Sonntag, 22. Juli 2012

Isch guatt Pt. I

Woran man merkt, dass man in der Schweiz ist? An Kabuns, Vaduz, Scharuns und anderen Orten mit U, S und Z. Und an den Schneefeldern, die noch immer von den Bergen leuchten. Ach-und an Männern mit Kurzhaarschnitt, Schnauzer kombiniert mit Minirock und Highheels. Nicht zu vergessen die sexy Kerle, die außer einer abgerissenen Jeans nichts tragen, wenn sie Kippen (Cigis) kaufen gehen. NICHTS. Nicht einmal Schuhe.
Die Schweiz ist eben anders. Der Weg dorthin ist weit. Überhaupt wenn man mit dem Zug, wie in meinem Fall, mit dem ÖBB Railjet unterwegs ist. Im superklassen Railjet gibt es W-Lan, das offline ist, Toiletten in der 2. Klasse, die geschlossen sind und komfortable Sitze, die man nicht verstellen kann und so einen peinlich genauen rechten Winkel zwischen Sitzfläche und Anlehnfläche bilden. In der 1.Klasse gibts übrigens ein Klo. Ein 4qm Klo. Es tut sich also unweigerlich folgende Frage auf: Brauchen gut betuchte Menschen mehr Platz zum Pinkeln? Es entzieht sich meiner Kenntnis (man könnte aber sicher eine spannende Studie draus machen).
Wenn man sechs Stunden mit dem Zug fährt, kriegt man allerhand aus dem Leben der Mitreisenden mit. Ob man will oder nicht. Laut meinen Erkenntnissen neigen am ehesten Linzerinnen und Wienerinnen (dem unpackbar oagen Dialekt zufolge, Euda) dazu, alles peinlichst genau zu erzählen. Herrlich. So erfährt man zum Beispiel, dass es noch immer Leute gibt, die das Ende von Harry Potter nicht kennen. Jetzt halt schon, weils vom Gegenüber erzählt worden ist. Sehr zum Entsetzen der Unwissenden, zum Schrecken der Erzählenden und zum Amusement meiner einer. Außerdem stellt man fest, dass Asiaten eine andere Einstellung zu Körpergeräuschen haben. Schmatzen+Rülpsen-Hell Yeah! Lass uns ekelig sein!
Wie auch immer. Alle Strapazen haben sich gelohnt, denn ich bin bei meiner lieben Alva in St. Gallen gelandet und das war ja das Ziel!

Übrigens:
Ein Telefonat eines SBB Mitarbeiters hört sich so an: "Hoi, da isch da Anton aus Ochtafüfzg. Hesch du üüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüliiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiickckckckckckckliiiiiii? Mh. Isch guatt. A scheni Zit!"
(Mehr zum Kapitel Sprache gibts im nächsten Post!)

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