Mittwoch, 20. Juni 2012

Machts gut, ihr Spinner! oder: Eine Reflektion Pt. I


Die sechs Semester durchzuhalten war für uns alle nervenaufreibend, Burn-out streifend, viel Gelächter und noch mehr Fragezeichend aufwerfend. Doch alles der Reihe nach.
1. Semester: Mathe: Um Himmels willen! Seitenlange Manuskripte über die hohe Mathematik, verstanden hats niemand. Die Prüfung. Eine Farce! Wenn wir Katrin Sontag nicht gehabt hätten, wären wir ALLE mit Bomben und Granaten durchgefallen. ALLE. AUSNAHMSLOS (außer die Katrin). Also. Danke dafür! Musik: Das highlight-das ist mein Stuhl! Ja, das ist mein Stuhl! Der Ein oder die Andere mag sich jetzt fragen: WTF?!? Nun, das ist mein Stuhl hat meine Beziehung gestartet (Schnaitl+Bier+Das ist mein Stuhl=beste Beziehung EVARRRR), bunte Tücher und infantile Lieder haben für viele Lacher gesorgt. Präsentationen der Scooby Doo Group feat. Bertibott: Fünf Scoobies präsentieren die Wööööödpräsentation. Wer kommt zu spät und ist betrunken? HELL YEAH! It’s Berti!!! Mit einem „Woooooh Heyyyyy“ wird der pawlowsche Hund erklärt, die Fahne reicht bis in die letzte Reihe. Nicht zu vergessen das Krocha-mäßige „BAAAAMMMMM!“ als Ausdruck des Erstaunens. Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
2. Semester: Eine Ode an die Gitarre! Man muss dazusagen: Ich hätte wohl besser das Klavier wählen sollen, als Gitarre. Dieses dämliche Instrument hat mich (und alle anderen) fertig gemacht. Im Bistro wurde herumgeklimpert und gesungen, die Töne nur selten gehalten. Selten ist vielleicht übertrieben. Ich würde mal sagen: NIE. JEDE/R HAT IMMER FALSCH GESUNGEN. TSCHISAS! (Im 6. Semester geht einem das massiv auf die Eier/stöcke) Es tut mir leid für die Lärmbelästigung, wenn die Gruppe Buttmann „Der Cowboy Jim aus Texas!“ zum Besten gab. ELEND! ALTER! ELEND! (Die Gitarre steht übrigens seit Ende des 5. Semesters in der Ecke. Und da bleibt dieses blöde Trum auch!) Nicht zu vergessen, PERSÖNLICHKEITSBILDUNG. Wer bin ich? Pfoah. Keine Ahnung. Wer soll ich sein? Wer wollt ihr, das ich bin? Ich weiß es noch immer nicht. Kennt ihr das? Auf der bunten Blumenwiese geht ein buntes Tier spazieren... Hätten wir das gelesen, wüssten wir genauso viel, wie nach dem Seminar. Seriously. Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
3. Semester: Nun, es bleibt mir nichts anderes zu sagen, als ENTSCHULDIGUNG! Es tut mir leid, dass ich nach unserem Norwegen Semester bei der Rückkehr meine Studienkolleginnen zusammengesch* habe, so wie es eben nur einen Keks im Rage-Modus zusammenbringt. Mehr kann ich darüber nicht sagen, außer: ES TUT MIR LEID! Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
4. Semester: Leichtathletik. Wie kann man nur so langsam sein und so viel Luftnot haben. Wie kann man nur 5 Kilometer laufen und dafür 45 Minuten brauchen. TSCHISAS! Die Hellbrunner Allee war unser FEIND. Nämlich wirklich Feind. Lauf mal 5 Kilometer mit Ende in Sicht, das immer weiter wegrückt. So eine Kacke. Muss man jetzt wirklich mal so sagen. Als Ausgleich stapfen wir im Kreis, klatschen, stampfen und trommeln auf selbst gebastelten Trommeln. Wörter wie "Umwelt" werden aus politisch korrekten Gründen in "Mitwelt" geändert. Danke Rhythmik Pt. I.
Nicht zu vergessen: Das erste Blockpraktikum. OH MEIN GOTT. Als LehrerIn das Erste Mal in einer Klasse stehen. Alleine. HILFE. (Meine Klasse war großartig. Ich würd meine Kinder nur zur Frau Huber nach Leopoldskron-Moos schicken, die is SUPER!) Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
5. Semester: "Sie sollten mit Ihrem Theorieteil der Bachelorarbeit bereits fertig sein, um auch alle Arbeitsaufträge zu schaffen." Öhm. Jo. Wie jetz? Fertig sein? Ich hab noch gar nix. Meh! Das geht sich schon aus! Chilloutmodus on. Gar nicht gechillt war wiederum Rhythmik Pt. II (siehe Blogeintrag http://wiejetzt-keks.blogspot.co.at/2011/11/dorsch-oder-wie-sich-ergotherapie-fur.html ) Aber Gott sei's gelobt gibts ein Blockpraktikum in neuer Klasse: Herzlich willkommen in der IC, der International Class! Ich habe diese Klasse GELIEBT!!! Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
6. Semester: Schön langsam wirds eng. Die Bakkarbeit hat erst 14 Seiten. Ich soll dann doch mal abgeben. Ich drehe durch (Siehe Blogeinträge: Januar, Februar, März, April 2012). Aber sonst, alles cool. Motivation? Hat sich mit der Mühe und dem Einsatz versteckt und will nicht mehr rauskommen. Präsentationen? Pf. HAHAHAHAHA! Wayne interessierts? Referate und Handouts - geh kum! Highlight? Unsere abgegebenen Arbeiten+Defensiones (die ich noch nicht hatte, aber trotzdem solidarisch mitgefeiert habe) Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
Wie's weitergeht?
Pffffffffff. Ich weiß es nicht. Ich muss zuerst mal reflektieren.
Und einen zweiten Teil unserer Highlights schreiben. Da gibts noch genug!

Montag, 11. Juni 2012

D'Evolution is a Hund!

Vor über 250.000 Jahren beherrschen sie unseren Kontinent. Kleine Stirn (allerdings mit stark ausgeprägtem Stirnbein), wulstige Augenhöhlen, breites Jochbein. 220.000 Jahre lang machten sie Jagd auf Wollnashörner, Mammuts und Rentiere in Europa. Perfekt angepasst an eiszeitliche Bedingungen. Homo neanderthalensis. Ein Genie auf dem Gebiet des Überlebens. Doch plötzlich verschwindet er. (Ja. Er. Wir Frauen stammen definitiv nicht von diesen Hinterwäldlern ab!) Stattdessen betritt ein andere die Bildfläche: Homo sapiens. Kommt aus Afrika. Ist schlanker, größer, im Vergleich zum kleinen, kompakten Neandertaler also the fancy guy. Und der bleibt. Bis heute.
Was haben diese beiden Dudes gemeinsam? Wir stammen von ihnen ab. Und noch was. Ein klitzekleines Detail: Wenn die Zeiten hart waren, speicherten sie ihre Reserven im Körper, denn die Eiszeit is a Luada (jede/r Gosinga/rin kann das bestätigen), da brauchte man genug Energie. Mal ehrlich- jetzt, im 21 Jahrhundert? Energiereserven? In einem industrialisierten (Achtung! Politisch unkorrekter Terminus folgt) 1. Welt-Land? Jepp. Es scheint so. Ich bin der beste Beweis. Jetzt nicht wegen der Eiszeit (in der wir uns rein theoretisch noch immer befinden), sondern weil mein Körper noch Gene von vor 250.000 Jahren und noch länger in sich trägt.
Heißt jetzt was genau, denkt sich der/die genervte Leser/in?
Heißt:
Ich voll im Stress ein dreiviertel Jahr lang. Prokrastination. Bakkarbeit Literatur suchen. Literatur gefunden. Prokrastination. Uni-Arbeitsaufträge abschließen. Prokrastination. Bakkarbeit schreiben. Ruhen lassen (wie beim Teig für Palatschinken ...). Prokrastination. Weiterschreiben. Uni-Prüfungen absolvieren. Prokrastination. Bakkarbeit finalisieren. Prokrastination. Na, ihr wisst schon! Auf jeden Fall zwischen all dem "Tun" und "so tun als ob" war ich dermaßen gestresst, dass mein Körper geglaubt hat, ich befände mich in der Eiszeit. Akute Alarmbereitschaft! Alle Motoren runterfahren! Körperwichtige Organe am Leben erhalten, alles andere (Sozialleben etc.) weg damit! Stattdessen: Fettreserven aufbauen. Nudeln, Gemüse, Reis, Pad-Thai, Kekse, Schokolade in Fett umwandeln. In 5 Kilo Fett. Innerhalb von einem halben Jahr. Körper stabilisiert. Kerstin fett.
DANKE EVOLUTION! Für ein Kampfgewicht, das ich noch nie hatte. Zumindest kann ich am Wochenende getrost heim nach Gosau fahren. Denn erfrieren (und ertrinken) werde ich mit meinen Pölsterchen garantiert nicht!

Montag, 4. Juni 2012

RUHE!!!!!!!! oder: Wohnen in einem Plattenbau

Er mäht den Rasen, wenn ich meine Bachelorarbeit auf Zitate kontrolliere. Er trimmt den Rasen, wenn ich auf die Suche nach Genderfehlern in meiner Bachelorarbeit gehe. Er stemmt die alte Glasplatte vom Nachbarbalkon herunter, lässt sie in tausend Scherben zerbrechen und lacht, wenn ich für eine Prüfung lerne. Er geht mit dem Laubbläser, auch wenn es gerade erst Frühling geworden ist und die ersten Blumen sprießen, wenn ich einen Kater habe. Er lässt die Äste der Bäume im Garten stutzen, wenn ich auf dem Balkon gerade Schüleraufsätze korrigiere.
Die Kinder trampeln um 22:10 mit Siebenmeilenstiefeln von A nach B und plärren dabei. Die Kinder spielen draußen im Garten "Schweine schlachten" (oder zumindest hört sich die Schreierei ganz danach an), wenn ich am Abend in Ruhe fernsehen will. Die Kinder weigern sich, schlafen zu gehen (so gegen 23:40 wochentags) und gröhlen dabei herum.
Sie schimpft die Kinder, er schimpft sie, weil sie die Kinder schimpft. Sie schimpft ihn, weil er sie schimpft, weil sie die Kinder schimpft. Die Türe fliegt zu. Es pumpert und kracht.
Ist sie tot? Ist er tot? Haben sie sich jetzt umgebracht? Soll ich die Polizei rufen? Ach nein, die Kinder rennen schon wieder herum und sie schreit schon wieder und jetzt schreit er auch wieder. Alles gut. Alle schreien. Alle leben noch.

Aber-irgendwann geh ich da rüber. Und dann sag ich ihnen, dass Kinder wochentags in dem Alter um spätestens 20:00 im Bett sein müssen. Dass sie gefälligst noch einmal leiser spielen sollen. Dass er endlich aufhören soll, sie anzubrüllen, weil sonst gibt's von mir mal eine gescheuert. Dass sie endlich aufhören soll, die Kinder und ihren Mann anzubrüllen, weil ihre Stimme einfach zum Kotzen ist.
Kurzum:
RUHE. Bitte. Seid einfach einmal ruhig. Ihr scheiß Nachbarn. In dem scheiß Plattenbau.

Dienstag, 22. Mai 2012

Regina Regenbogen und die Regenbogenkinder

Seit ich klein bin, liebe ich Regina Regenbogen und die Regenbogenkinder und die Hütchenwichte und die Sternenwichte und Reginas Pferd Weißwirbel. Weils so schön bunt ist. Und die Geschichten immer damit enden, dass Grummel Griesgram und sein Handlanger Schleichmichel (der eigentlich eh auch ein ganz Lieber is) von den Regenbogenkindern mit Farbkristallen besiegt werden und so die Erde ganz bunt färben.
Ja! Diese Geschichten braucht das Land! Und keine Filmfestspiele in Cannes, wo superintellektuelle Melancholiker Preise vergeben an Filme, die von Depressiven gemacht wurden. Und dann heißts in den sehr getragen gesprochenen Zwischenmoderationen der Filmvorstellungen immer: "Es erzählt die Geschichte eines Außenseiters, der in der Gesellschaft nicht klarkommt und an seinem Leben scheitert." Oder: "Es erzählt die Geschichte eines alten Paares, das sich liebt. Doch die Zeit schreitet voran und *hierfranzösischenNameneinsetzen*'s Frau wird mehr und mehr zu einem Pflegefall." Was meint der Regisseur dazu? "Es ist Teil des Lebens. Es wird auch bald Teil Ihres Lebens sein." Und der Schauspieler? "Ich kenne keine Cowboys. Ich kenne nur Menschen, die ein ähnliches Schicksal wie dieses Ehepaar teilen. Das macht diesen Film so interessant."
WIE JETZ'? ECHT JETZ'?
Sterbende, alte Menschen im Kino sehen? Menschen, die am Abgrund stehen und ums Überleben kämpfen und dafür auch noch Eintritt zahlen? Damit ich danach dann sagen kann: mein Gott, so schlimm. Gott sei Dank bin ich ein privilegiertes Gör?
Lieber Herr Haneke und wie ihr sonst alle heißen mögt!
Eure dämlichen "das Leben ist ein Scheißhaufen und man kann es nicht ändern, weil man sowieso daran scheitern wird" Filme könnt ihr euch schenken. Das Leben ist kompliziert und erwachsen werden ist sowieso doof genug, da muss ich mir diesen Schrott nicht auch noch auf der Leinwand anschauen. Ich mag bunte Filme, lustige Filme, Filme, die total schräg sind und gut ausgehen. So wie eben Regina Regenbogen. Nehmt euch mal ein Beispiel an ihr! Sie hat die richtige Message für alle Menschen da draußen:
Mit Freunden und jeder Menge Farbkristallen kann man alles schaffen!
Herzlichst,
eine quietschig bunte Keks

Bildquelle: http://coplingshobbithole.blogspot.com/2010/02/new-rainbow-brite.html

Freitag, 18. Mai 2012

Mathe ist ein Arschloch!

Kennt jemand von euch die StudivZ Gruppe noch? Ich war Mitglied. Na logisch! Wenn man meine Schulkarriere kennt, weiß man, dass ich davon überzeugt bin, dass Mathe ein Arschloch ist. Ich verstehe weder Matrizen noch irgendwelche Exponentialgleichungen mit Integralf*. Ich bin froh, wenn ich das Einmaleins kann. Aber mehr brauch ich ja nicht, ich werd' ja eh "nur" VS Lehrerin.
Was ich aber ganz gut brauchen könnte, ist, wie man den Zwutschgis Rechenoperationen beibringt. Gut. Plus rechnen ist jetzt nicht soooo schwer. Minus kann da schon a bissi komplizierter werden. Aber mal? Und DIVIDIEREN?!? Wie bring' ich denen das bei??? Ein Glück! Ich geh' ja auf die Pädagogische Hochschule! Da lernen wir das ja alles!
Oder so.

Als ich in die PH kam, war ich der Meinung, ich würde Semester für Semester aufbauend lernen, wie ich von Klasse1-Klasse4 den Kindern Wissen vermittle. Ich bin da wohl etwas mittelalterlich in meinen Denkstrukturen. Denn in der neuen Pädagogik macht man an der PH Salzburg ALLES GLEICHZEITIG und OHNE ERINNERUNGSWERT am besten noch selbsterfahrend. Soll heißen: Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie ich kleinen Kindern rechnen beibringe. Dafür kann ich andere Dinge sehr gut! Und darauf kommt es in der guten Pädagogik ja an! Man sollte nicht immer nur schauen, was wer nicht kann, sondern sich auf das bereits vorhandene Wissen konzentrieren.
Die Kerstin kann in Mathematik:
  • Studienreihen zur Bedeutung von möglichen Aufgaben figurierter Zahlen analysieren
  • Arbeitsmaterialien miteinander vergleichen und abschätzen, wie brauchbar sie sind
  • Arbeitsbücher analysieren um dann festzustellen, dass 90% der angeboteten Schulbücher ein Voischas sind
  • Kernaussagen über *hierbeliebigesmathematischesThemaeinsetzen* aufstellen, diese argumentieren und analysieren
  • Interviews von Studien transkribieren
  • und oh hey! Eigenes Material erfinden (so wie man eben das Rad neu erfinden kann)

Also, ich finde, eigentlich kann ich wirklich viel in Mathe. Nur, wie ich das in der VS umsetzen soll, wenn es im Herbst losgeht, ist mir ein Rätsel. Na, da werd ichs dann wohl GOOGELN müssen. Irgendwo in diesem Internetz werd ich das schon finden. Ist ja auch die neue pädagogische Art und Weise. Den Kindern Informationsbeschaffung beibringen. Vielleicht war ja das der Plan unserer Profs ...

Wenn ich das gewusst hätte! Dann hätte ich den Volksschullehrer bei Humboldt gemacht oder mir den BAC in T-Hailand gekauft! Jo, danoch is ma hoid immer gscheiter. Oder in unserem Fall: Ein Mensch mit einem Bachelortitel.

Mittwoch, 2. Mai 2012

De Lehra, de faulen *!%&$ !!!

Sehr geehrte Frau Landeshauptfrau, liebe Gabi!

Als Sie zum ersten Mal zur Landeshauptfrau gewählt wurden, bin ich in Jubelschreie ausgebrochen und habe Ihren Wahlsieg gefeiert. Als Sie zum zweiten Mal gewählt wurden, hab ich mich auch noch gefreut. Und jetzt? Jetzt bin ich beleidigt. Aber g'scheit.
Sie sind doch eigentlich Salzburgs Bildungsreferentin, nicht wahr?
Wie kommt es dann, dass Sie den Berufsstand der Lehrerinnen und Lehrer dermaßen in den Dreck ziehen? Mit polemischen Aussagen, die Ferien auf 5 Wochen zu verkürzen, damit die Lehrerinnen und Lehrer allen anderen Berufsgruppen angepasst werden. Nachhilfeunterricht den eigenen Schülerinnen und Schülern geben, in den Ferien auf die Kids, die keine Betreuung haben, aufpassen, Fort- und Weiterbildungen machen. Jetz frag' ich Sie mal ganz ehrlich:
Sie sind doch eine bildungsnahe Person, nicht wahr? Zumindest dachte ich das immer. Und gerade weil Sie ja A) Bildungsreferentin und daher B) bildungsnah sind, hat mich dieser Vorstoß Ihrerseits ziemlich irritiert. Denn eigentlich, Frau Landeshauptfrau, müssten Sie ja wissen, dass Lehrerinnen und Lehrer in den 9 Wochen Sommerferien nicht nur Nasenbohren und Urlaub in Tschesolo machen. Sie müssten eigentlich wissen, dass ein großer Teil der Ferien für die Jahresplanungen drauf gehen, für Recherchen in Buchläden, im Internet etc. Ich sag ja nicht, dass es schrecklich ist, die Ferien zu verkürzen. Ich sag nur, dass wir Lehrerinnen und Lehrer tatsächlich in den Ferien diese Zeit nutzen, um uns auf das kommende Jahr vorzubereiten. Natürlich gibt es schwarze Schafe, die tatsächlich nur in Tschesolo Nasenbohren. Aber, die gibt's doch überall. In Ihrem Büro sicherlich auch.
Haben Sie sich eigentlich überlegt, dass die Schülerinnen und Schüler in den Ferien eventuell keine Lust dazu haben, ihre Lehrerinnen und Lehrer dort auch noch zu sehen? Dass Nachhilfeunterricht von den eigenen Lehrkräften sinnlos sein kann, weils die/der LehrerIn den Stoff so erklärt, dass man es einfach nicht versteht? Dass eine zweite, außenstehende Person manchmal Dinge besser, verständlicher erklären kann?

Sind die Zahlen der früheren Arbeiterpartei dermaßen im Keller, dass Sie auf die Pirsch gehen müssen und in anderen Jagdgefilden auf der Suche nach Stimmen sein müssen? Sie wissen schon, dass Sie mit solchen Äußerungen den Berufsstand der Lehrerinnen und Lehrer noch mehr in den Dreck ziehen, oder?
Jetzt sind die Österreicherinnen und Österreicher ein Volk voller "Expertinnen und Experten für eh alles".
Ganz besonders, wenn es um Schule geht. Da war ja (hoffentlich) jede/r. Also kann jede/r mitreden. Und der Tenor, weil ja jede/r mitreden kann, lautet wir folgt: De Lehra san ois faule Hund mit 9 Wochen Ferien und duan eh nix. Danke fürs Unterstützen dieser Meinung. Danke, fürs noch eins draufsetzen. Denn wenn sogar die Landeshauptfrau sagt, dass dieses faule Lumpengesindel weniger Ferien und mehr Arbeitszeit haben soll, dann muss ja wohl was dran sein. Oder?
Also, ich sag Ihnen jetzt mal was:
Wir sind es, die die Basis der Gesellschaft schulen, lehren und miterziehen.
Wir sind diejenigen, die künftige potenzielle SPÖ Wählerinnen und Wähler ausbilden. Wenn Sie das alles nicht wollen oder es Ihnen wurscht ist, weil Sie eh nur noch ein- oder keinmal kandidieren, dann sei Ihnen eines gesagt: Je weniger Bildung auf hohem Niveau ermöglicht wird, desto mehr Wählerinnen und Wähler verlieren Sie. Denn diese hirnlosen Idiotinnen und Idioten wechseln dann zu der passenden Partei: zur FPÖ. Und das wollen Sie doch wirklich nicht, oder?


Es grüßt Sie,
ein saueres Keksi

Freitag, 20. April 2012

2Personenhaushalte sind doch auch nur WG's - wenn's ums putzen geht ...

Googelt man das Wort "putzen", werden 19.400.000 Treffer verzeichnet. Treffer Nr. 1: Wie man richtig putzt. Treffer Nr. 2 ein nicht-vorhandener Eintrag im wictionary, Treffer Nr. 3-19.300.997: Putz-Annoncen. Entschuldigung, Annoncen an/von Reinigungsfachkräften. Das ist doch wohl Beweis genug, dass auf dieser Welt NIEMAND auch nur ansatzweise Bock auf Putzen hat. Jetzt ist das aber so: Wenn man StudentIn ist, muss man ja recht sparsam leben und kann sich daher keine Putze, äh, kein Reinigungsfachpersonal leisten. Die wollen ja 20 Euronen in der Stunde! Das ist ja so, als ob wir angehende LehrerInnen Nachhilfeunterricht geben (aber nur, wenn's das Kind von der Freundin ist, sonst kostet's 30 Euronen/Stunde). Worauf ich hinaus will: wir müssen unsere Hütte also selber putzen. Dumm nur, dass Frau und Mann zwei völlig unterschiedliche Meinungen von Verdreckung oder Erstickungstod im Saustall haben. Während frau beim kleinsten Fuzerl anfängt, wie eine Zwangsneurotikerin zu saugen, wischen, polieren etc., wartet mann damit, bis der Boden durch die ebendort positionierte (teilweise frische, teilweise dreckige) Kleidung richtig schön uneben wird und mann es satt hat, immer nur 1 Besteckteil, 1 Teller und 1 Topf zur Verfügung zu haben, den mann vorher mühsam im Bulk der schmutzigen Küchenutensilien ausgraben und selbst abwaschen muss. Wenn jetzt Mann und Frau oder Frau und Mann zusammenziehen, passiert Folgendes:
  • Mann wäscht einmal in drei Wochen die Wäsche und ist schrecklich stolz auf sich.
  • Mann saugt einmal in drei Wochen die menschengroßen Staubbällchen im Schlafzimmer und im Wohnzimmer (Badezimmer und Klo werden ausgespart, da gibt's Fliesen, sieht dort eh keiner) und ist schrecklich stolz auf sich.
  • Mann lässt frisch gewaschene Wäsche drei Wochen am Ständer hängen, räumt sie dann (als nur noch eine Unterhose drauf hängt) in den Kasten und ist schrecklich stolz auf sich.
  • Mann kocht einmal in drei Wochen sein einzig brauchbares Gericht, präsentiert es der Frau und ist schrecklich stolz auf sich.
  • Mann wäscht beinahe täglich das Geschirr ab, lässt aber Töpfe und Pfannen stehen, weil sie keinen Platz mehr haben oder er einfach keine Lust mehr hatte, weiter abzuwaschen und ist schrecklich stolz auf sich.
  • Frau wäscht häufig die Wäsche und verursacht dadurch hohe Energiekosten und ständig volle Wäscheständer, die überall blöd herumstehen, und flucht leise vor sich hin.
  • Frau saugt jedes Fuzerl ein und wischt den Staub überall ab, dass beinahe die Oberfläche der Kasterl schon flöten geht und flucht leise vor sich hin.
  • Frau kocht beinahe täglich und zermatert sich das Hirn, was denn lecker wäre, fragt deshalb den Mann, was er essen mag, der stets antwortet "Wos guads!". Die Frau flucht leise vor sich hin.
  • Frau schrubbt Badezimmer, pult seine Barthaare aus dem Abfluss und flucht leise vor sich hin.
  • Frau putzt Klo, verzieht dabei die Nase und flucht leise vor sich hin.
  • Frau räumt die Wäsche von den blöden Wäscheständern in den Kasten und flucht leise vor sich hin.
  • Frau hebt Dreckwäsche von Mann auf, bringt sie zum Wäschekorb und flucht leise vor sich hin.

Und plötzlich?
Plötzlich reicht es Frau! Sie lässt einfach alles stehen und liegen, schmunzelt, wenn Mann zum x-ten Mal über die dreckige Unterwäsche am Boden gefallen is, wenn Mann kochen will und dazu Pfannen und Töpfe braucht, die er zuvor noch abwaschen muss, wenn Mann seine Lieblingsjeans nicht anziehen kann, weil sie noch ungewaschen im Wäschekorb liegt. Was macht Mann? - Nichts. Wuascht. Dann eben eine andere Hose anziehen, Socken vom Vortag tun's auch noch, essen kann man gehen und überhaupt: das Klo wird ja sowieso immer dreckig gemacht, die Dusche und das Waschbecken kommen eh täglich in Berührung mit Wasser-putzen? Pfffff, überflüssig!!! Frau flucht mittlerweile nicht mehr leise vor sich hin. Frau brodelt. Frau sagt es Mann. Und zwar so, wie frau das eben so macht: "Du wäscht NIE die Wäsche! Und kochen tust auch NIE! Und Wäsche wegräumen auch NIE! Und überhaupt: Putzen tu immer nur ICH! Staubwischen, staubsaugen - das tu immer nur ICH! Du kochst auch NIE! Und und und überhaupt bist du ein verzogener kleiner Prinz!!!" BAMM! Das trifft den Mann bis ins Mark. Was macht Mann?- Er schaut die explodierende Frau an, mit weit aufgerissenen Augen, versteht nur Bahnhof, schüttelt den Kopf und verlässt die Wohnung. Damit er seinen Freunden (die GENAU GLEICH SIND) beim Bier erzählen kann, wie hysterisch seine Frau ist. Die Freunde werden ihm das bestätigen, immerhin haben sie auch SO EINE daheimsitzen.

Dabei wär's doch so einfach! Putzplan erstellen. Jede/r hat seine Aufgabe. Die muss erledigt werden an einem bestimmten Tag. Thema erledigt. Oder man ruft die Putze, äh Reinigungsfachkraft, vom 3. Treffer der google-Suche an ...