Dienstag, 5. Juli 2011

Wie man 10.000 Euro in Scheiß investieren kann- ein Beispiel anhand der STV Salzburg

Was würdet ihr mit 10.000 Euro machen? Mal ehrlich? 10.000 Euro Überschuss, die unbedingt weg müssen, damit ihr im nächsten Jahr dieselbe Summe wieder erhaltet, damit das Budget nicht gekürzt wird, weil es nicht bis zum letzten Knopf ausgegeben worden ist.
Also-wenn ich mir das mal so überlege... ich würde mir neue Twintips kaufen, ein Snowboard, Schuhe, Petticoat Kleidis, ganz viele neue Tätowierungen würden meinen Oberarm zieren... und eine neue Wii für meine bessere Hälfte, natürlich inklusive Beamer.
Wobei- da fällt mir ein, dass ich die Wii und den Beamer gar nicht kaufen muss, weil das ja die STV der PH Salzburg schon erledigt hat. Ja, was soll man denn sonst mit 10.000 Euro Subvention machen? Man könnte I-Pods mit I-Talk Funktion kaufen, damit StudentInnen endlich qualifiziertes Material für Podcasts, Interviews etc. haben, um diese für die BakkArbeit oder im Unterricht zu verwenden. Man könnte für die Bibliothek Bücher kaufen- also, neuwertige Literatur, denn ich bin mir sicher, dass sich seit 1964 einiges geändert hat, was Pädagogik, Naturwissenschaften etc. betrifft. - Oh hey, nein doch nicht. Denn die PH hat dafür ein eigenes Budget und die Professoren könnten ja selber eine Literaturliste schreiben, die dann genehmigt werden muss. Da braucht man jetzt nicht das STV Geld raushauen. Da fällt mir ein, eine selbstreinigende Kaffeemaschine wäre für das STV Kammerl auch großartig, denn immer das Putzen von eben diesem Gerät ist auch irgendwie deppert. Aber von den 10.000 Euro sind dann noch immer... naja, keine Ahnung wie viel, aber schon viel, übrig. Büromaterial könnte auch nicht schaden, immerhin gibt es in so einer StudentInnenvertretung immer viel zu diskutieren, also, wenn alle mal zu einem Besprechungstermin da wären. Is ja egal, das gehört jetzt nicht hier her.
10.000 Euro verprassen, sonst streicht das Bundesministerium für Bildung die Subventionen. Oder zumindest werden sie gekürzt. Natürlich könnte man das ganze Jahr über nachdenken, was man für ALLE STUDENTINNEN an der Hochschule anschaffen könnte. Wii, Beamer und Kaffeemaschine machen das STV Kammerl aber cooler und irgendwie ist dann das herumsitzen und warten auf verzweifelte StudentInnen auch nimmer so fad. Also zählt diese Begründung und wird sogar vom Rektorat abgezeichnet.
Und jetzt frag ich mich ganz ehrlich:
Seid ihr eigentlich noch ganz dicht?

Mittwoch, 1. Juni 2011

Finanzieller Ruin- Ein Tourettezwischenstand


Ich bin pleite. Bankrott. Kann Privatkonkurs anmelden. Unser Anti- Tourette Monat ruiniert mich finanziell. Während Dodo ein Magengeschwür heranzüchtet (ich weiß es! Er sagt zwar nix, aber: ICH WEISS ES!!), habe ich mich für die weniger gesundheitsschädliche dafür aber kostenspielige Variante entschieden:
ICH FLUCHE UND ZAHLE DAFÜR.
Klassisches Beispiel gerade erst gestern: Ein Anzugmensch schneidet uns, die wir umweltbewusst mit dem Rad unterwegs waren, mit seinem Audi A6 und schaut noch angestrengt in unsere Richtung. Während Dodo fester in die Pedale tritt (um ihm nachzukommen und ihn zu verprügeln!?), brülle ich ein lautes "Du blödes A*loch!!!!" hinterher. Mir gehts besser, dafür hab ich schon wieder ein Stricherl mehr und 50 Cent weniger. Ähnliche Geschichte heute beim Frühstück: Ich hau mir die kleine Zehe an. Lache hysterisch. Verzerre mein Gesicht. Und sag dann:" Is ma jetz egal. Trag a Stricherl ein. SCH*DRECK!!!" Tja, was soll ich machen. Ich hab gute und schlechte Tage. Aber derzeit scheinen all die Schimpfwörter, die ich mir verbissen habe, aus meinem Mund rauszuwollen.
Wenn das so weiter geht, finanziere ich unseren Seychellenurlaub ALLEINE. Aber wer weiß, ob der Dodo überhaupt mitkommt, weil der nach Ende unseres Experiments wahrscheinlich mit Gastritis im Krankenhaus liegt.

Sonntag, 29. Mai 2011

Sehr geehrter Herr Wissenschaftsminister, lieber Karlheinz!

Vor einigen Tagen erreichte mich ein Brief der Salzburger Gebietskrankenkasse, dass es ihnen schrecklich leid täte, aber mein Betrag für die Selbstversicherung verdopple sich leider. Von 24,93 Euro auf 48, 85 Euro. Als Begründung wurde erwähnt, dass "das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung die Vereinbarung mit dem Hauptverband der österreichischen Sozialversichungsträger, bezüglich der Übernahme des halben monatlichen Betrags, mit 30.06. 2011 gekündigt hat".
Frage:
Wer. Macht. Sowas?
und
Warum. Macht. Der/die. Das?
Mir ist schon klar, Schulden und so. Exorbitant hohe Ausgaben im Sozialbereich. Krankengeld, Versicherungen, Unterstützungen, der Kreisky hat Schuld. Mhm. Genau. Wissen wir ja alle.
Aber, lieber Herr Wissenschaftsminister, bitte seien Sie doch ehrlich zu mir. Wem ist das eingefallen, warum beschließt man, die ohnehin schon finanziell belasteten StudentInnen noch mehr zu schröpfen und warum soll an allem, was im Sozialstaat Österreich eigentlich ein gutes System wäre, der Kreisky schuld sein?
Lieber Herr Töchterle, Sie sind ja ganz neu in dem G'schäft. Sie sind doch bestimmt noch nicht so ein durchtriebener Rundherumfragennichtbeantwortersondernirgendwasfasler, nicht wahr? Sie sind noch ein ehrlicher Tiroler, oder? Und an der Uni Innsbruck waren Sie lange Zeit Rektor, dann wissen Sie ja, wie es uns StudentInnen geht, oder?
Ich bin mir sicher, dass nicht Sie als Person Schuld daran sind, dass ich jetzt um das doppelte mehr zahlen muss. Wahrscheinlich haben Sie noch kleinere Schwierigkeiten, sich gegen die Fekter Mitzi durchsetzen zu können. Die hält ja einen eisernen Sparkurs, genauso wie sie ihre menschenverachtende Politik durchgezogen hat. Aber meinen's nicht, Herr Minister, dass Sie der Mitzi mal a bisserl Gas geben könnten?
(Das hab ich jetzt gut gemacht, gell? Jetzt hab ich den Schwarzen Peter dem Kreisky weggenommen und der Fekterin zugespielt. Aber die mag eh keiner, da is es eh wuascht)

Also- noch einmal kurz zusammengefasst:
Bitte übernehmen Sie die Hälfte der Sozialversicherungskosten, so wie früher auch, das wäre fein. Sonst gibts zum Schluss noch Studiengebühren, beschränkte Zugänge für StudentInnen, zu hohe Sozialversicherungskosten und am Ende ist das Studienrecht nur noch Männern vorbehalten.
Und das hätt der Kreisky sicher nicht gewollt.

Es grüßt Sie herzlichst,
Ihre Keks

Sonntag, 22. Mai 2011

Tourette Zwischenstand

Seit genau einer Woche wird im Hause DodoKeks nicht mehr geflucht. Und wir sind tapfer. Wir haben unsere Sprache jetzt nämlich umgestellt. Auf Drumherum-Style. Wenn was nervt, heißt's nicht mehr "So ein Sch*!" Sondern "Das ist jetzt nicht ideal!" oder "hm, ja, irgendwie blöd." So bringt man seinen Unmut ein bisschen zum Ausdruck, aber man bedient sich keiner Negativenergie (schon mal was von Autosuggestion gehört?- Nein?- Ausprobieren, das geht!!). Sogar, wenn die Musikprofessorin keine Antworten auf wichtige Fragen gibt, bleibt man ruhig. Oder wenn man eine Klasse hat voller Kinder, die sagen, dass Bauernhoftiere aus Buntpapier reißen der größte Schrott ist, den sie jemals gemacht haben. Sogar da fängt man nicht innerlich zu fluchen an, sondern denkt sich "Ok. Dann eben nicht."
An Tag fünf sind wir jedoch auf eine harte Probe gestellt worden:
Wir sind zum Golf spielen eingeladen. Nicht gut. Wer mich kennt, weiß, dass ich für diesen Pensionistensport absolut keine Geduld habe. Nach kurzer Instruktion ballert Dodo die Bälle ins Green (über das Green?- na eben über den Rasen) und ich ballere Löcher in den Rasen. Neben mir ein übermotivierter Golfspieler, der versucht mich mit den Worten "Jaaa- genau. So gfoit ma des scho bessa. Jetzt biagst nu de Knia eini (WOZU??) und donn schwingst gscheid durch. Locker bleim und onsponna (HÄ?)!" Ich merke also, wie mir die Wut aufsteigt- kann mich teuer zu stehen kommen. Entweder Monatslohn in die Seychellen-Kassa oder ablenken. Also beginne ich, mit dem netten Herrn zu plaudern. Wie lange er denn schon spielt und was eine Mitgliedschaft kostet und wie kompliziert so ein Green zu pflegen ist ... Fragen über Fragen und alles nur, damit ich nicht pleite bin, weil ich sage, was ich mir denke.
Aber auch diesen Nachmittag überlebe ich. Übrigens: Golfspielen ist anstrengend, der Nachmittag war wirklich lustig und ich hab nur einmal 50 Cent zahlen müssen.
Der Stand nach einer Woche ist wie folgt:
Dodo- 22 mal 50 Cent
Keks- 16 mal 50 Cent
Wer hätte das gedacht??

Mittwoch, 18. Mai 2011

V* Sch*!!! Wieso darf ich nicht mehr fluchen?? F*!!!

Wenn der Grundwortschatz um Wörter wie Scheiße, Fuck, verdammt, g'schissn oder Oaschloch erweitert wird, ist das schon schlimm genug - aber in Österreich Usus. Man will ja ordnungsgemäß fluchen und schimpfen können. Wenn man aber keinen Satz mehr ohne diese Wörter auskommt, die mir - und das muss hier erwähnt werden - meine Mama NIEMALS gelernt hat, weil in unserer Familie das schlimmste Schimpfwort "Sautrottel" ist (zu sehr besonderen Anlässen ...), dann muss man etwas ändern.
Diesen Entschluss haben meine bessere Hälfte und ich vor zwei Tagen gefasst. Zu viel negativer Wortschatz fördert zu viel negative Energie, die wiederum Sonnenschein in große, graue Wolken wandelt. Ein Selbstversuch muss her:
Einen Monat lang weder fluchen noch schimpfen- sonst: 50cent in unsere Seychellen-Kassa (man muss sich ein Ziel stecken, sonst haut das alles nicht hin).
Dass ein Selbstversuch klare Regeln braucht, ist uns heute, an Tag 2, bewusst geworden. Er sagt "Trottel", ich sag "50cent, das ist ein Schimpfwort", er sagt "Nein, ist es nicht." Er sagt "Wenn ich Sch* in einem metasprachlichen Zusammenhang verwende, gilt es nicht!" Ich sage "Sch* bleibt Sch*- metasprachlich hin oder her!" Ich sage "He, Angi, schreiben wir nach der Stunde unsere versch* Fördereinheit!?" Er sagt "HA! 50 cent!!" Ich sag "SCH*!!!" Er sagt "HA! 1 Euro!!!" Also gar nicht so einfach, die ganze Sache. Dodo versucht sich mit Ausnahmeregelungen aus Strafzahlungen zu manövrieren, ich hingegen werde als "Fundi" bezeichnet ... Wir sind uns nicht ganz einig- deshalb eben heute eine klare Definition von Wörtern, die man einfach nicht sagen tut. (Siehe Bild)
Unsere StudienkollegInnen wissen alle bescheid, immerhin muss man ja alles dokumentieren, und damit niemand schwindelt, müssen es die anderen auch wissen. Was machen nette StudienkollegInnen?- Sie versuchen einen zum Fluchen und Schimpfen zu bringen. Aber wir sind sehr tapfer. Obwohl eigentlich sind wir gar nicht tapfer. Denn trotz größter Bemühungen könnten wir heute schon locker essen gehen mit den 50 cents, die wir verflucht haben.

Der Stand an Tag 2 ist wie folgt:
DODO 12x 50cent
KEKS 14x 50cent (ja- ich weiß. Es überrascht niemanden ...)

Ich halte euch weiterhin am Laufenden- jetzt die Frage an euch:
Sind Wörter wie:
DOOF, DUMM, DEPPAD etc. in unsere Pfui-Liste mit aufzunehmen oder nicht?

Donnerstag, 14. April 2011

Politische Korrektheit authentisch wertschätzen

Wenn man nicht mehr "Umwelt" sagen darf, sondern "Mitwelt" (Umwelt schließt mich aus- Mitwelt schließt mich ein), wenn man gefragt wird ob man sich als werte Kollegin nicht wohlfühlt, weil man nach acht Stunden durchgehendem Unterricht einmal unkonzentriert ist, wenn man gefragt wird, ob man denn bereits am so eben fixierten Schwerpunktthema arbeite, weil man den Termin der Präsentation während des Unterrichts im Kalender einträgt, wenn man mit säuselnder Stimme vernimmt, dass die Unterrichtssprache- auch wenn man unter KollegInnen ist- weder pinzgauerisch noch gosingarisch sondern Standardsprache ist, wenn man während einer Diskussionsrunde jemanden eine Viertel Stunde neben sich stehen hat, und die Person plötzlich meint, sie wolle nicht stören und sie hoffe genau dies täte sie nicht, aber sie wolle nun wissen worum es gerade gehe, anstatt sich einfach hinzusetzen und mitzudiskutieren - dann befindet man sich inmitten der politisch korrekten wertschätzenden Authentizitäten, die an der PH Salzburg unsere Nerven überstrapazieren.
Übermotiviert wertschätzende Mitfünfzigerinnen arbeiten noch wertschätzender mit StudentInnen, die vor lauter political correctness in ihrer Freizeit verbal immer politisch unkorrekter werden, weil sie so viel säuseln und lächeln einfach nicht mehr ertragen können. Wertschätzungen, die so unauthentisch sind, dass sie fast schon beleidigend wirken. Anstatt ehrlich zu fragen: "Warum passt du nicht auf?" wird an der PH die Frage wie folgt formuliert: "Liebe Kollegin, fühlen Sie sich nicht wohl? Geht es Ihnen nicht gut oder wieso ist Ihr Verhalten gerade so?"
Uns wird seit Tag 1 eingebleut, dass wir als LehrerInnen authentisch sein sollten, weil Kinder es sofort merken, wenn man ihnen etwas vorgaukelt. Nun, so nebenbei zur Info: auch StudentInnen merken, ob jemand authentisch ist. Gekünsteltes Lachen nachdem man absichtlich einen Fehler in eine Choreographie eingebaut hat kommt ebenso schlecht an, wie das ständige sich entschuldigen und betonen, dass man störenderweise etwas fragen müsse, aber keinesfalls stören wolle, obwohl man wisse, dass dies sehr störend sein könne.

Liebe Damen!
Dieser wertschätzende Appell richtet sich an eure nicht authentische Art uns sehr authentisch auf den Wecker zu gehen.Wir wissen, dass ihr auch nur Menschen seid. Wir wissen, dass ihr auch schlechte Tage habt. Wir wissen, dass es mühsam ist, soviele StudentInnen zu unterrichten und wir wissen auch, dass schwätzende MitzwanzigerInnen schrecklich nerven können. Dann bitteschön tut uns allen einen Gefallen:
Sagt uns politisch korrekt und wertschätzend, dass wir die Klappe halten und aufpassen sollen. Das ist authentischer und jede/r weiß woran er/sie ist.

Mittwoch, 23. März 2011

Göttliches Monopoly oder Spiel des Lebens

"Gehe in den Arrest"
"Setze drei Monate aus"
"Du verlierst dein Geld"
...
"Du lebst nun in Bel Air an der Prunkstraße"
"Überhole deine Mitspiele und presche zehn Felder nach vor"
"Du erhältst 100 000 Token"
...
Jepp. So is' es, das göttliche Monopoly oder Spiel des Lebens oder wie auch immer ihr es nennen wollt. Dieses Spiel ist sauanstrengend, weil ständig wird die Spielfigur auf dem Brett herumgeschubst. Mal dahin, mal dorthin. Irgendwann kommt der Punkt, an dem man am liebsten wie ein kleines Kind bitzeln will und sagen wil l"I SPÜH NEAMA MIT.", denn die Spielkarten warten auf einen mit folgenden Spielzügen:
Warte wochenlang auf die Wohnung, die du willst, aber nicht kriegst, weil der Sohn der Vermieterin vielleicht, eventuell, rein theoretisch doch noch einziehet. Hadere wochenlang mit dir selbst, ob du den dämlichen StudentInnenjob um €6,10 pro Stunde an den Nagel hängst und geh deshalb in Warteposition. Ziehe wochenlang jeden Tag eine dämliche Aktionskarte.
Und dann ist er da, der Tag an dem du eine Karte ziehst, die dich durchdrehen und ausflippen lässt, denn auf dieser Karte steht in roten Lettern:

WERDE ERWACHSEN!

Und während du noch überlegst, auf welche Insel du am Besten abhauen könntest (das Geld für den Flug müsstest du dir ausborgen...), ist der Tag da, an dem alles anders wird. Plötzlich ziehst du Karten mit Regenbögen, Glitzersteindis, Blumis und Einhörnern.
Plötzlich wird dir gesagt:
Da hast du die Wohnung, zieh JETZT ein.
Da hast du einen neuen Job, fang JETZT an.
Da hast du dein Stipendium, es wird dir nachgezahlt.
Da hast du Sonnenschein.

Und ich sag:
Ich spiel wieder mit. Wer is dran mit würfeln?