Montag, 5. November 2012

Frau Kollegin.

So ist ab sofort meine Anrede. Nicht mehr "Kerstin" oder "Keks" oder (für die unhöflichen unter euch) "Posch". Nein. Frau Kollegin. Ich bin nämlich jetzt so eine. Also-ab nächster Woche halt. Weil mich der Ruf ereilt hat. Von oberster Stelle. Um meine Berufung anzutreten. Denn: Es ist nicht nur ein Job, den man ausübt. Es ist eine Berufung. Das hat irgendein pathetischer Schlaukopf mal auf der PH gesagt. Also bin ich jetzt berufen worden.
Fühle ich mich schon berufen? Joooo, na. Eigentlich eher nicht. Weil mal ehrlich: Frisch von der Uni, eine Zeit lang Ferien gehabt, dann wieder als Texterin in den unendlichen Weiten des Internetzes gearbeitet und plötzlich eine "Frau Kollegin" sein? S'kommt ein bisschen plötzlich. Ich hab aber trotzdem "Ja!" gesagt. Weil-na, was hätt ich denn tun sollen? Wenn das Telefon läutet und eine Frau Kunrath, nein-nicht "eine"- DIE Frau Kunrath, am anderen Ende der Strippe ist und als Erstes sagt:
"Frau Posch-ich hab eine Stelle für Sie!" Da sagst ja auch nicht "nein!"-oder? Ich also gleich "Um Himmels Willen, ja wie cool is' das denn? Ja ich will!" (Quasi: Bund für die Ewigkeit mit der Kunrath geschlossen und so). Sie erklärt alles Bürokratische, so weit so kein Wort verstanden. Ich rein zum Chef, Kündigung am Tisch. Dem wird schlecht, läuft an. Zuerst weiß, dann gelb, dann grün. Ich denk mir "Na Mahlzeit, wenn der da jetzt hinspeibt, schauts aus auf dem I-pad-das kannst nie wieder richten!" Er anscheinend den selben Gedanken, also bricht er doch nicht. Nur verbal halt. Ob das meine Priorität sei? Ob ich mir sicher sei. Ich denk mir: "Na heast, glaubst i hob de letzten drei Joar gmocht, weil i lustig bin?!?" Sag aber artig, dass es meine Berufung sei, Frau Kollegin zu werden. Er jetzt rot im G'sicht. Keine Gratulation, nur ein verzweifeltes wimmern. Da kann ich ihm jetzt aber auch nicht helfen. Ist ja nicht so, als ob ich ihn nicht vorgewarnt hätt', dass ich eines Tages (also, nicht ganz so bald, aber doch relativ schnell...) Frau Kollegin werd'. Dazwischen Jubelrufe meiner Mami aus'm Telefon, weil "Kollegin" sein is "des superste überhaupt".
Dann Telefonat mit der neuen Chefin, super nett. Freut sich auf "die neue Kollegin" und ist schon ganz gespannt auf sie. Also mich jetzt. Ich noch mehr gespannt als sie, quasi Pfizipfeil-mäßig.
Morgen erstes Treffen mit der neuen Chefin, um mich als neue "Frau Kollegin" vorzustellen. Dann werd ich eingewiesen, in meine neue Berufung als Kollegin. Und Klassenmama einer dritten Klasse.
Was soll ich sagen? Ich bin ein Kind der Sonne! Und eine Kollegin jetzt noch dazu!

4 Kommentare:

  1. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  2. So Frau Fesor, jetzt probier i den neich´n Bledsinn noamoi!

    Liebe Posch!

    Ja, ich war noch nie einer der freundlichen!
    Ich wünsche Dir auf deinem weiteren Lebensweg einfach nur eine Geile Zeit! Man möge mir die mangelnden Deutschkenntnisse verzeihen, ich hatte leider keine all zu gute Grundausbildung in der VS. Ich würde dies aber gerne in Deiner ersten 3. Klasse, vielleicht am Christkindlmarkt, nachholen.Würde mir auch nicht gleich die Festplatte löschen, damit ich das erlernte auch nicht vergesse!

    In diesem Sinne:
    Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. (Konfuzius)

    Liebe Grüße aus Bischofshofen

    Harald

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    1. mei haraaaaaaald! danke! du bist der beste! am christkindlmarkt lern ich dir alles, was wichtig is. zum beispiel, dass ma "Geile Zeit" mit einem kleinen "geil" schreibt :)

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