21:11 noch einmal den Griller in der Wohnung an. Gegen 22:30 klopft es an der Türe. Diese dämliche Scheißlehrerin steht, völlig entnervt, davor. Sie fragt ganz vorsichtig, ob es leiser ginge, weil morgen arbeiten und so. Pf, jaja. Muss ja Herr Lautstark auch. Die Türe fliegt zu. Die dämliche Scheißlehrerin geht in die Wohnung zurück und plant Schreckliches.
Ein Plakat mit einem Fluch wäre gut. Irgendwas mit Pest oder so, quasi DIE PEST ÜBER EUER BEIDER HÄUSER. "Euer beider", damit auch sicher gestellt ist, dass die gesamte Familie Lautstark ab sofort verstummt … Aber davor noch die 95 Thesen über das besch* Verhalten von A*nachbarn aufhängen. Ganz pädagogisch. Oder ich stell den Blog jetzt einfach online und ruf einfach mal die Polizei. Nur so. Vielleicht helfen die mir, nach Besuch #234, plakatieren.