Mittwoch, 2. Mai 2012

De Lehra, de faulen *!%&$ !!!

Sehr geehrte Frau Landeshauptfrau, liebe Gabi!

Als Sie zum ersten Mal zur Landeshauptfrau gewählt wurden, bin ich in Jubelschreie ausgebrochen und habe Ihren Wahlsieg gefeiert. Als Sie zum zweiten Mal gewählt wurden, hab ich mich auch noch gefreut. Und jetzt? Jetzt bin ich beleidigt. Aber g'scheit.
Sie sind doch eigentlich Salzburgs Bildungsreferentin, nicht wahr?
Wie kommt es dann, dass Sie den Berufsstand der Lehrerinnen und Lehrer dermaßen in den Dreck ziehen? Mit polemischen Aussagen, die Ferien auf 5 Wochen zu verkürzen, damit die Lehrerinnen und Lehrer allen anderen Berufsgruppen angepasst werden. Nachhilfeunterricht den eigenen Schülerinnen und Schülern geben, in den Ferien auf die Kids, die keine Betreuung haben, aufpassen, Fort- und Weiterbildungen machen. Jetz frag' ich Sie mal ganz ehrlich:
Sie sind doch eine bildungsnahe Person, nicht wahr? Zumindest dachte ich das immer. Und gerade weil Sie ja A) Bildungsreferentin und daher B) bildungsnah sind, hat mich dieser Vorstoß Ihrerseits ziemlich irritiert. Denn eigentlich, Frau Landeshauptfrau, müssten Sie ja wissen, dass Lehrerinnen und Lehrer in den 9 Wochen Sommerferien nicht nur Nasenbohren und Urlaub in Tschesolo machen. Sie müssten eigentlich wissen, dass ein großer Teil der Ferien für die Jahresplanungen drauf gehen, für Recherchen in Buchläden, im Internet etc. Ich sag ja nicht, dass es schrecklich ist, die Ferien zu verkürzen. Ich sag nur, dass wir Lehrerinnen und Lehrer tatsächlich in den Ferien diese Zeit nutzen, um uns auf das kommende Jahr vorzubereiten. Natürlich gibt es schwarze Schafe, die tatsächlich nur in Tschesolo Nasenbohren. Aber, die gibt's doch überall. In Ihrem Büro sicherlich auch.
Haben Sie sich eigentlich überlegt, dass die Schülerinnen und Schüler in den Ferien eventuell keine Lust dazu haben, ihre Lehrerinnen und Lehrer dort auch noch zu sehen? Dass Nachhilfeunterricht von den eigenen Lehrkräften sinnlos sein kann, weils die/der LehrerIn den Stoff so erklärt, dass man es einfach nicht versteht? Dass eine zweite, außenstehende Person manchmal Dinge besser, verständlicher erklären kann?

Sind die Zahlen der früheren Arbeiterpartei dermaßen im Keller, dass Sie auf die Pirsch gehen müssen und in anderen Jagdgefilden auf der Suche nach Stimmen sein müssen? Sie wissen schon, dass Sie mit solchen Äußerungen den Berufsstand der Lehrerinnen und Lehrer noch mehr in den Dreck ziehen, oder?
Jetzt sind die Österreicherinnen und Österreicher ein Volk voller "Expertinnen und Experten für eh alles".
Ganz besonders, wenn es um Schule geht. Da war ja (hoffentlich) jede/r. Also kann jede/r mitreden. Und der Tenor, weil ja jede/r mitreden kann, lautet wir folgt: De Lehra san ois faule Hund mit 9 Wochen Ferien und duan eh nix. Danke fürs Unterstützen dieser Meinung. Danke, fürs noch eins draufsetzen. Denn wenn sogar die Landeshauptfrau sagt, dass dieses faule Lumpengesindel weniger Ferien und mehr Arbeitszeit haben soll, dann muss ja wohl was dran sein. Oder?
Also, ich sag Ihnen jetzt mal was:
Wir sind es, die die Basis der Gesellschaft schulen, lehren und miterziehen.
Wir sind diejenigen, die künftige potenzielle SPÖ Wählerinnen und Wähler ausbilden. Wenn Sie das alles nicht wollen oder es Ihnen wurscht ist, weil Sie eh nur noch ein- oder keinmal kandidieren, dann sei Ihnen eines gesagt: Je weniger Bildung auf hohem Niveau ermöglicht wird, desto mehr Wählerinnen und Wähler verlieren Sie. Denn diese hirnlosen Idiotinnen und Idioten wechseln dann zu der passenden Partei: zur FPÖ. Und das wollen Sie doch wirklich nicht, oder?


Es grüßt Sie,
ein saueres Keksi

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