Mittwoch, 22. Februar 2012

Kinderfasching - oder: Wie man als Erwachsener versucht eine Horde Kinder zu überleben

In meiner angehenden Karriere als Lehrerin ist meiner besseren Hälfte und mir am Faschingsdienstag eine große Ehre zu Teil geworden: die Gestaltung der Faschingsparty in der Klasse. YAY. Super motiviert, weil mit den kleinen Freunden der kleinen Schwester schon vor 10 Jahren geprobt, mach ich mich also ans Werk. Das Thema: Ancient Egypt. Weil eben Projektschwerpunkt: altes Ägypten. Während die bessere Hälfte ein altes ägyptisches Spiel nachdesignt (Senet), überlege ich mir von der Journey to Egypt (a supa Klassiker...) über Egyptian Activity hin zur Mummyrace ungefähr eine Milliarde Spiele.

Super motiviert (ja. Noch immer!) stehen wir (Mortisia Addams und Surfdude Dodo) in der Klasse, zwei Gruppen werden gemacht - los geht's mit Activity. Funktioniert gut, aber over excited ist niemand. Nur Mortisia Addams. Weiter ­gehts mit Journey to Egypt. Der Radio mit echter Bauchtanz Mucke läuft noch nicht mal, werden erst mal drei Kinder in drei verschiedene Ecken der Klasse gesetzt und dürfen nicht mitspielen. Kinder tragen Socken, rutschen aus (quasi voller Einsatz) und kämpfen um jeden Sessel. Ein voller Erfolg! Zeit eine kleine Entspannungspause einzulegen. Krapfen essen. Eine Geschichte aus der Egypt-treasury-box vorlesen. Mortisia beginnt (natürlich super motiviert) zu lesen. Die Cowboys, Punker, Chinesen, Clowns, Hexen und kleinen Tiger hören gespannt zu. Bis an die Stelle, wo der Pharao von Ägypten begründet, warum er alle hebräischen Babys getötet hat, liest Mortisia. Dann fällt ihr auf: "Oh hey, die Babymord-Moses-let my people go-Geschichte is voi ned Fasching, oida!" Besser, die Religionslehrerin erklärt ihnen die blutrünstige Mosesgeschichte.

Buch zur Seite legen mit eben diesem Verweis, weiter geht’s im bunten Spielereigen. Nächster Programmpunkt: Wettpyramidenbauen, dann ein paar Runden Senet. "Do you want to play a game which was played by Egyptian children about 4,000 years ago?!" fragt Mortisia noch immer super motiviert. "*raunz* noooooooooooowearetired *raunz*" hm. "We could also do some maths?!" - schwarze Pädagogik passend zum Outfit. Dreiviertel der Klasse hört sich also mit gequälten Gesichtern die Erklärung der Spielregeln an. Noch immer nicht begeistert beginnt der bunte Haufen zu spielen. Plötzlich - helle Begeisterung und Feststellung: A super Spiel! Kinder also super motiviert. Nur leider, leider ist der Schultag aus und die Zwergis dürfen heim. Völlig überdreht verlassen sie laut johlend die Klasse. Heim zu den Eltern. Die sich jetzt damit herumschlagen müssen. HA. HA. HA.
Mortisia und Surfdude Dodo sitzen in einer leeren Klasse. Super motiviert. Zum heimgehen. Weil daheim wartet die rettende Couch. Zum super motivierten Mittagsschlaferl.

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