Dienstag, 3. Januar 2012

Ich geh mal staubsaugen oder: Schreibblockade bei der Bachelor Arbeit

Jetzt ist es also tatsächlich ernst geworden. Wir müssen unsere Bakk Arbeit schreiben. Über irgendwas Pädagogisches oder irgendwas, was halt mit Kindern und so zu tun hat. Da gibt's die Klassiker Legasthenie und Dyskalkulie, Sexualpädagogik, Angstzustände beim Turnen oder die gute alte Maria Montessori über die man 50-80 Seiten schreiben soll.
Ich setz mich also voll motiviert hin, schreib mal fünf Seiten und dann PENG!!! k.A. wie's jetzt weitergehen soll. Am besten Mal bei den anderen nachfragen.
"Tüüüüt....tüüüüüt...halloo?"
"Äh, ja hallo. Wie gehts?"
"frafrafra"
"Mhm. Du, wie gehtsn dir beim schreiben?"
"frafrafra"
"WAS? Wieviele Seiten? Schon 11? Geh leck. Ich hab erst 5."
"frafrafra"
"WAAAAAAAAAAAAAAS? Wieso hat die schon 19 Seiten? In 2 Tagen geschrieben? Wie soll das denn gehen bitte???!"
"frafrafra"
"Geh leck." (Desillusionierung stellt sich ein)
"frafrafra" (Mut zusprechen)
"Ich wollt eigentlich fragen, wie du beim zitieren tust.... ich hab nämlich da....blablabla"
"frafrafra" (keine Ahnung)

"Mhm. Ja, dann...äh - Gutes gelingen noch und bis bald!"
"frafrafra" (Selbiges zurück)

Jetzt sitz ich also da und weiß, dass ALLE ANDEREN viel mehr geschrieben haben als ich. Und dann entdecke ich auch noch, dass mir wichtige Literatur fehlt. Also erst mal andere Dinge für die Uni erledigen. Aber zuvor noch die Wohnung putzen und die Wäsche waschen. Is ja ein Zustand, wie's da aussieht. Am Abend dann zu den Schwiegereltern, am nächsten Tag zu den eigenen Eltern, dann noch Besuch von der besten Freundin und ihrem Mann. Dann am nächsten Tag auf die Uni, Literatur holen. Heimkommen. Tee machen (Kräutertee von Gosau's Bergwiesen, superleckaaarrr!!). Anfangen. Oder zuvor noch schnell einen Blog schreiben ...

Montag, 5. Dezember 2011

Du bist ned mei Mama

"Du, du!", sagt sie. "Sonst gibt's a schlechte Note!", sagt sie. "So geht das nicht!", sagt sie. Und plötzlich ist die netti Frau gar nicht mehr nett. Während sie also herummault und immer noch erklärt, dass das so nicht geht, kristallisiert sich Folgendes heraus: Unsere Professorin für Rhythmik hat weder Unterrichtsziele noch Arbeitsaufträge und Präsentationstermine klar formuliert und ihren StudentInnen weitergegeben. Aber Hauptsache mal alle wie Kleinkinder behandeln und so schimpfen, als ob sie gerade Schokolade aus einem Süßwarengeschäft geklaut hätten. "Du, du!" Wissen Sie was, Frau Professor? Ich bin 30. Ich lebe seit 10 Jahren in einem eigenen, in meinem, Haushalt. Ich war Redaktionsleiterin. Täglich haben mir Tausende Menschen zugehört, ob sie wollten oder nicht. Ich bin ein großes Mädchen. Und jetzt muss ich mich von jemandem wie ein kleines Kind behandeln lassen, deren Name zwischen "Inkompetent" und "Irrwitzig" zu finden ist? Ja sag mal: GEHT'S NOCH? Mir reicht es jetzt! Liebe Profs der Pädagogischen Hochschule Salzburg! Wir sind erwachsene StudentInnen. Also hört auf, uns so anzuscheißen, als ob wir kleine Kinder wären! Und liebe (f)netti Frau: Du bist ned mei Mama. Also hör auf, dich so zu benehmen. Sonst benehme ich mich so, als ob ich dein eigenes, kleines Kind wäre. Und glaub mir: Das ist nicht lustig.

Anm.:
MEINE ECHTE MAMA ist großartig und nach wie vor die einzige Person, die mich schimpfen DARF. Was sie aber nicht tut, weil ich 30 bin!!!!

Donnerstag, 1. Dezember 2011

I HEART SALZBURG




Wieso mach ich eigentlich nur Sightseing, wenn ich auf Urlaub bin? Ich meine - schaut euch das mal an, wo ich leben darf!






Wieso schaukel ich in Bangkok durch den Floating Market oder versuche den Geruch von getrocknetem Haifisch in Bergen am Fischmarkt zu ignorieren, wenn am Donnerstag Morgen die Schranne mit allerhand Leckereien auf eine/n wartet?








Wieso bestaune ich in Malaysien die Petrona wedestroyearthlegally Twin Towers mit der unfassbaren Skybridge, das Schloss Versailles in Frankreich oder Holzschlösser in Trondheim, wenn ich neben dem Schloss Leopoldskron wohne?








Wieso bin ich fasziniert von Bambushütten auf Inseln in der Andaman Sea, wenn die Festung Hohen Salzburg auf dem Weg in die Uni meine ständige Begleiterin ist und mich dazu bringt, die Zeit zu vergessen und zu spät zur Uni zu kommen?







Wieso schlafe ich in abgefuckten Youthhostels in Berlin, Bergen, Oslo, Trondheim, Bangkok oder Paris, wenn meine Nachbarn das schönste aller Wohnzimmer besitzen (in das man nur am Tag der offenen Tür darf - aber immerhin!)?







Wieso? Na, weil reisen bildet und den Horizont erweitert. Weil es das Leben lebenswert macht. Weil ich es vermisse, weil ich als Studentin keine Kohle dazu habe. Und weil es das Schönste ist, in diese Stadt wieder heimzukommen.

Mittwoch, 23. November 2011

Liebes Tagebuch!

Heute hab ich voll g'schimpft bekommen. Vom Vizerektor. Der is uuuur in die Luft gangen. Zuerst hat er g'fragt, ob wir das eh alle g'lesn haben und dann is er voll explodiert. Weil ma das uuur vergessen haben - na, und a paar hat's auch nicht g'freut, dass sie was lesen aus seinem selbst g'schriebenen Buch. Dann is er voll laut worden und hat g'fragt, wer das jetz nicht g'lesn hat. Und dann haben halt der Dodo, die Leni, der Bertl und ich aufzeigt, und dann hat der Vizerektor gleich unsere Namen aufg'schrieben. Und dann hat er g'fragt, wer's sonst auch nicht g'lesn hat. Und dann hat fast die ganze Klasse aufzeigt. Woa!!!! He, Tagebuch! Das war das Ärgste! Der Typ is voll in die Luft gangen. Dass das voll respektlos is den Referierenden gegenüber, und dass ma eh so wenig tun müssen, und eigentlich sollt ma ja viel mehr lesen müssen, und wenn ma in Zukunft noch einmal so faul sind, dann gibt er uns halt noch mehr zu lesen und so. Und dann hat er g'sagt, dass er sich das jetz aufg'schrieben hat und er uns das bei der Prüfung dann voll spüren lässt, weil er dann weiß, was ma nicht g'lesn haben. Und das hat er halt alles voll laut gesagt, also richtig g'schimpft und so. Weißt eh, wie das bei mir immer so ist, wenn mich wer ur zamscheißt: Ich fang voll zum Lachen an und kann immer nimmer aufhör'n. Ich hab mich dann voll zamreiß'n müss'n.
Na, auf jeden Fall is der jetz super bös' auf uns, weil ma alle so faul sind. Gott sei Dank ist er nicht nachtragend, hat er g'sagt. Warum er dann aber trotzdem die Notiz in seine Unterlagen g'macht hat und uns bei der Prüfung ur arg fragen will, hab ich ehrlich g'sagt dann nicht verstanden.
Egal! Ich geh ma heut am Abend Twilight im Kino anschau'n, das wird sicher ursupa!

XOXO,
Keksi

Montag, 21. November 2011

Intoleranz

Ich bin ein schrecklich intoleranter Mensch. Ich bin sogar so intolerant, dass ich intolerante Menschen nicht toleriere. Und dass ich Milch nicht toleriere. Das heißt: Eigentlich toleriert mein Körper keine Milchprodukte, vornehmlich hasst er Kuhmilchprodukte.
Neulich sitz' ich mit einer Freundin in der ARGE, trinke Fair Trade Cappuccino, freu mich über das kleine Milchhäubchen und neide meinem Gegenüber den perfekten Chai-Latte, den ich ja nicht trinken kann, weil zu viel Milch drinnen ist und mein Körper ja Milch nicht toleriert. Während ich also meiner Freundin erkläre, dass ich den Chai-Latte auch gerne hätte, ja sogar viel lieber als meinen Fair Trade Cappuccino, den Chai aber nicht trinken kann/darf, weil sonst mein Körper NAAAAAAAIEEEEEEEEEEEEEEEN brüllt, braut sich in meinem Bauch etwas zusammen. Mein Magen hat bemerkt, dass ich ihm eine kleine Menge Milchschaum untergejubelt habe. Uäää. Milch. WTF!?! Kuhmilch. Vorerst denkt sich mein Hirn nicht viel. Aber nur 20 Minuten nach dem letzten leckeren Fair Trade Schluck im Bus sitzend, brüllt mich mein Körper an: "Laktose? Seriously? Hast du sie noch alle!? Ich HASSE LAKTOSE!!!" Mein Körper beschließt also, mich zu bestrafen und mir wird erstmal richtig schön übel. Gespickt wird das Ganze noch mit einem dauerhaften Spuckegeräusch eines Jugendlichen, der hinter mir im Bus sitzt. Dann wären da auch noch die Fahrbahnunebenheiten, für die sich die netten Schilder der Stadt Salzburg so nett entschuldigen. Während ich also bete, mein Körper möge doch etwas toleranter sein, kämpft meine Speiseröhre gegen den nicht enden wollenden Würgreflex. Nach 20 Minuten Martyrium stürze ich aus dem Bus, in die Wohnung, aufs Klo.
Denn das ist, was dein Körper von dir will. Das Klo. Und dass du deine blöden Laktrase Tabletten nimmst, damit du 2cl Milch, also Kuhmilch, trinken kannst. Ich frage dich, lieber Körper, vor all den anwesenden LeserInnen:
WILLST DU ENDLICH MEINEN KUHMILCHKONSUM TOLERIEREN SO WIE ICH DICH MIT ALL DEINEN FETTPÖLSTERCHEN TOLERIERE?

Wenn nicht: Is deppad, kann ich jetzt genau genommen auch nix machen. Und nur damit du's gleich schon weißt: Das nächste Mal bestell' ich mir einen Häferlkaffee. Mit extra viel Schlag. HA. Dann werden wir schon sehen, wer hier was nicht toleriert!

Montag, 7. November 2011

Dorsch. Oder: Wie sich Ergotherapie für Verhaltenskreative anfühlen muss

Ich mag Meerestiere. Echt. Bunte Fischis beim Schnorcheln, hässliche aber leckere Fischis auf'm Teller. Ich mag sogar das Lied "Dorsch". Aber heute ist mir der Appetit auf Meerestiere gründlich vergangen.
In der Pädagogischen Hochschule Salzburg wird Praxis großgeschrieben (sagen sie jedenfalls), sich selbst so fühlen wie ein Volksschulkind scheint das Credo zu sein. Manchmal fühlt man sich aber nicht wie ein Kind. Manchmal fühlt man sich einfach wie ein/e Verhaltenskreative/r. Zu deutsch: Man fühlt sich, als hätte man ganz ordentlich einen an der Klatsche.


Mit Chiffontüchern bewaffnet, untermalt mit einem Glockenspiel, zwei Gitarrenakkorden und einer Altflöte wird da die Geburtstagsparty des Meeresgottes Neptun zelebriert. Blöd nur, dass
a) niemand von uns Arielle ist (oder sein will - wer will schon Schuppen, mal ehrlich?)
und
b) keiner um Drei am Nachmittag Lust hat, völlig beschränkt herumzuspringen (unter Alkoholeinfluss sagt kein Mensch was).
Welches Fach? RHYTHMIK. Danke. Mein Lieblingsfach.


An alle Jutesacktrommelpantarhei-Tanten:
Aus Meeresbewohnern ein Rondo machen ist nicht lustig! Weder am Montag Nachmittag noch am Vormittag noch an irgendeinem anderen Tag oder zu irgendeiner anderen Tages/Nachtzeit!!!

Man stelle sich folgendes Notenblatt inkl. folgender Textpassagen vor:
Dorsch. Dorsch. Hammerhai. Hammerhai. Tintenfische. Tintenfische. Oktopus. Schmatz.

WTF?
Dazu wird eine wilde Choreografie gemacht. Da spielen die "miesen Muscheln" mit Seilen und simulieren Oktopus Tentakel, die "fidelen Forellen" werfen Chiffontücher in die Luft, die "lustigen Haie" wackeln beim Wort "Tintenfisch" mit dem Hintern und die "Dorsch Combo" verfolgt als Hammerhai einen Dorsch begleitet von einer Rassel und einer Triangel.





Oh, ihr wollt wissen, wie das Lied ausgegangen ist?
Miesmuschel. Oktopus. Waaaaaaaal. und aus.



Wie jetz'? Ihr findet das macht keinen Sinn?
Stimmt. Aber das ist so, wenn man an die PH geht. Irgendwann hört man auf zu fragen, warum das so ist und tut's einfach. Auch wenn man dafür ein stinkender Dorsch sein muss.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Biochemische Waffen

Sie sind grausam, unsichtbar, schwächen ihren Feind und wirken zielsicher. Sie sind die gefürchteten Waffen der großen Weltwirtschaftsmächte. George Dumpfbacke Bush und seine wirren Berater haben sie verzweifelt gesucht, nicht gefunden und andere erfunden. Nahoststaaten behaupten, sie hätten sie. Russen behaupten, sie haben keine Ahnung, worum es ginge und China sowie Korea verwenden sie zu Folterzwecken: Viren, die sich auf schwitzigen Kinderhänden befinden!
Wer kann schon Nein sagen, wenn dir eine Sechsjährige ihre Wurstsemmel verschmierte Hand gibt und sagt, sie müsse dir uuuuuuuuunbedingt den neuen Lillifee Trinkbehälter zeigen, den sie von der Mama gekriegt hätte.
Einmal ins Gesicht geniest, während man gemeinsam an einer Matheaufgabe arbeitet - ach was solls! Wozu Hand vorhalten? Sind doch nur Kinder, se san jo so liab! Rotz in den Hemdärmel wischen geht auch, Papiertaschentücher sparen schützt die Umwelt. In die Hand niesen oder husten und dann der Frau Lehrerin die Hand geben und artig "Bye bye, see you tomorrow!" sagen ... Ach, es gibt so viele Möglichkeiten, die kleinen Kinderviren in den Umlauf zu bringen.
Hat man selbst noch keine Zwutschgerl, besitzt man auch keine Abwehrkräfte. Dessen bin ich mir nach einer ganzen Woche dröhnendem Schädel, verschleimten Husten, ekelhaften Halsschmerzen und grausamen Schnupfen nun bewusst. Wie konnte ich das nur unterschätzen? Meine einzige Angst waren Kopfläuse, die im Herbst munter von Schule zur Schule hüpfen. Ich hatte bereits Kopfläuse von Kindergartenkindern. Vor fünf Jahren. Ich weiß also, wie das ist. Nicht witzig.
Die Folgen eines schwitzigen Kinderhandangriffs sind dermaßen fatal, dass ich sogar behaupte, die Zwergis werden als lebendige Waffen von den Geheimdiensten eingesetzt. Niemand kann Kindern widerstehen, weil sie so herzig sind und die bösen CIANSAKGBDingsbums Menschen wissen das genau. Niemand sagt "Wäh, geh weg!" wenn ein Kind rotzt, schnupft oder sonst irgendwie grauslich ist. Jeder denkt sich "Moiiii! Das arme Zwutschgerl! Soll ma schnäuzen?" Bäh. Und schon ist man infiziert.
Kinder als biochemische Waffen einzusetzen ist eine Frechheit. Aber ich werd schon noch immun werden, spätestens, wenn die eigenen Rotznasen da sind.