Mittwoch, 22. August 2012

Wir wollen unseren Sex zurück!

Wie jetz'? Sex zurück? Jepp. Sowas passiert bei Pärchen. Still und heimlich. Bis es einer oder eine ausspricht: "So kann das nicht weitergehen. Wir müssen was ändern!" Wie es zu dieser Feststellung kommt? - Na eben so!
Bevor meine bessere Hälfte und ich zu einem Liebespaar wurden, waren wir
a) jünger
b) faltenfreier (er zumindest)
c) fitter
d) und vor allem d) schlanker.

Dann wurden wir ein Paar (Schnaitl Bier und Glühwein sei Dank).
Es begann Phase 1 in der Beziehung. Das von Singles verachtete aber trotzdem heiß begehrte "cocooning". Während dieser Zeit existieren nur die beiden Liebenden, die sich vor der Öffentlichkeit verstecken, um zu knutschen und ihrwisstschonwas tun und sich anhimmeln und all den Kram. In dieser Zeit wird keine Nahrungszufuhr benötigt. Luft und Liebe reicht. Echt jetz'.
In Phase 2 ("wir lieben uns, müssen aber nicht ständig knutschen") kehrt man langsam ins Sozialleben zurück. Langsam werden etwaige Hobbies wieder aufgenommen (natürlich in der Sparvariante, man und frau wollen ja Zeit füreinander haben). Der Freundeskreis kann aufatmen. Er oder sie sind wieder zurück. Halt mit Anhang, aber was solls, wenn der Anhang cool ist, passt das schon. In dieser Phase sind körperliche Bedürfnisse, wie pipi+pupu, pupsen, rülpsen oder essen noch ein Tabu.
Nach einigen Monaten, sagen wir nach einem Jahr, beginnt Phase 3. "Wir bauen uns eine gemeinsame Zukunft auf". Jetzt beginnt der echte Ernst des Lebens, Schulzeit quasi Kindergarten dagegen. Das Paar sucht sich eine gemeinsame Wohnung, richtet gemeinsam ein (er schwarz+weiß, klare Linien. sie Blumen und bunten Kram, der rumsteht und sinnlos, aber schön ist). "Normalität" hält Einzug. Plötzlich wird gemeinsam gegessen. Ja. Auch Frauen essen. Viel, wenn's gut ist. Eine neue Leidenschaft ist gefunden: Gemeinsam kochen und dann die unfassbaren Köstlichkeiten gemeinsam essen. Ein soziales Happening jeden Abend, um den Tag revue-passieren zu lassen. Mit Essen reflektiert sich's gleich viel besser. Toll, das echte Beziehungsleben ist endlich eingekehrt! (Zu diesem Zeitpunkt pupsen Mädls Schmetterlinge und müssen niemals pupu. Ganz selten pipi. Aber niemals pupu.)
Schleichend geht man von Phase 3 in Phase 4 über. In der "Willkommen im Alltag"- Phase fühlt man sich das erste Mal seit dem ersten Knutschen wieder normal und wie man selbst eben. Da wird plötzlich die schwarze Yogahose herausgekramt für einen gemütlichen DVD-Abend, der langsam in einen chilligen Fernsehabend, der wiederum relativ schnell in eine alltägliche Abendgestaltung übergeht. Dass er die Hose als "unsexiestes Teil, das man im Kasten hat" bezeichnet, ist ihr wurscht. Die Hose ist gemütlich, also bleibt sie am Körper. (Da passen Chips rein und Kekse und Schokolade, NAMMMMI!) Das großartige an dieser Phase ist der "ich bin so wie ich bin" Faktor. Meine bessere Hälfte hat mal zu mir gesagt, dass ich in den ersten 20 Minuten am Tag echt hässlich bin. Liegt daran, dass ich noch keine Wimperntusche trage, nach Heiti-Mundgeruch stinke und meine Haare aussehen, als ob ich in die Steckdose gegriffen hätte. Mir egal. Er stinkt auch. Und seine Haare sehen auch katastrophal aus. Fesch ist er trotzdem gleich nach dem Aufstehen (aber das braucht er ja jetzt echt nicht zu wissen). Wenn man am Vorabend die Nacht durchgefeiert hat, vielleicht einem auch noch was aus dem Gesicht gefallen ist und am nächsten Tag halbtot auf der Couch liegt und nur Suppe essen kann, wird gemeinsam gelacht. Kein Schamgefühl mehr, mehr dieses allwissende "ichweißgenauwieesdirgeht".
Doch plötzlich - plötzlich befindet man sich in Phase 5. Unsere aktuelle Phase. Die "Um Himmels willen, was ist aus uns geworden?" Phase. Wie wir dahin gekommen sind? Na eben so: Beide schreiben die Bachelorarbeit. Beide brauchen viel Energie dafür. Was machen beide gerne? Essen. Also wird gekocht. Und gegessen. Beim Schreiben werden Kekse als Nervennahrung gegessen. Beim Fernsehen werden Chips gegessen. Denn: Wenn man viel Süßes isst, muss man danach auch Salziges essen - das weiß doch wirklich jede/r! Na, auf jeden Fall haben wir gegessen. Und gefaulenzt, weil ganz ehrlich: studieren, Abschlussarbeit schreiben+ arbeiten macht müde und strengt an. Zeit für Sport bleibt da sowieso nicht. Weil: Wir spinnen ja nicht und stehen um sechs in der Früh auf, nur damit wir laufen gehen können. Pf! Also sind wir beide zu dem geworden, was wir jetzt sind:
FETTSÄCKE. Behaarte Fettsäcke. (weil rasieren ist auch super anstrengend und boah, echt he! Lieber noch chips und kekse essen...) Zu dieser Feststellung sind wir gestern am Mattsee gekommen. Weil uns beiden der Bauch über die Hose gehängt ist. Und mir sowieso schon lang keine Hosen mehr passen.
Darum beginnt jetzt Phase 6. "Wir wollen unseren Sex zurück!". Sport so oft wie möglich. Zum Frühstück ein blödes Müsli mit noch blöderem Obst. Zu Mittag noch mehr Gemüse (ja. Auch Vegetarier/innen können NOCH MEHR Gemüse essen) und weniger Kohlehydrate (glaube nicht, dass ich das tatsächlich überleben werde). Am Abend nur noch Joghurt mit Bananen (ja. auch für Laktoseintolerantinnen wie mich gibt's sowas. Leider.). Oh Gott. Diese Phase wird die Hölle! Ich werde grantig sein und muffig und ständig hungrig. Aber irgendwann sind wir wieder das, was wir vor drei Jahren waren:
a) gutaussehend
b) fitter
c) zufriedener
d) und vor allem d) schlanker

Ach- und- wer mich gut kennt weiß, es ist wahrscheinlich "nur eine Phase"!




Übrigens: "Sex" in diesem Zusammenhang meint nicht ihrwisstschonwas sondern ist die Kurzform für "Sexappeal". Was habt ihr denn geglaubt, ihr Schweindln!

Donnerstag, 16. August 2012

Eine Landpartie! Wie schön!

"Uhmei! Das taugt mir!" sagt sie, die Deutsche, die vor ein paar Jahren in mein Heimatdorf gezogen ist. Weg aus einer deutschen Großstadt, hin in eine 2.000 Seelengemeinde im Inneren Salzkammergut. Quasi: Tausche U-Bahn gegen Traktor. Das Leben als Graphikerin zu stressig, zu oberflächlich, zu laut, zu busy. Lieber mehr Ruhe, Natur, Blumen und weniger Menschen.
Was sie zu Hause in dem Dorf geschaffen hat, da wird jede/r neidisch. Ein unglaublicher Blumen- und Kräutergarten, ein selbst gebauter Pizzaofen (steht im Freien und sieht großartig aus), das zuvor unscheinbare Haus mit viel Liebe zu einer grünen Oase umgestaltet. Eigentlich sollte sie mit einem Strohhut, ihrer Latzhose, die sie manchmal trägt und ihren beiden Hunden abgebildet werden in irgendeinem Frauenmagazin. Denn sie macht seit Jahren das, was jetzt bei allen Hipster und super fancy Stadtmenschen en vogue ist: Sie genießt das Landleben in vollen Zügen. Der Weg dahin war hart. Wegen der Einheimischen. Die sind ein bisschen, na sagen wir, störrisch und verschlossen. Aber egal. Das wäre ein eigenes Blogthema.

Also- die Deutsche hat schon vor einigen Jahren das angefangen, was Menschen am Land schon seit Generationen machen (weil sie es können) und was Stadtmenschen erst seit ein paar Jahren auf ihren Minibalkonen machen: gachtln. Oh, äh, sorry- ich meine "gardening". Auf gosingarisch eben "gachtln". Im Kräutergarten von der Deutschen im Salzkammergut blühen verschiedenste Pflanzen, die einen der besten, wenn nicht sogar den besten, Kräutertee weltweit ergeben. Wie viel Arbeit da dahinter steckt, will man gar nicht wissen. Wirklich nicht. Meine Mama hat sie mal gefragt, sie hat ihr aufgezählt, was sie alles macht, damit der Garten so ist, wie er eben ist. Also, das ist echt eine Mordsarbeit. Das wollt ihr gar nicht wissen.
Das vergessen die meisten Backtotheroots-Fans. Dass das Leben am Land tatsächlich mühsam ist. Mich amüsieren die romantischen Ideen immer von Leuten, die gerne eine kleine Alm hätten mit Schafen und  keinem Fernseher, Handynetz etc. Wenn man Viecher hat, muss man in den Stall gehen. Um 5 Uhr morgens. Und dort stinkts. Nach Pupu. Jawohl. Und dann kann man nicht einfach so auf Urlaub fahren, weil man ja die Schafe, Ziegen, Hühner (was auch immer und erstaunlicherweise will niemand Kühe haben) etc. nicht alleine lassen kann. Ist ja nicht so, wie eine Hauskatze, die der/die Nachbar/in schnell füttern kann. Und kein Handynetz haben ist auch scheiße. Leben wir im 18. Jahrhundert ist nicht so toll, wie es sich anhört. Spätestens, wenn in der Nacht das Feuer im Kachelofen ausgegangen ist und in der Früh kühle 10 Grad in der Stube herrschen, wünscht man sich den guten alten Heizkörper zurück.
Vor kurzem habe ich den Sticker "My wool doesn't kill people" gesehen. Da musste ich schmunzeln. Möchte wissen, woher die pink-farbene Wolle kommt, die jetzt zu tausenden Hauben, Stirnbändern, unförmigen Pullis und eingestrickten Bäumen (ja. echt. das nennt man "guerillastricken") kommt. Von den eigenen Schafis wahrscheinlich, die man auf der Alm hat. Und die pinke Farbe wird aus Rosen hergestellt oder wie?
Plötzlich wird auch wieder Brot selbst gebacken und Korn selbst gemahlen und was weiß ich was noch alles.  Wenn ich meiner Oma erzähle, dass in meinem Freundeskreis Leute echt wieder selbst Brot backen, dann grinst sie nur. Wissend, dass das vielleicht ein halbes Jahr lang spannend ist: Aber dann, das weiß sie ganz genau, geht's dir am Senkel, weil das hin- und hergeräume der Küchenmaschine, das herumgepatze und die Körndl vom selbst gemahlenen Getreide, die überall herumliegen, einem voll auf die Nüsse gehen.

Das Landleben für Stadtmenschen ist ein Landleben light. Ein "ein bisschen gardening", ein "ein bisschen knitting", ein "ein bisschen baking". Eben ein bisschen das schlechte Gewissen beruhigen, weil wir in einer Welt leben, die wirklich zum Kotzen ist, weil Spekulanten aus einer puren Laune heraus Länder in den Ruin treiben, die Privatwirtschaft die Reichen reicher und die Armen ärmer macht, weil eben Hoamatwahnsinn derzeit sowieso in ist.
Die Deutsche hat das erkannt und ist ausgestiegen. Und das noch, bevor die ganzen Zeitschriften und Bloggerinnen angefangen haben, von österreichischem Brauchtum, selbst gebackenen/ geschossenen/ geschlachteten Wasweißichwas geschrieben haben. Von einer Metropole in ein Dorf. Nix mit ein "bisserl gardening, knitting and baking". Die macht das volle. Eine echte Trendsetterin sozusagen, die "eine Landpartie" zu ihrem Lebensmittelpunkt gemacht hat. Chapeau!

Ich finde, sie sollte in einer der kommenden Ausgaben vom "Servus" Magazin eine Doppelseite kriegen. Das hätt' sie sich verdient. Weil der Garten, ich sag's euch! Uhmei! Das taugt mir!



Ach übrigens: Das klingt jetzt, als ob das Leben am Land/in den Bergen so hart wäre. Pf! Die Leut' dort sind ja nicht blöd. Da backt fast niemand sein Brot selber, gestrickt wird nur für die Enkelkinder und eine Alm hat man nur deshalb, weils die 10 Generationen vor einem auch gehabt haben und diese noch immer in Familienbesitz ist. Nur eines ist tatsächlich für alle Pflanzenfans das selbe: gardening aka gachtln. Meine Mama behauptet, das entspannt. Wahrscheinlich muss ich erst mal so alt werden wie meine Mama (die natürlich noch nicht alt ist). Dann find ichs auch entspannend.




Montag, 6. August 2012

Autonome Region Freistaat Salzkammergut


Liebe Touristikerinnen und Touristiker,

Mir reichts hiaz. Owa gscheit. Es hobts jo keine Ahnung. Es Klachin.

Zu Deutsch:
Aus gegebenem Anlass muss ich das jetzt endlich einmal festhalten. Folgende Tourismusregionen, die sich Salzkammergut nennen, gehören definitiv NICHT dazu:
  • alles rund um den Attersee
  • die Mondsee Gegend (ich meine der Irrsee-seriously?!?)
  • Vöcklabruck (also jetzt aber wirklich!)
  • Hof richtung Salzburg (Thalgau. Im Salzkammergut. Owa sunst gehts schon nu, oder?)
  • Ohlsdorf (da muss ich laut lachen)

Definition:
Im Norden bildet das Alpenvorland die Grenze zwischen dem Austritt der Salzach ins Alpenvorland bei Salzburg und dem Austritt der Traun ins Alpenvorland bei Gmunden. Die Grenze im Osten wird von der Traun gebildet vom Traunsee flussaufwärts bis zum Hallstätter See. Im Süden verläuft die Grenze vom Hallstätter See entlang des Gosaubachs bis Gosau und zum Pass Gschütt.

Also noch einmal zum Mitschreiben:
Der Attersee und der Mondsee san nit im Soizkommaguat. Und ois ona, wo's gän dabei waratn, is' a nit. Haschofftzeiten!

Beste Grüße, 
ein wütendes Keks, dass aus dem ECHTEN Salzkammergut ist!


Sonntag, 22. Juli 2012

Isch guatt Pt. I

Woran man merkt, dass man in der Schweiz ist? An Kabuns, Vaduz, Scharuns und anderen Orten mit U, S und Z. Und an den Schneefeldern, die noch immer von den Bergen leuchten. Ach-und an Männern mit Kurzhaarschnitt, Schnauzer kombiniert mit Minirock und Highheels. Nicht zu vergessen die sexy Kerle, die außer einer abgerissenen Jeans nichts tragen, wenn sie Kippen (Cigis) kaufen gehen. NICHTS. Nicht einmal Schuhe.
Die Schweiz ist eben anders. Der Weg dorthin ist weit. Überhaupt wenn man mit dem Zug, wie in meinem Fall, mit dem ÖBB Railjet unterwegs ist. Im superklassen Railjet gibt es W-Lan, das offline ist, Toiletten in der 2. Klasse, die geschlossen sind und komfortable Sitze, die man nicht verstellen kann und so einen peinlich genauen rechten Winkel zwischen Sitzfläche und Anlehnfläche bilden. In der 1.Klasse gibts übrigens ein Klo. Ein 4qm Klo. Es tut sich also unweigerlich folgende Frage auf: Brauchen gut betuchte Menschen mehr Platz zum Pinkeln? Es entzieht sich meiner Kenntnis (man könnte aber sicher eine spannende Studie draus machen).
Wenn man sechs Stunden mit dem Zug fährt, kriegt man allerhand aus dem Leben der Mitreisenden mit. Ob man will oder nicht. Laut meinen Erkenntnissen neigen am ehesten Linzerinnen und Wienerinnen (dem unpackbar oagen Dialekt zufolge, Euda) dazu, alles peinlichst genau zu erzählen. Herrlich. So erfährt man zum Beispiel, dass es noch immer Leute gibt, die das Ende von Harry Potter nicht kennen. Jetzt halt schon, weils vom Gegenüber erzählt worden ist. Sehr zum Entsetzen der Unwissenden, zum Schrecken der Erzählenden und zum Amusement meiner einer. Außerdem stellt man fest, dass Asiaten eine andere Einstellung zu Körpergeräuschen haben. Schmatzen+Rülpsen-Hell Yeah! Lass uns ekelig sein!
Wie auch immer. Alle Strapazen haben sich gelohnt, denn ich bin bei meiner lieben Alva in St. Gallen gelandet und das war ja das Ziel!

Übrigens:
Ein Telefonat eines SBB Mitarbeiters hört sich so an: "Hoi, da isch da Anton aus Ochtafüfzg. Hesch du üüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüliiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiickckckckckckckliiiiiii? Mh. Isch guatt. A scheni Zit!"
(Mehr zum Kapitel Sprache gibts im nächsten Post!)

Mittwoch, 11. Juli 2012

Das Loch.

Den Begriff "Sommerloch" kennt wohl jede/r. In meiner Zeit als Radiotante war mir der Begriff mehr als gängig. Ständig war in den Redaktionssitzungen die Rede davon. "Was sollen wir nur machen? Es tut sich ja nix!" Arbeitskolleg/innen sind sogar so weit gegangen, sich wahre Naturkatastrophen herbeizusehnen, damit sich wenigstens irgendwas tut. Gut, deren Flehen wurde erhört. Die Amadeus soff ab, Ebenau gleich dazu, Thalgau brauchte eine Arche, der gesamte Pinzgau verschmolz zu einer Riesenmure. Sommerloch gekittet.
Dann waren da auch noch die "Aufreger", weil eine Verrückte einen Hubschrauber verkehrt auf den Residenzplatz - dann doch Mozartplatz- stellte. Buhuuuu! Wie schlimm! Dann außerdem dieser grauslige Lüpertz mit seiner noch grausligeren Mozartstatue. Auch sehr grauslig. Auch sehr schlimm. Dann noch die Jagger-Ex, die ihren blöden Klunker verloren hat und ein wahres Finderlohn-Drama damit auslöste. Wayne interessierts? Zu guter letzt die Festspiele mit allen Red-Carpet Veranstaltungen und Ellbogen-Quetschereien und 14 Stunden Tagen und zu wenig Schlaf, dafür zu viele Blasen an den Sohlen von zu hohen Schuhen und die ständige Frage: "Kann ich dasselbe Kleid von der Jedermann Premierenfeier zur Mont Blanc Party auch anziehen, oder merken die anderen das?" Um ehrlich zu sein: Ich habe es gehasst. Das blöde Sommerloch mit den noch blöderen Societyparties und Vermurungen im Saalachtal.
Und jetzt? Jetzt hab ich auch so ein blödes Sommerloch. Weil ich nämlich meine Ausbildung abgeschlossen habe. Mit 2 Einsen auf die Bachelorarbeit, die mir (und euch Leser/innen) so viele Nerven gekostet hat. Und dann hab ich auch noch meinen Job verloren. Und jetzt sitz ich da in meinem Loch. Ich kann nicht nichts tun. Das konnte ich noch nie. Ich brauch immer Beschäftigung. Ein ganz lieber Freund hat vor mehr als 10 Jahren zu mir gesagt: "Kerstin, du musst lernen, dich mit dir selbst zu beschäftigen!" Danke Max. Ich weiß. Ich kanns noch immer nicht.
Mein Plan für die kommende Zeit, bis ich im September wieder arbeiten DARF? (den Plan habe ich mir MÜHEVOLL zusammengestellt, um am Nichtstun nicht zu scheitern, weil ich mich ja mit mir selbst beschäftigen lernen muss) Also heute geh ich in die Katakomben, morgen mit dem Sohn meiner Freundin ins Haus der Natur, am Freitag hab ich noch nichts vor (also meldet euch bei mir!), am Samstag gehts zu den Schwiegereltern und zum Geburtstag feiern, am Sonntag hab ich einen Kater, am Montag hab ich noch nichts vor (also meldet euch bei mir), am Dienstag gibts Mama-Buzi Frühstück mit den Mädels und Geburtstag feiern mit dem Mann, am Mittwoch gehts bis Samstag in die Schweiz zu meiner lieben Alva. So. Und dann? Dann hab ich wieder nichts zu tun.
Bitte seid doch so lieb und gebt mir was zu tun! Dieses Loch ist ja zum Kotzen. Da geh ich noch lieber auf diese blöden Society Veranstaltungen mit den ganzen Snobtrotteln und verdiene unfassbar wenig Geld, als hier nur blöd herumzusitzen und diesen Loch-Blog zu schreiben.
Ach und hab ich schon erwähnt, dass meine Bakk Arbeit mit den Worten "It was a pleasure to read this thesis" kommentiert wurde?!?

Mittwoch, 20. Juni 2012

Machts gut, ihr Spinner! oder: Eine Reflektion Pt. I


Die sechs Semester durchzuhalten war für uns alle nervenaufreibend, Burn-out streifend, viel Gelächter und noch mehr Fragezeichend aufwerfend. Doch alles der Reihe nach.
1. Semester: Mathe: Um Himmels willen! Seitenlange Manuskripte über die hohe Mathematik, verstanden hats niemand. Die Prüfung. Eine Farce! Wenn wir Katrin Sontag nicht gehabt hätten, wären wir ALLE mit Bomben und Granaten durchgefallen. ALLE. AUSNAHMSLOS (außer die Katrin). Also. Danke dafür! Musik: Das highlight-das ist mein Stuhl! Ja, das ist mein Stuhl! Der Ein oder die Andere mag sich jetzt fragen: WTF?!? Nun, das ist mein Stuhl hat meine Beziehung gestartet (Schnaitl+Bier+Das ist mein Stuhl=beste Beziehung EVARRRR), bunte Tücher und infantile Lieder haben für viele Lacher gesorgt. Präsentationen der Scooby Doo Group feat. Bertibott: Fünf Scoobies präsentieren die Wööööödpräsentation. Wer kommt zu spät und ist betrunken? HELL YEAH! It’s Berti!!! Mit einem „Woooooh Heyyyyy“ wird der pawlowsche Hund erklärt, die Fahne reicht bis in die letzte Reihe. Nicht zu vergessen das Krocha-mäßige „BAAAAMMMMM!“ als Ausdruck des Erstaunens. Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
2. Semester: Eine Ode an die Gitarre! Man muss dazusagen: Ich hätte wohl besser das Klavier wählen sollen, als Gitarre. Dieses dämliche Instrument hat mich (und alle anderen) fertig gemacht. Im Bistro wurde herumgeklimpert und gesungen, die Töne nur selten gehalten. Selten ist vielleicht übertrieben. Ich würde mal sagen: NIE. JEDE/R HAT IMMER FALSCH GESUNGEN. TSCHISAS! (Im 6. Semester geht einem das massiv auf die Eier/stöcke) Es tut mir leid für die Lärmbelästigung, wenn die Gruppe Buttmann „Der Cowboy Jim aus Texas!“ zum Besten gab. ELEND! ALTER! ELEND! (Die Gitarre steht übrigens seit Ende des 5. Semesters in der Ecke. Und da bleibt dieses blöde Trum auch!) Nicht zu vergessen, PERSÖNLICHKEITSBILDUNG. Wer bin ich? Pfoah. Keine Ahnung. Wer soll ich sein? Wer wollt ihr, das ich bin? Ich weiß es noch immer nicht. Kennt ihr das? Auf der bunten Blumenwiese geht ein buntes Tier spazieren... Hätten wir das gelesen, wüssten wir genauso viel, wie nach dem Seminar. Seriously. Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
3. Semester: Nun, es bleibt mir nichts anderes zu sagen, als ENTSCHULDIGUNG! Es tut mir leid, dass ich nach unserem Norwegen Semester bei der Rückkehr meine Studienkolleginnen zusammengesch* habe, so wie es eben nur einen Keks im Rage-Modus zusammenbringt. Mehr kann ich darüber nicht sagen, außer: ES TUT MIR LEID! Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
4. Semester: Leichtathletik. Wie kann man nur so langsam sein und so viel Luftnot haben. Wie kann man nur 5 Kilometer laufen und dafür 45 Minuten brauchen. TSCHISAS! Die Hellbrunner Allee war unser FEIND. Nämlich wirklich Feind. Lauf mal 5 Kilometer mit Ende in Sicht, das immer weiter wegrückt. So eine Kacke. Muss man jetzt wirklich mal so sagen. Als Ausgleich stapfen wir im Kreis, klatschen, stampfen und trommeln auf selbst gebastelten Trommeln. Wörter wie "Umwelt" werden aus politisch korrekten Gründen in "Mitwelt" geändert. Danke Rhythmik Pt. I.
Nicht zu vergessen: Das erste Blockpraktikum. OH MEIN GOTT. Als LehrerIn das Erste Mal in einer Klasse stehen. Alleine. HILFE. (Meine Klasse war großartig. Ich würd meine Kinder nur zur Frau Huber nach Leopoldskron-Moos schicken, die is SUPER!) Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
5. Semester: "Sie sollten mit Ihrem Theorieteil der Bachelorarbeit bereits fertig sein, um auch alle Arbeitsaufträge zu schaffen." Öhm. Jo. Wie jetz? Fertig sein? Ich hab noch gar nix. Meh! Das geht sich schon aus! Chilloutmodus on. Gar nicht gechillt war wiederum Rhythmik Pt. II (siehe Blogeintrag http://wiejetzt-keks.blogspot.co.at/2011/11/dorsch-oder-wie-sich-ergotherapie-fur.html ) Aber Gott sei's gelobt gibts ein Blockpraktikum in neuer Klasse: Herzlich willkommen in der IC, der International Class! Ich habe diese Klasse GELIEBT!!! Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
6. Semester: Schön langsam wirds eng. Die Bakkarbeit hat erst 14 Seiten. Ich soll dann doch mal abgeben. Ich drehe durch (Siehe Blogeinträge: Januar, Februar, März, April 2012). Aber sonst, alles cool. Motivation? Hat sich mit der Mühe und dem Einsatz versteckt und will nicht mehr rauskommen. Präsentationen? Pf. HAHAHAHAHA! Wayne interessierts? Referate und Handouts - geh kum! Highlight? Unsere abgegebenen Arbeiten+Defensiones (die ich noch nicht hatte, aber trotzdem solidarisch mitgefeiert habe) Außerdem: Portfolio schreiben und reflektieren.
Wie's weitergeht?
Pffffffffff. Ich weiß es nicht. Ich muss zuerst mal reflektieren.
Und einen zweiten Teil unserer Highlights schreiben. Da gibts noch genug!

Montag, 11. Juni 2012

D'Evolution is a Hund!

Vor über 250.000 Jahren beherrschen sie unseren Kontinent. Kleine Stirn (allerdings mit stark ausgeprägtem Stirnbein), wulstige Augenhöhlen, breites Jochbein. 220.000 Jahre lang machten sie Jagd auf Wollnashörner, Mammuts und Rentiere in Europa. Perfekt angepasst an eiszeitliche Bedingungen. Homo neanderthalensis. Ein Genie auf dem Gebiet des Überlebens. Doch plötzlich verschwindet er. (Ja. Er. Wir Frauen stammen definitiv nicht von diesen Hinterwäldlern ab!) Stattdessen betritt ein andere die Bildfläche: Homo sapiens. Kommt aus Afrika. Ist schlanker, größer, im Vergleich zum kleinen, kompakten Neandertaler also the fancy guy. Und der bleibt. Bis heute.
Was haben diese beiden Dudes gemeinsam? Wir stammen von ihnen ab. Und noch was. Ein klitzekleines Detail: Wenn die Zeiten hart waren, speicherten sie ihre Reserven im Körper, denn die Eiszeit is a Luada (jede/r Gosinga/rin kann das bestätigen), da brauchte man genug Energie. Mal ehrlich- jetzt, im 21 Jahrhundert? Energiereserven? In einem industrialisierten (Achtung! Politisch unkorrekter Terminus folgt) 1. Welt-Land? Jepp. Es scheint so. Ich bin der beste Beweis. Jetzt nicht wegen der Eiszeit (in der wir uns rein theoretisch noch immer befinden), sondern weil mein Körper noch Gene von vor 250.000 Jahren und noch länger in sich trägt.
Heißt jetzt was genau, denkt sich der/die genervte Leser/in?
Heißt:
Ich voll im Stress ein dreiviertel Jahr lang. Prokrastination. Bakkarbeit Literatur suchen. Literatur gefunden. Prokrastination. Uni-Arbeitsaufträge abschließen. Prokrastination. Bakkarbeit schreiben. Ruhen lassen (wie beim Teig für Palatschinken ...). Prokrastination. Weiterschreiben. Uni-Prüfungen absolvieren. Prokrastination. Bakkarbeit finalisieren. Prokrastination. Na, ihr wisst schon! Auf jeden Fall zwischen all dem "Tun" und "so tun als ob" war ich dermaßen gestresst, dass mein Körper geglaubt hat, ich befände mich in der Eiszeit. Akute Alarmbereitschaft! Alle Motoren runterfahren! Körperwichtige Organe am Leben erhalten, alles andere (Sozialleben etc.) weg damit! Stattdessen: Fettreserven aufbauen. Nudeln, Gemüse, Reis, Pad-Thai, Kekse, Schokolade in Fett umwandeln. In 5 Kilo Fett. Innerhalb von einem halben Jahr. Körper stabilisiert. Kerstin fett.
DANKE EVOLUTION! Für ein Kampfgewicht, das ich noch nie hatte. Zumindest kann ich am Wochenende getrost heim nach Gosau fahren. Denn erfrieren (und ertrinken) werde ich mit meinen Pölsterchen garantiert nicht!