Wenn man so was den ganzen Nachmittag hört, sitzend zwischen vier Ü80 Menschen im Krankenhaus, kriegt man Beklemmungen. Also ich halt. Weil da geht's nur ums (Über)Leben. Um "an Herrgott a Schnippchen schlagen, damit ma koa Bankerl reißt". So wie der Brandner Kaspar. Wär ja gelacht, wenn ma den Tod nicht austricksen könnt.
Während sich die Herrschaften also so unterhalten (und das gehört offenbar zur Lieblingsbeschäftigung von Krankenhausinsassen - ja, INSASSEN), krieg ich die Krise. Den unglaublichen Drang, zu leben. Rauszugehen, alles zu sehen. Augen auf! Ohren auf! Hier gibt's so viel, das ich noch nicht kenne oder noch nicht ausprobiert habe. Ich muss das alles probieren. Und fang am Besten gleich wieder damit an. Mit dem Leben. Deswegen fahr' ich am Wochenende in den altehrwürdigen Würstelprater. Dann fahr ich mit allen Fahrgeschäften, die das Adrenalin in meinen Körper jagen, mein Blut durch die Adern pumpen, mich schreien und lachen lassen, damit ich weiß, ich bin am Leben!
Und dann, dann fahr ich heim zum Opa und erzähl ihm, wie's war. Immerhin war er lange schon nicht mehr dort. 1939 das letzte Mal. Das is' ja schon ein Zeiterl aus. Und dazwischen, da bin ich mir sicher, liegt jede Menge Leben!
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