Donnerstag, 16. August 2012

Eine Landpartie! Wie schön!

"Uhmei! Das taugt mir!" sagt sie, die Deutsche, die vor ein paar Jahren in mein Heimatdorf gezogen ist. Weg aus einer deutschen Großstadt, hin in eine 2.000 Seelengemeinde im Inneren Salzkammergut. Quasi: Tausche U-Bahn gegen Traktor. Das Leben als Graphikerin zu stressig, zu oberflächlich, zu laut, zu busy. Lieber mehr Ruhe, Natur, Blumen und weniger Menschen.
Was sie zu Hause in dem Dorf geschaffen hat, da wird jede/r neidisch. Ein unglaublicher Blumen- und Kräutergarten, ein selbst gebauter Pizzaofen (steht im Freien und sieht großartig aus), das zuvor unscheinbare Haus mit viel Liebe zu einer grünen Oase umgestaltet. Eigentlich sollte sie mit einem Strohhut, ihrer Latzhose, die sie manchmal trägt und ihren beiden Hunden abgebildet werden in irgendeinem Frauenmagazin. Denn sie macht seit Jahren das, was jetzt bei allen Hipster und super fancy Stadtmenschen en vogue ist: Sie genießt das Landleben in vollen Zügen. Der Weg dahin war hart. Wegen der Einheimischen. Die sind ein bisschen, na sagen wir, störrisch und verschlossen. Aber egal. Das wäre ein eigenes Blogthema.

Also- die Deutsche hat schon vor einigen Jahren das angefangen, was Menschen am Land schon seit Generationen machen (weil sie es können) und was Stadtmenschen erst seit ein paar Jahren auf ihren Minibalkonen machen: gachtln. Oh, äh, sorry- ich meine "gardening". Auf gosingarisch eben "gachtln". Im Kräutergarten von der Deutschen im Salzkammergut blühen verschiedenste Pflanzen, die einen der besten, wenn nicht sogar den besten, Kräutertee weltweit ergeben. Wie viel Arbeit da dahinter steckt, will man gar nicht wissen. Wirklich nicht. Meine Mama hat sie mal gefragt, sie hat ihr aufgezählt, was sie alles macht, damit der Garten so ist, wie er eben ist. Also, das ist echt eine Mordsarbeit. Das wollt ihr gar nicht wissen.
Das vergessen die meisten Backtotheroots-Fans. Dass das Leben am Land tatsächlich mühsam ist. Mich amüsieren die romantischen Ideen immer von Leuten, die gerne eine kleine Alm hätten mit Schafen und  keinem Fernseher, Handynetz etc. Wenn man Viecher hat, muss man in den Stall gehen. Um 5 Uhr morgens. Und dort stinkts. Nach Pupu. Jawohl. Und dann kann man nicht einfach so auf Urlaub fahren, weil man ja die Schafe, Ziegen, Hühner (was auch immer und erstaunlicherweise will niemand Kühe haben) etc. nicht alleine lassen kann. Ist ja nicht so, wie eine Hauskatze, die der/die Nachbar/in schnell füttern kann. Und kein Handynetz haben ist auch scheiße. Leben wir im 18. Jahrhundert ist nicht so toll, wie es sich anhört. Spätestens, wenn in der Nacht das Feuer im Kachelofen ausgegangen ist und in der Früh kühle 10 Grad in der Stube herrschen, wünscht man sich den guten alten Heizkörper zurück.
Vor kurzem habe ich den Sticker "My wool doesn't kill people" gesehen. Da musste ich schmunzeln. Möchte wissen, woher die pink-farbene Wolle kommt, die jetzt zu tausenden Hauben, Stirnbändern, unförmigen Pullis und eingestrickten Bäumen (ja. echt. das nennt man "guerillastricken") kommt. Von den eigenen Schafis wahrscheinlich, die man auf der Alm hat. Und die pinke Farbe wird aus Rosen hergestellt oder wie?
Plötzlich wird auch wieder Brot selbst gebacken und Korn selbst gemahlen und was weiß ich was noch alles.  Wenn ich meiner Oma erzähle, dass in meinem Freundeskreis Leute echt wieder selbst Brot backen, dann grinst sie nur. Wissend, dass das vielleicht ein halbes Jahr lang spannend ist: Aber dann, das weiß sie ganz genau, geht's dir am Senkel, weil das hin- und hergeräume der Küchenmaschine, das herumgepatze und die Körndl vom selbst gemahlenen Getreide, die überall herumliegen, einem voll auf die Nüsse gehen.

Das Landleben für Stadtmenschen ist ein Landleben light. Ein "ein bisschen gardening", ein "ein bisschen knitting", ein "ein bisschen baking". Eben ein bisschen das schlechte Gewissen beruhigen, weil wir in einer Welt leben, die wirklich zum Kotzen ist, weil Spekulanten aus einer puren Laune heraus Länder in den Ruin treiben, die Privatwirtschaft die Reichen reicher und die Armen ärmer macht, weil eben Hoamatwahnsinn derzeit sowieso in ist.
Die Deutsche hat das erkannt und ist ausgestiegen. Und das noch, bevor die ganzen Zeitschriften und Bloggerinnen angefangen haben, von österreichischem Brauchtum, selbst gebackenen/ geschossenen/ geschlachteten Wasweißichwas geschrieben haben. Von einer Metropole in ein Dorf. Nix mit ein "bisserl gardening, knitting and baking". Die macht das volle. Eine echte Trendsetterin sozusagen, die "eine Landpartie" zu ihrem Lebensmittelpunkt gemacht hat. Chapeau!

Ich finde, sie sollte in einer der kommenden Ausgaben vom "Servus" Magazin eine Doppelseite kriegen. Das hätt' sie sich verdient. Weil der Garten, ich sag's euch! Uhmei! Das taugt mir!



Ach übrigens: Das klingt jetzt, als ob das Leben am Land/in den Bergen so hart wäre. Pf! Die Leut' dort sind ja nicht blöd. Da backt fast niemand sein Brot selber, gestrickt wird nur für die Enkelkinder und eine Alm hat man nur deshalb, weils die 10 Generationen vor einem auch gehabt haben und diese noch immer in Familienbesitz ist. Nur eines ist tatsächlich für alle Pflanzenfans das selbe: gardening aka gachtln. Meine Mama behauptet, das entspannt. Wahrscheinlich muss ich erst mal so alt werden wie meine Mama (die natürlich noch nicht alt ist). Dann find ichs auch entspannend.




Montag, 6. August 2012

Autonome Region Freistaat Salzkammergut


Liebe Touristikerinnen und Touristiker,

Mir reichts hiaz. Owa gscheit. Es hobts jo keine Ahnung. Es Klachin.

Zu Deutsch:
Aus gegebenem Anlass muss ich das jetzt endlich einmal festhalten. Folgende Tourismusregionen, die sich Salzkammergut nennen, gehören definitiv NICHT dazu:
  • alles rund um den Attersee
  • die Mondsee Gegend (ich meine der Irrsee-seriously?!?)
  • Vöcklabruck (also jetzt aber wirklich!)
  • Hof richtung Salzburg (Thalgau. Im Salzkammergut. Owa sunst gehts schon nu, oder?)
  • Ohlsdorf (da muss ich laut lachen)

Definition:
Im Norden bildet das Alpenvorland die Grenze zwischen dem Austritt der Salzach ins Alpenvorland bei Salzburg und dem Austritt der Traun ins Alpenvorland bei Gmunden. Die Grenze im Osten wird von der Traun gebildet vom Traunsee flussaufwärts bis zum Hallstätter See. Im Süden verläuft die Grenze vom Hallstätter See entlang des Gosaubachs bis Gosau und zum Pass Gschütt.

Also noch einmal zum Mitschreiben:
Der Attersee und der Mondsee san nit im Soizkommaguat. Und ois ona, wo's gän dabei waratn, is' a nit. Haschofftzeiten!

Beste Grüße, 
ein wütendes Keks, dass aus dem ECHTEN Salzkammergut ist!


Sonntag, 22. Juli 2012

Isch guatt Pt. I

Woran man merkt, dass man in der Schweiz ist? An Kabuns, Vaduz, Scharuns und anderen Orten mit U, S und Z. Und an den Schneefeldern, die noch immer von den Bergen leuchten. Ach-und an Männern mit Kurzhaarschnitt, Schnauzer kombiniert mit Minirock und Highheels. Nicht zu vergessen die sexy Kerle, die außer einer abgerissenen Jeans nichts tragen, wenn sie Kippen (Cigis) kaufen gehen. NICHTS. Nicht einmal Schuhe.
Die Schweiz ist eben anders. Der Weg dorthin ist weit. Überhaupt wenn man mit dem Zug, wie in meinem Fall, mit dem ÖBB Railjet unterwegs ist. Im superklassen Railjet gibt es W-Lan, das offline ist, Toiletten in der 2. Klasse, die geschlossen sind und komfortable Sitze, die man nicht verstellen kann und so einen peinlich genauen rechten Winkel zwischen Sitzfläche und Anlehnfläche bilden. In der 1.Klasse gibts übrigens ein Klo. Ein 4qm Klo. Es tut sich also unweigerlich folgende Frage auf: Brauchen gut betuchte Menschen mehr Platz zum Pinkeln? Es entzieht sich meiner Kenntnis (man könnte aber sicher eine spannende Studie draus machen).
Wenn man sechs Stunden mit dem Zug fährt, kriegt man allerhand aus dem Leben der Mitreisenden mit. Ob man will oder nicht. Laut meinen Erkenntnissen neigen am ehesten Linzerinnen und Wienerinnen (dem unpackbar oagen Dialekt zufolge, Euda) dazu, alles peinlichst genau zu erzählen. Herrlich. So erfährt man zum Beispiel, dass es noch immer Leute gibt, die das Ende von Harry Potter nicht kennen. Jetzt halt schon, weils vom Gegenüber erzählt worden ist. Sehr zum Entsetzen der Unwissenden, zum Schrecken der Erzählenden und zum Amusement meiner einer. Außerdem stellt man fest, dass Asiaten eine andere Einstellung zu Körpergeräuschen haben. Schmatzen+Rülpsen-Hell Yeah! Lass uns ekelig sein!
Wie auch immer. Alle Strapazen haben sich gelohnt, denn ich bin bei meiner lieben Alva in St. Gallen gelandet und das war ja das Ziel!

Übrigens:
Ein Telefonat eines SBB Mitarbeiters hört sich so an: "Hoi, da isch da Anton aus Ochtafüfzg. Hesch du üüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüliiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiickckckckckckckliiiiiii? Mh. Isch guatt. A scheni Zit!"
(Mehr zum Kapitel Sprache gibts im nächsten Post!)

Mittwoch, 11. Juli 2012

Das Loch.

Den Begriff "Sommerloch" kennt wohl jede/r. In meiner Zeit als Radiotante war mir der Begriff mehr als gängig. Ständig war in den Redaktionssitzungen die Rede davon. "Was sollen wir nur machen? Es tut sich ja nix!" Arbeitskolleg/innen sind sogar so weit gegangen, sich wahre Naturkatastrophen herbeizusehnen, damit sich wenigstens irgendwas tut. Gut, deren Flehen wurde erhört. Die Amadeus soff ab, Ebenau gleich dazu, Thalgau brauchte eine Arche, der gesamte Pinzgau verschmolz zu einer Riesenmure. Sommerloch gekittet.
Dann waren da auch noch die "Aufreger", weil eine Verrückte einen Hubschrauber verkehrt auf den Residenzplatz - dann doch Mozartplatz- stellte. Buhuuuu! Wie schlimm! Dann außerdem dieser grauslige Lüpertz mit seiner noch grausligeren Mozartstatue. Auch sehr grauslig. Auch sehr schlimm. Dann noch die Jagger-Ex, die ihren blöden Klunker verloren hat und ein wahres Finderlohn-Drama damit auslöste. Wayne interessierts? Zu guter letzt die Festspiele mit allen Red-Carpet Veranstaltungen und Ellbogen-Quetschereien und 14 Stunden Tagen und zu wenig Schlaf, dafür zu viele Blasen an den Sohlen von zu hohen Schuhen und die ständige Frage: "Kann ich dasselbe Kleid von der Jedermann Premierenfeier zur Mont Blanc Party auch anziehen, oder merken die anderen das?" Um ehrlich zu sein: Ich habe es gehasst. Das blöde Sommerloch mit den noch blöderen Societyparties und Vermurungen im Saalachtal.
Und jetzt? Jetzt hab ich auch so ein blödes Sommerloch. Weil ich nämlich meine Ausbildung abgeschlossen habe. Mit 2 Einsen auf die Bachelorarbeit, die mir (und euch Leser/innen) so viele Nerven gekostet hat. Und dann hab ich auch noch meinen Job verloren. Und jetzt sitz ich da in meinem Loch. Ich kann nicht nichts tun. Das konnte ich noch nie. Ich brauch immer Beschäftigung. Ein ganz lieber Freund hat vor mehr als 10 Jahren zu mir gesagt: "Kerstin, du musst lernen, dich mit dir selbst zu beschäftigen!" Danke Max. Ich weiß. Ich kanns noch immer nicht.
Mein Plan für die kommende Zeit, bis ich im September wieder arbeiten DARF? (den Plan habe ich mir MÜHEVOLL zusammengestellt, um am Nichtstun nicht zu scheitern, weil ich mich ja mit mir selbst beschäftigen lernen muss) Also heute geh ich in die Katakomben, morgen mit dem Sohn meiner Freundin ins Haus der Natur, am Freitag hab ich noch nichts vor (also meldet euch bei mir!), am Samstag gehts zu den Schwiegereltern und zum Geburtstag feiern, am Sonntag hab ich einen Kater, am Montag hab ich noch nichts vor (also meldet euch bei mir), am Dienstag gibts Mama-Buzi Frühstück mit den Mädels und Geburtstag feiern mit dem Mann, am Mittwoch gehts bis Samstag in die Schweiz zu meiner lieben Alva. So. Und dann? Dann hab ich wieder nichts zu tun.
Bitte seid doch so lieb und gebt mir was zu tun! Dieses Loch ist ja zum Kotzen. Da geh ich noch lieber auf diese blöden Society Veranstaltungen mit den ganzen Snobtrotteln und verdiene unfassbar wenig Geld, als hier nur blöd herumzusitzen und diesen Loch-Blog zu schreiben.
Ach und hab ich schon erwähnt, dass meine Bakk Arbeit mit den Worten "It was a pleasure to read this thesis" kommentiert wurde?!?

Mittwoch, 20. Juni 2012

Machts gut, ihr Spinner! oder: Eine Reflektion Pt. I


Die sechs Semester durchzuhalten war für uns alle nervenaufreibend, Burn-out streifend, viel Gelächter und noch mehr Fragezeichend aufwerfend. Doch alles der Reihe nach.
1. Semester: Mathe: Um Himmels willen! Seitenlange Manuskripte über die hohe Mathematik, verstanden hats niemand. Die Prüfung. Eine Farce! Wenn wir Katrin Sontag nicht gehabt hätten, wären wir ALLE mit Bomben und Granaten durchgefallen. ALLE. AUSNAHMSLOS (außer die Katrin). Also. Danke dafür! Musik: Das highlight-das ist mein Stuhl! Ja, das ist mein Stuhl! Der Ein oder die Andere mag sich jetzt fragen: WTF?!? Nun, das ist mein Stuhl hat meine Beziehung gestartet (Schnaitl+Bier+Das ist mein Stuhl=beste Beziehung EVARRRR), bunte Tücher und infantile Lieder haben für viele Lacher gesorgt. Präsentationen der Scooby Doo Group feat. Bertibott: Fünf Scoobies präsentieren die Wööööödpräsentation. Wer kommt zu spät und ist betrunken? HELL YEAH! It’s Berti!!! Mit einem „Woooooh Heyyyyy“ wird der pawlowsche Hund erklärt, die Fahne reicht bis in die letzte Reihe. Nicht zu vergessen das Krocha-mäßige „BAAAAMMMMM!“ als Ausdruck des Erstaunens. Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
2. Semester: Eine Ode an die Gitarre! Man muss dazusagen: Ich hätte wohl besser das Klavier wählen sollen, als Gitarre. Dieses dämliche Instrument hat mich (und alle anderen) fertig gemacht. Im Bistro wurde herumgeklimpert und gesungen, die Töne nur selten gehalten. Selten ist vielleicht übertrieben. Ich würde mal sagen: NIE. JEDE/R HAT IMMER FALSCH GESUNGEN. TSCHISAS! (Im 6. Semester geht einem das massiv auf die Eier/stöcke) Es tut mir leid für die Lärmbelästigung, wenn die Gruppe Buttmann „Der Cowboy Jim aus Texas!“ zum Besten gab. ELEND! ALTER! ELEND! (Die Gitarre steht übrigens seit Ende des 5. Semesters in der Ecke. Und da bleibt dieses blöde Trum auch!) Nicht zu vergessen, PERSÖNLICHKEITSBILDUNG. Wer bin ich? Pfoah. Keine Ahnung. Wer soll ich sein? Wer wollt ihr, das ich bin? Ich weiß es noch immer nicht. Kennt ihr das? Auf der bunten Blumenwiese geht ein buntes Tier spazieren... Hätten wir das gelesen, wüssten wir genauso viel, wie nach dem Seminar. Seriously. Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
3. Semester: Nun, es bleibt mir nichts anderes zu sagen, als ENTSCHULDIGUNG! Es tut mir leid, dass ich nach unserem Norwegen Semester bei der Rückkehr meine Studienkolleginnen zusammengesch* habe, so wie es eben nur einen Keks im Rage-Modus zusammenbringt. Mehr kann ich darüber nicht sagen, außer: ES TUT MIR LEID! Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
4. Semester: Leichtathletik. Wie kann man nur so langsam sein und so viel Luftnot haben. Wie kann man nur 5 Kilometer laufen und dafür 45 Minuten brauchen. TSCHISAS! Die Hellbrunner Allee war unser FEIND. Nämlich wirklich Feind. Lauf mal 5 Kilometer mit Ende in Sicht, das immer weiter wegrückt. So eine Kacke. Muss man jetzt wirklich mal so sagen. Als Ausgleich stapfen wir im Kreis, klatschen, stampfen und trommeln auf selbst gebastelten Trommeln. Wörter wie "Umwelt" werden aus politisch korrekten Gründen in "Mitwelt" geändert. Danke Rhythmik Pt. I.
Nicht zu vergessen: Das erste Blockpraktikum. OH MEIN GOTT. Als LehrerIn das Erste Mal in einer Klasse stehen. Alleine. HILFE. (Meine Klasse war großartig. Ich würd meine Kinder nur zur Frau Huber nach Leopoldskron-Moos schicken, die is SUPER!) Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
5. Semester: "Sie sollten mit Ihrem Theorieteil der Bachelorarbeit bereits fertig sein, um auch alle Arbeitsaufträge zu schaffen." Öhm. Jo. Wie jetz? Fertig sein? Ich hab noch gar nix. Meh! Das geht sich schon aus! Chilloutmodus on. Gar nicht gechillt war wiederum Rhythmik Pt. II (siehe Blogeintrag http://wiejetzt-keks.blogspot.co.at/2011/11/dorsch-oder-wie-sich-ergotherapie-fur.html ) Aber Gott sei's gelobt gibts ein Blockpraktikum in neuer Klasse: Herzlich willkommen in der IC, der International Class! Ich habe diese Klasse GELIEBT!!! Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
6. Semester: Schön langsam wirds eng. Die Bakkarbeit hat erst 14 Seiten. Ich soll dann doch mal abgeben. Ich drehe durch (Siehe Blogeinträge: Januar, Februar, März, April 2012). Aber sonst, alles cool. Motivation? Hat sich mit der Mühe und dem Einsatz versteckt und will nicht mehr rauskommen. Präsentationen? Pf. HAHAHAHAHA! Wayne interessierts? Referate und Handouts - geh kum! Highlight? Unsere abgegebenen Arbeiten+Defensiones (die ich noch nicht hatte, aber trotzdem solidarisch mitgefeiert habe) Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
Wie's weitergeht?
Pffffffffff. Ich weiß es nicht. Ich muss zuerst mal reflektieren.
Und einen zweiten Teil unserer Highlights schreiben. Da gibts noch genug!

Montag, 11. Juni 2012

D'Evolution is a Hund!

Vor über 250.000 Jahren beherrschen sie unseren Kontinent. Kleine Stirn (allerdings mit stark ausgeprägtem Stirnbein), wulstige Augenhöhlen, breites Jochbein. 220.000 Jahre lang machten sie Jagd auf Wollnashörner, Mammuts und Rentiere in Europa. Perfekt angepasst an eiszeitliche Bedingungen. Homo neanderthalensis. Ein Genie auf dem Gebiet des Überlebens. Doch plötzlich verschwindet er. (Ja. Er. Wir Frauen stammen definitiv nicht von diesen Hinterwäldlern ab!) Stattdessen betritt ein andere die Bildfläche: Homo sapiens. Kommt aus Afrika. Ist schlanker, größer, im Vergleich zum kleinen, kompakten Neandertaler also the fancy guy. Und der bleibt. Bis heute.
Was haben diese beiden Dudes gemeinsam? Wir stammen von ihnen ab. Und noch was. Ein klitzekleines Detail: Wenn die Zeiten hart waren, speicherten sie ihre Reserven im Körper, denn die Eiszeit is a Luada (jede/r Gosinga/rin kann das bestätigen), da brauchte man genug Energie. Mal ehrlich- jetzt, im 21 Jahrhundert? Energiereserven? In einem industrialisierten (Achtung! Politisch unkorrekter Terminus folgt) 1. Welt-Land? Jepp. Es scheint so. Ich bin der beste Beweis. Jetzt nicht wegen der Eiszeit (in der wir uns rein theoretisch noch immer befinden), sondern weil mein Körper noch Gene von vor 250.000 Jahren und noch länger in sich trägt.
Heißt jetzt was genau, denkt sich der/die genervte Leser/in?
Heißt:
Ich voll im Stress ein dreiviertel Jahr lang. Prokrastination. Bakkarbeit Literatur suchen. Literatur gefunden. Prokrastination. Uni-Arbeitsaufträge abschließen. Prokrastination. Bakkarbeit schreiben. Ruhen lassen (wie beim Teig für Palatschinken ...). Prokrastination. Weiterschreiben. Uni-Prüfungen absolvieren. Prokrastination. Bakkarbeit finalisieren. Prokrastination. Na, ihr wisst schon! Auf jeden Fall zwischen all dem "Tun" und "so tun als ob" war ich dermaßen gestresst, dass mein Körper geglaubt hat, ich befände mich in der Eiszeit. Akute Alarmbereitschaft! Alle Motoren runterfahren! Körperwichtige Organe am Leben erhalten, alles andere (Sozialleben etc.) weg damit! Stattdessen: Fettreserven aufbauen. Nudeln, Gemüse, Reis, Pad-Thai, Kekse, Schokolade in Fett umwandeln. In 5 Kilo Fett. Innerhalb von einem halben Jahr. Körper stabilisiert. Kerstin fett.
DANKE EVOLUTION! Für ein Kampfgewicht, das ich noch nie hatte. Zumindest kann ich am Wochenende getrost heim nach Gosau fahren. Denn erfrieren (und ertrinken) werde ich mit meinen Pölsterchen garantiert nicht!

Montag, 4. Juni 2012

RUHE!!!!!!!! oder: Wohnen in einem Plattenbau

Er mäht den Rasen, wenn ich meine Bachelorarbeit auf Zitate kontrolliere. Er trimmt den Rasen, wenn ich auf die Suche nach Genderfehlern in meiner Bachelorarbeit gehe. Er stemmt die alte Glasplatte vom Nachbarbalkon herunter, lässt sie in tausend Scherben zerbrechen und lacht, wenn ich für eine Prüfung lerne. Er geht mit dem Laubbläser, auch wenn es gerade erst Frühling geworden ist und die ersten Blumen sprießen, wenn ich einen Kater habe. Er lässt die Äste der Bäume im Garten stutzen, wenn ich auf dem Balkon gerade Schüleraufsätze korrigiere.
Die Kinder trampeln um 22:10 mit Siebenmeilenstiefeln von A nach B und plärren dabei. Die Kinder spielen draußen im Garten "Schweine schlachten" (oder zumindest hört sich die Schreierei ganz danach an), wenn ich am Abend in Ruhe fernsehen will. Die Kinder weigern sich, schlafen zu gehen (so gegen 23:40 wochentags) und gröhlen dabei herum.
Sie schimpft die Kinder, er schimpft sie, weil sie die Kinder schimpft. Sie schimpft ihn, weil er sie schimpft, weil sie die Kinder schimpft. Die Türe fliegt zu. Es pumpert und kracht.
Ist sie tot? Ist er tot? Haben sie sich jetzt umgebracht? Soll ich die Polizei rufen? Ach nein, die Kinder rennen schon wieder herum und sie schreit schon wieder und jetzt schreit er auch wieder. Alles gut. Alle schreien. Alle leben noch.

Aber-irgendwann geh ich da rüber. Und dann sag ich ihnen, dass Kinder wochentags in dem Alter um spätestens 20:00 im Bett sein müssen. Dass sie gefälligst noch einmal leiser spielen sollen. Dass er endlich aufhören soll, sie anzubrüllen, weil sonst gibt's von mir mal eine gescheuert. Dass sie endlich aufhören soll, die Kinder und ihren Mann anzubrüllen, weil ihre Stimme einfach zum Kotzen ist.
Kurzum:
RUHE. Bitte. Seid einfach einmal ruhig. Ihr scheiß Nachbarn. In dem scheiß Plattenbau.