Googelt man das Wort "putzen", werden 19.400.000 Treffer verzeichnet. Treffer Nr. 1: Wie man richtig putzt. Treffer Nr. 2 ein nicht-vorhandener Eintrag im wictionary, Treffer Nr. 3-19.300.997: Putz-Annoncen. Entschuldigung, Annoncen an/von Reinigungsfachkräften. Das ist doch wohl Beweis genug, dass auf dieser Welt NIEMAND auch nur ansatzweise Bock auf Putzen hat. Jetzt ist das aber so: Wenn man StudentIn ist, muss man ja recht sparsam leben und kann sich daher keine Putze, äh, kein Reinigungsfachpersonal leisten. Die wollen ja 20 Euronen in der Stunde! Das ist ja so, als ob wir angehende LehrerInnen Nachhilfeunterricht geben (aber nur, wenn's das Kind von der Freundin ist, sonst kostet's 30 Euronen/Stunde). Worauf ich hinaus will: wir müssen unsere Hütte also selber putzen. Dumm nur, dass Frau und Mann zwei völlig unterschiedliche Meinungen von Verdreckung oder Erstickungstod im Saustall haben. Während frau beim kleinsten Fuzerl anfängt, wie eine Zwangsneurotikerin zu saugen, wischen, polieren etc., wartet mann damit, bis der Boden durch die ebendort positionierte (teilweise frische, teilweise dreckige) Kleidung richtig schön uneben wird und mann es satt hat, immer nur 1 Besteckteil, 1 Teller und 1 Topf zur Verfügung zu haben, den mann vorher mühsam im Bulk der schmutzigen Küchenutensilien ausgraben und selbst abwaschen muss. Wenn jetzt Mann und Frau oder Frau und Mann zusammenziehen, passiert Folgendes: - Mann wäscht einmal in drei Wochen die Wäsche und ist schrecklich stolz auf sich.
- Mann saugt einmal in drei Wochen die menschengroßen Staubbällchen im Schlafzimmer und im Wohnzimmer (Badezimmer und Klo werden ausgespart, da gibt's Fliesen, sieht dort eh keiner) und ist schrecklich stolz auf sich.
- Mann lässt frisch gewaschene Wäsche drei Wochen am Ständer hängen, räumt sie dann (als nur noch eine Unterhose drauf hängt) in den Kasten und ist schrecklich stolz auf sich.
- Mann kocht einmal in drei Wochen sein einzig brauchbares Gericht, präsentiert es der Frau und ist schrecklich stolz auf sich.
- Mann wäscht beinahe täglich das Geschirr ab, lässt aber Töpfe und Pfannen stehen, weil sie keinen Platz mehr haben oder er einfach keine Lust mehr hatte, weiter abzuwaschen und ist schrecklich stolz auf sich.
- Frau wäscht häufig die Wäsche und verursacht dadurch hohe Energiekosten und ständig volle Wäscheständer, die überall blöd herumstehen, und flucht leise vor sich hin.
- Frau saugt jedes Fuzerl ein und wischt den Staub überall ab, dass beinahe die Oberfläche der Kasterl schon flöten geht und flucht leise vor sich hin.
- Frau kocht beinahe täglich und zermatert sich das Hirn, was denn lecker wäre, fragt deshalb den Mann, was er essen mag, der stets antwortet "Wos guads!". Die Frau flucht leise vor sich hin.
- Frau schrubbt Badezimmer, pult seine Barthaare aus dem Abfluss und flucht leise vor sich hin.
- Frau putzt Klo, verzieht dabei die Nase und flucht leise vor sich hin.
- Frau räumt die Wäsche von den blöden Wäscheständern in den Kasten und flucht leise vor sich hin.
- Frau hebt Dreckwäsche von Mann auf, bringt sie zum Wäschekorb und flucht leise vor sich hin.
Und plötzlich?
Dabei wär's doch so einfach! Putzplan erstellen. Jede/r hat seine Aufgabe. Die muss erledigt werden an einem bestimmten Tag. Thema erledigt. Oder man ruft die Putze, äh Reinigungsfachkraft, vom 3. Treffer der google-Suche an ...
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