Montag, 4. Juni 2012

RUHE!!!!!!!! oder: Wohnen in einem Plattenbau

Er mäht den Rasen, wenn ich meine Bachelorarbeit auf Zitate kontrolliere. Er trimmt den Rasen, wenn ich auf die Suche nach Genderfehlern in meiner Bachelorarbeit gehe. Er stemmt die alte Glasplatte vom Nachbarbalkon herunter, lässt sie in tausend Scherben zerbrechen und lacht, wenn ich für eine Prüfung lerne. Er geht mit dem Laubbläser, auch wenn es gerade erst Frühling geworden ist und die ersten Blumen sprießen, wenn ich einen Kater habe. Er lässt die Äste der Bäume im Garten stutzen, wenn ich auf dem Balkon gerade Schüleraufsätze korrigiere.
Die Kinder trampeln um 22:10 mit Siebenmeilenstiefeln von A nach B und plärren dabei. Die Kinder spielen draußen im Garten "Schweine schlachten" (oder zumindest hört sich die Schreierei ganz danach an), wenn ich am Abend in Ruhe fernsehen will. Die Kinder weigern sich, schlafen zu gehen (so gegen 23:40 wochentags) und gröhlen dabei herum.
Sie schimpft die Kinder, er schimpft sie, weil sie die Kinder schimpft. Sie schimpft ihn, weil er sie schimpft, weil sie die Kinder schimpft. Die Türe fliegt zu. Es pumpert und kracht.
Ist sie tot? Ist er tot? Haben sie sich jetzt umgebracht? Soll ich die Polizei rufen? Ach nein, die Kinder rennen schon wieder herum und sie schreit schon wieder und jetzt schreit er auch wieder. Alles gut. Alle schreien. Alle leben noch.

Aber-irgendwann geh ich da rüber. Und dann sag ich ihnen, dass Kinder wochentags in dem Alter um spätestens 20:00 im Bett sein müssen. Dass sie gefälligst noch einmal leiser spielen sollen. Dass er endlich aufhören soll, sie anzubrüllen, weil sonst gibt's von mir mal eine gescheuert. Dass sie endlich aufhören soll, die Kinder und ihren Mann anzubrüllen, weil ihre Stimme einfach zum Kotzen ist.
Kurzum:
RUHE. Bitte. Seid einfach einmal ruhig. Ihr scheiß Nachbarn. In dem scheiß Plattenbau.

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