Mittwoch, 11. April 2012

De Ausländer

Ich bin keine Polit-Bloggerin. Überhaupt blogge ich nur Sudereien aus meinem kleinen Keks-Universum, aber ab und zu muss ma auch a bissl politisch werden.
Heute les' ich am Klo (ja. ich lese am Häusl. und?) in einem Salzburger Gratisblatt, dass die Salzburger FPÖ zu viele Mindestsicherungsbezieher ohne Österreichischer Staatsbürgerschaft ortet (ein Viertel davon, sagen die Freiheitlichen). Neugierig hab ich auf der FPÖ Website mal nachgeschaut, was die Herrschaften denn da alles so schreiben.
Der FPÖ Landeschef Karl Schnell meint da etwa: „Die Zahlen [Anm.: 5.489 MindestsicherungsbezieherInnen, davon 614 AsylwerberInnen] sind ein Beweis für die verfehlte Zuwanderungspolitik der vergangenen Jahre. Entgegen der immer wieder propagierten Meinung der Bundesregierung, dass qualifizierte Arbeitskräfte ins Land geholt werden sollen, kommen in unser Land nur Menschen, die unser bereits stark strapaziertes Sozialsystem weiter belasten“, so FPÖ-Klubobmann Karl Schnell. (...) „Es geht dabei um die Wohnbedarfshilfe, Zusatzleistungen für Sonderbedarfe aber auch um die Hilfe in besonderen Lebenslagen. All diese Leistungen stehen nicht nur heimischen Unterstützten zu, auch die Fremden erhalten sie“, so der FPÖ-Klubchef. Dem Zuzug muss jetzt endlich ein Riegel vorgeschoben werden.
BAMM! Riegel vorschieben! JAWOHL! Ausse mitm Gsindl! Oder, wie man am Stammtisch (und auch in der Pädagogischen Hochschule unter StudienkollegInnen immer wieder hört) "Die wissen scho, wos hingehen müssen!"

So. Jetz sog i euch mal was:
Liebe StammtischsäuferInnen und angehende LehrerInnen,
Das
österreichische Sozialsystem ist zwar nicht so brillant, wie es jede/r einzelne von uns gerne hätte, aber dennoch besser, als in anderen Ländern.
Die hier lebenden Menschen (egal welcher Herkunft) haben Rechte und Ansprüche auf viele Dinge, nur werden sie einem eben nicht wie auf der Schranne feilgeboten. Wenn ihr also das nächste Mal herummault, dass die Ausländer/Fremden/Asylanten/*hierbeliebigenherablassendenBegriffeinsetzen bessere Wohnbauförderungen, Kinder- und Familienbeihilfen oder die Mindestsicherung erhalten- so sei euch eines gesagt: Ihr seid einfach tatsächlich zu blöd, um ins Internet zu gehen und auf den diversen Websites des Landes oder Bundes oder der AK nachzusehen, welche Unterstützungen euch zustehen. Zu kompliziert? Hey, probiert's mal mit einem Telefongespräch! Die MitarbeiterInnen erklären euch gerne, welche Unterlagen ihr braucht, um finanzielle Unterstützung zu erhalten. Noch immer zu kompliziert? Dann haltet's endlich euer dummes, xenophobes Mundwerk und schaut's wo's bleibt's!
Und noch was:
Die FPÖ zu wählen ist so ziemlich das menschenverachtendste, was ma tun kann. Aber bitte, tut's euch keinen Zwang an!
Herzlichst, Eure Keks


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