Montag, 11. Juni 2012

D'Evolution is a Hund!

Vor über 250.000 Jahren beherrschen sie unseren Kontinent. Kleine Stirn (allerdings mit stark ausgeprägtem Stirnbein), wulstige Augenhöhlen, breites Jochbein. 220.000 Jahre lang machten sie Jagd auf Wollnashörner, Mammuts und Rentiere in Europa. Perfekt angepasst an eiszeitliche Bedingungen. Homo neanderthalensis. Ein Genie auf dem Gebiet des Überlebens. Doch plötzlich verschwindet er. (Ja. Er. Wir Frauen stammen definitiv nicht von diesen Hinterwäldlern ab!) Stattdessen betritt ein andere die Bildfläche: Homo sapiens. Kommt aus Afrika. Ist schlanker, größer, im Vergleich zum kleinen, kompakten Neandertaler also the fancy guy. Und der bleibt. Bis heute.
Was haben diese beiden Dudes gemeinsam? Wir stammen von ihnen ab. Und noch was. Ein klitzekleines Detail: Wenn die Zeiten hart waren, speicherten sie ihre Reserven im Körper, denn die Eiszeit is a Luada (jede/r Gosinga/rin kann das bestätigen), da brauchte man genug Energie. Mal ehrlich- jetzt, im 21 Jahrhundert? Energiereserven? In einem industrialisierten (Achtung! Politisch unkorrekter Terminus folgt) 1. Welt-Land? Jepp. Es scheint so. Ich bin der beste Beweis. Jetzt nicht wegen der Eiszeit (in der wir uns rein theoretisch noch immer befinden), sondern weil mein Körper noch Gene von vor 250.000 Jahren und noch länger in sich trägt.
Heißt jetzt was genau, denkt sich der/die genervte Leser/in?
Heißt:
Ich voll im Stress ein dreiviertel Jahr lang. Prokrastination. Bakkarbeit Literatur suchen. Literatur gefunden. Prokrastination. Uni-Arbeitsaufträge abschließen. Prokrastination. Bakkarbeit schreiben. Ruhen lassen (wie beim Teig für Palatschinken ...). Prokrastination. Weiterschreiben. Uni-Prüfungen absolvieren. Prokrastination. Bakkarbeit finalisieren. Prokrastination. Na, ihr wisst schon! Auf jeden Fall zwischen all dem "Tun" und "so tun als ob" war ich dermaßen gestresst, dass mein Körper geglaubt hat, ich befände mich in der Eiszeit. Akute Alarmbereitschaft! Alle Motoren runterfahren! Körperwichtige Organe am Leben erhalten, alles andere (Sozialleben etc.) weg damit! Stattdessen: Fettreserven aufbauen. Nudeln, Gemüse, Reis, Pad-Thai, Kekse, Schokolade in Fett umwandeln. In 5 Kilo Fett. Innerhalb von einem halben Jahr. Körper stabilisiert. Kerstin fett.
DANKE EVOLUTION! Für ein Kampfgewicht, das ich noch nie hatte. Zumindest kann ich am Wochenende getrost heim nach Gosau fahren. Denn erfrieren (und ertrinken) werde ich mit meinen Pölsterchen garantiert nicht!

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